Deutzien

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Deutzien

Deutzia crenata

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Hortensiengewächse (Hydrangeaceae)
Gattung: Deutzien
Wissenschaftlicher Name
Deutzia
Thunb.
Früchte von Deutzia crenata

Die Deutzien (Deutzia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Einige Arten der eng mit den Pfeifensträuchern (Philadelphus) verwandten Gattung sind beliebte Zierpflanzen.

Die Deutzien sind sommergrüne, meist aufrecht wachsende Sträucher mit stielrunden Zweigen. Die Zweige sind meist hohl oder haben ein lockeres, helles bis braunes Mark. Die Rinde ist dünn und fein längsrissig. Die Knospen sind 3 bis 7 Millimeter lang, eiförmig bis länglich eiförmig, teilweise vierkantig und alle etwa gleich groß. Die Knospenschuppen sind zugespitzt. Die Blattnarben sind V-förmig und zeigen Spuren von drei Gefäßbündeln.[1]

Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Sie sind meist kurz gestielt, eiförmig bis lanzettlich mit gekerbten oder gesägtem Blattrand und zur Blattspitze gerichteten Zähnen. Beide Seiten sind angedrückt sternhaarig. Nebenblätter fehlen.[1]

Die zwittrigen Blüten haben Durchmesser von 1 bis 2,5 Zentimeter. Sie sind zu wenigen bis etwa 25 in Rispen, Trauben, Zymen oder Trugdolden am Ende kurzer, seitenständiger und beblätterter Triebe angeordnet. Der Blütenkelch ist glockenförmig und fünflappig. Unfruchtbare Blüten fehlen. Die fünf dachziegelartig oder klappig angeordneten Kronblätter sind spatel- bis eiförmig und weiß bis rosa. Die 10 bis 15 Staubblätter in zwei Kreisen sind kürzer als die Kronblätter und ungleich lang. Die Staubfäden sind pfriemlich bis abgeflacht und oben oft gezähnt. Die Griffel sind unverwachsen, die Narben kopfig bis herablaufend. Der unter- bis halbunterständige Fruchtknoten ist drei- bis fünffächrig, die Samenanlagen sind quer angeordnet. Es ist ein Diskus vorhanden. Die Frucht ist eine Kapsel. Die zahlreichen, 0,5 bis 3 Millimeter langen, flachen Samen sind einseitig geflügelt.[1]

Die Chromosomenzahlen betragen n = 13, 26, 39, 52 und 65.

Das Verbreitungsgebiet der Gattung ist disjunkt und reicht von Mexiko nach Asien (u. a. Korea, Japan, Taiwan, Philippinen, China) bis in den Himalaya. Diversitätszentrum ist China.

Zierliche Deutzie (Deutzia gracilis), Sorte Chardonay Pearls[2]
Zierliche Deutzie (Deutzia gracilis)
Deutzia hookeriana
Langblättrige Deutzie (Deutzia longifolia)
Deutzia mollis
Ningpo-Deutzie (Deutzia ningpoensis)
Kleinblütige Deutzie (Deutzia parviflora)
Deutzia pulchra
Raue Deutzie (Deutzia scabra)

Die Gattung wurde 1781 von Carl Peter Thunberg erstbeschrieben. Der Gattungsname erinnert an Johann von der Deutz (1743–1784), einen holländischen Ratsherren und Förderer von Carl Peter Thunberg.[1]

Insgesamt besteht die Gattung aus rund 60 Arten, die in drei Sektionen (Neodeutzia, Mesodeutzia und Deutzia) sowie sechs Untersektionen und 16 Serien untergliedert werden. Die Plantlist listet folgende Arten der Gattung auf:[3]

Deutzien werden häufig wegen ihrer weißen Blüten als Zierpflanzen angebaut. Viele Cultivare und Hybriden wurden für die Nutzung im Garten selektiert, einschließlich der Sorten mit gefüllten Blüten. Beispielsweise ist Deutzia x lemoinei eine Hybride von Deutzia gracilis und Deutzia parviflora. Die Identifizierung kann schwierig sein, so gehören viele Pflanzen, die als Deutzia scabra verkauft werden, tatsächlich zur Art Deutzia crenata.

  • L. Hufford: Hydrangeaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales, 2004, S. 209–210, ISBN 978-3-540-06512-8
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 261.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 261
  2. Deutzia gracilis 'Duncan' CHARDONNAY PEARLS - Plant Finder. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  3. Deutzia. In: The Plant List. Abgerufen am 8. Mai 2012.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax Huang Shumei (Hwang Shu-mei); Hideaki Ohba; Shinobu Akiyama: Deutzia Thunberg . - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 8: Saxifragaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010
  5. a b c d e f g h i j k l m n Datenblatt Deutzia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  6. a b c Deutzia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. Oktober 2018.
  7. a b c d e f g h Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 261–266
Commons: Deutzien (Deutzia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien