Gremlin Interactive

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Gremlin Graphics Software)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gremlin Interactive
Rechtsform Limited
Gründung 1984 (als Gremling Graphics Software)
Auflösung 2003
Auflösungsgrund Schließung durch den Mutterkonzern
Sitz Sheffield, England, Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Leitung Ian Stewart
Branche Softwareentwicklung

Gremlin Interactive, bis 1994 Gremlin Graphics Software, war ein britisches Entwicklungsstudio für Computerspiele in Sheffield. 1999 übernahm der französischen Spielepublisher Infogrames das Studio. Bis zur Schließung 2003 operierte das Unternehmen daher unter dem Namen Infogrames Sheffield House.

Unternehmensgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma wurde 1984 von den Briten Ian Stewart und Kevin Norburn als Gremlin Graphics Software gegründet. Der Schwerpunkt lag zu Beginn auf der Entwicklung von Spielen für 8-Bit-Heimcomputer wie ZX Spectrum, Amstrad CPC, MSX, Commodore 16 und Commodore 64. Frühe Erfolge waren die Titel Wanted: Monty Mole (ZX Spectrum) und Thing on a Spring (Commodore 64). 1988 gründeten einige Gremlin-Mitarbeiter, darunter Gründer Kevin Norburn, in Derby (Derbyshire) das eigenständige Entwicklerstudio Core Design.

Anfang der 1990er Jahre konnte Gremlin Erfolge mit den Reihen Zool, Premier Manager und Lotus feiern. 1994 wurde das Unternehmen in Gremlin Interactive umbenannt. 1995 erschien mit Actua Soccer (in Deutschland Ran Soccer) der erste Teil der Reihe Actua Sports und die erste Fußballsimulation in 3D-Grafik. Neben zwei Nachfolgern wurde die Serie auf die Sportarten Golf, Tennis, Eishockey und Poolbillard ausgedehnt. Weitere Erfolge konnte das Unternehmen mit dem futuristischen Rennspiel Motorhead, dem Action-Rennspiel Fatal Racing, der Flugsimulation Hardwar und dem Point-and-Click-Adventure Realms of the Haunting feiern.

1997 erwarb Gremlin für 4,2 Millionen britische Pfund das Entwicklerstudio DMA Design (Lemmings), das zu diesem Zeitpunkt an Grand Theft Auto und Body Harvest arbeitete. Allerdings lagen die Veröffentlichungsrechte bereits bei Take 2.[1]

Am 30. August 1998 kam Buggy in Nordamerika heraus. Im Dezember 1998 musste das Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgeben. In Folge fiel der Wert der Firmenanteile drastisch ab. Das Unternehmen kündigte daher im Januar 1999 die Bereitschaft für Übernahmegespräche an. Im März wurde das Unternehmen schließlich von Infogrames für 23 Millionen britische Pfund oder umgerechnet 40 Millionen US-Dollar übernommen.[2] Gründer Ian Stewart verließ daraufhin das Unternehmen und gründete das Entwicklerstudio Zoo Digital. Infogrames benannte Gremlin in Infogrames Sheffield House um. DMA Design wurde für elf Millionen US-Dollar an Take 2 veräußert und vom neuen Eigner in Rockstar North umbenannt.[3][4] Nachdem im Juni 2002 bereits zahlreiche Mitarbeiter von Infogrames Sheffield House entlassen wurden,[5] wurde das Studio 2003 von Infogrames geschlossen. Einige Mitarbeiter gründeten daraufhin das Studio Sumo Digital. Stewart erwarb im Oktober 2003 33 Gremlin-Marken, für die er über Zoo Digital neue Titel veröffentlichte.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Develop: IP profile: Grand Theft Auto (Memento des Originals vom 3. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.develop-online.net. 5. März 2008.
  2. Infogrames: Infogrames Buys UK Games Company Gremlin. In: Computergram International. The Free Library, 25. März 1999, abgerufen am 17. August 2012 (englisch).
  3. GameSpot: Take-Two Acquires DMA Design. 29. September 1999.
  4. Business Wire: Take-Two Interactive Software Announces the Acquisition of DMA Design, Ltd.. 29. September 1999.
  5. Eurogamer: Infogrames cuts back at Sheffield House. 13. Juni 2002.
  6. http://www.thestar.co.uk/news/business/group-buys-up-games-in-deal-1-317374