Julius von Hennig

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Julius von Hennig

Julius von Hennig (* 17. Januar 1822 in Marienwerder, Westpreußen; † 8. September 1877 in Berlin) war ein deutscher Politiker, Jurist und Rittergutsbesitzer. Vor und nach der Deutschen Reichsgründung war er Mitglied des Reichstags.

Hennig besuchte das Gymnasium Marienwerder und das Blochmannsche Institut in Dresden. Er begann 1842 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Rechtswissenschaft zu studieren und wurde im Corps Borussia Bonn aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er 1844 an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

1846 übernahm er das Gut Planchott bei Briesen, das er 1863 verkaufte. 1859 wurde er Mitglied des Deutschen Nationalvereins.[2] Er zog nach Berlin, wo er Stadtverordneter (1864) und unbesoldeter Stadtrat war.[2] Von 1852 bis 1858 und von 1862 bis 1873 saß er im Preußischen Abgeordnetenhaus (Linke, DFP, NLP).[2][3] Als Vorstandsmitglied der Nationalliberalen Partei kam er im Februar 1867 in den Reichstag (Norddeutscher Bund). Der Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 3 (GraudenzStrasburg) schickte ihn bei der Reichstagswahl 1871 für die 1. Wahlperiode in den Reichstag (Deutsches Kaiserreich).[4] Hennig starb mit 55 Jahren.

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Sonderheft 1990, München 1990, S. 49.

Einzelnachweise

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  1. Kösener Korpslisten 1910, 19/222.
  2. a b c Preußenprotokolle
  3. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 163, Kurzbiographie S. 415; siehe auch Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 174; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 143–146.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 18; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 12.