Pronation

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Mit der Pronation (lateinisch) beschreibt man in der Medizin und Anatomie die Einwärtsdrehung der Gliedmaßen. Sie ist damit die Gegenbewegung zur Supination.

Pronation des Unterarms

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Pronation und Supination des menschlichen Unterarms

Die Pronationsbewegung des Unterarms wird durch eine Drehbewegung des Radius (Speiche) um die Ulna (Elle) realisiert. Diese Bewegung wird von der Articulatio radioulnaris proximalis und distalis ermöglicht. Der Daumen gelangt damit wieder nach innen (medial), die Hand also in die Ruheposition und die Handfläche zeigt nach unten. Diese Bewegung wird vornehmlich durch drei Muskeln ausgeführt:

Dadurch, dass die Ursprünge der Streck- und Beugemuskeln nebeneinander liegen, zeigen sie einen leicht diagonalen Verlauf und bewirken ebenfalls eine leichte Pro- bzw. Supination.[2]

Beim Menschen ist eine Pronation bis zu 90° möglich. Sie ist bei Erkrankungen des Unterarms und Handgelenks sowie Synostosen der Elle-Speichen-Gelenke eingeschränkt.[3]

Bei Tieren, die vor allem auf Geradeauslauf spezialisiert sind, wie Huftiere, ist durch die knöcherne Verschmelzung von Elle und Speiche keine Pronation möglich.[4]

Pronation des Fußes

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Pronation und Supination des menschlichen Fußes

Die Pronation ist eine Drehung des Fußes um seine Längsachse, bei der der äußere Fußrand gehoben und der innere Fußrand gesenkt wird, ohne dass sich die Ferse mit bewegt. Die Pronation wird auch als Einwärtsdrehung oder Einwärtskantung, im amerikanischen Sprachraum und klinischen Sprachgebrauch als Eversion bezeichnet.[5] Die Bewegung wird im Subtalargelenk, dem Gelenk zwischen Sprung- (Talus) und Fersenbein (Calcaneus), ermöglicht. Sie ist für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und zur Stoßdämpfung von Bedeutung. Bereits beim normalen Gang kommt es zu einer leichten Pronationsbewegung.[6] Die Pronation des Fußes ist durch Wechselwirkungen mit den anderen Gelenkabteilungen des Sprunggelenks am Spielbein mit einer Abduktion und Dorsalextension verbunden.[5]

Hauptverantwortlich für die Pronation des Fußes sind der Musculus fibularis longus und der Musculus fibularis brevis. Bei der sogenannten Überpronation knickt der Fußrand sehr stark nach innen ein und belastet damit die Bänder, Sehnen und Gelenke und führt dadurch zu Verstauchungen und Zerrungen des Sprunggelenks.[6] Diese Überpronation kann verschiedene Ursachen haben, wie eine Fußfehlstellung (Senk- oder Plattfuß),[7] bei der Tibialis-posterior-Dysfunktion,[8] Übergewicht oder starke Ermüdung. Ebenfalls tritt die Überpronation eher bei Laufanfängern auf, da der Stützapparat und der Musculus tibialis posterior noch nicht ausreichend trainiert sind. Zudem kann sie bei Koordinationsdefiziten oder falschem Laufstil (Laufen auf den Fersen) auftreten.[9] An den Schuhen ist dann eine starke Abnutzung im medialen Bereich (meist Innenseite) erkennbar. Eine Unterpronation, oder auch Supination genannt, tritt seltener auf. Bei der Supination geht die Belastung in die entgegengesetzte Richtung. Bei Laufschuhen ist dies durch eine höhere Abnützung im lateralen Bereich (Außenseite) erkennbar. Dies kann durch einen Hohlfuß hervorgerufen werden.[10]

Einzelnachweise

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  1. Bernhard N. Tillmann: Atlas der Anatomie des Menschen: mit Muskeltabellen. Springer-Verlag, 3. Auflage 2016, ISBN 978-3-6624-9288-8, S. 61.
  2. Walther Graumann: CompactLehrbuch Anatomie. Band, Schattauer Verlag, 2004, ISBN 978-3-7945-2062-6, S. 330.
  3. Nikolaus Wülker: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Georg Thieme Verlag, 2005, ISBN 978-3-1312-9971-0, S. 367.
  4. Franz-Viktor Salomon: Radioulnargelenke. In: Anatomie für die Tiermedizin. 2. erw. Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 129.
  5. a b Michael Schünke: Funktionelle Anatomie - Topographie und Funktion des Bewegungssystems. Georg Thieme Verlag, 2000, ISBN 978-3-1311-8571-6, S. 373.
  6. a b Brad Walker: Die Anatomie der Sportverletzungen: Der illustrierte Guide für Prävention, Diagnose und Behandlung. Stiebner Verlag, 2018, ISBN 978-3-7679-1233-5, S. 223.
  7. Lutz Aderhold, Stefan Weigelt: Laufen!: Vom Einsteiger bis zum Ultraläufer. Elsevier Health Sciences, 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-4370-9654-9, S. 287.
  8. Jarmo Ahonen et al.: Sportmedizin und Trainingslehre. Schattauer Verlag, 2003, ISBN 978-3-7945-2226-2, S. 171.
  9. Matthias Marquardt (Herausgeber): Laufanalyse. Georg Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-1316-5521-9, S. 128.
  10. Hubert Beck: Das große Buch vom Marathon: Lauftraining mit System. Stiebner Verlag GmbH, 2016, ISBN 978-3-7679-1112-3, S. 43.