Zuckerbüsche

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Zuckerbüsche

Königs-Protea (Protea cynaroides)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung: Silberbaumartige (Proteales)
Familie: Silberbaumgewächse (Proteaceae)
Unterfamilie: Proteoideae
Gattung: Zuckerbüsche
Wissenschaftlicher Name
Protea
L.

Die Pflanzengattung der Zuckerbüsche (Protea), auch Silberbäume, Kaprosen oder Federbüsche genannt,[1] gehört zur Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Zu ihr zählen etwa 115 Arten. Sie stammen aus dem südlichen Afrika. In Genadendal/Südafrika am Jonaskop (Jonaskopf), in einer Höhenlage von 1648 Meter, findet man die weltweit größte Anzahl natürlich vorkommender Protea-Arten. Viele von ihnen gehören zur Kapflora. Die Königs-Protea[1] (Protea cynaroides) ist die Wappenblume Südafrikas.

Illustration von Protea longifolia

Erscheinungsbild und Blätter

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Protea-Arten wachsen als immergrüne, kriechende bis aufrechte Sträucher und kleine Bäume, die meistens Wuchshöhen von 1 bis 10 Meter erreichen. Die wechselständig an den Zweigen verteilten oder am oberen Ende der Zweige dicht zusammenstehenden Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattoberseiten und -unterseiten unterscheiden sich kaum. Die einfachen, sehr ledrigen, kahlen bis wollig behaarten Blattspreiten sind länglich bis fast kreisförmig. Der Blattrand ist immer ganz.

Blütenstände, Blüten und Früchte

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Protea-Arten sind protandrisch, also vormännlich. In charakteristischen kegelförmigen Blütenständen mit Durchmessern von 3 bis 30 cm stehen viele Blüten dicht zusammen. Die Blüten sind von spiralig angeordneten, in mehreren Reihen sich überdeckenden Hochblättern umhüllt, wobei die äußersten relativ klein sind und allmählich nach innen hin immer größer werden, bis sie fast gleich lang oder länger sind als die Blüten. Die harten, glatten bis wollig behaarten Hochblätter sind manchmal auffallend, leuchtend gefärbt. Über einem Deckblatt steht immer nur eine Blüte, nicht zwei wie bei den Gattungen Banksia, Brabejum, Grevillea und Hakea. Der Blütenstandsboden ist flach bis konisch.

Die Blüten sind immer zwittrig. Von den vier behaarten Blütenhüllblättern sind drei verwachsen und eines ist frei. Es ist nur ein Kreis mit vier Staubblättern vorhanden. Die 18 bis 33 × 10 bis 17 µm großen Pollenkörner sind triporate mit meist schlitzförmiger Apertur.[2] Lange, steife, braune Haare bedecken den Fruchtknoten, der nur eine Samenanlage enthält und direkt in den glatten oder selten behaarten Griffel übergeht.

Die verkehrt-zapfenförmige, verholzende Schließfrucht, Achäne, besitzt lange, gerade, braune, haltbare Haare und enthält nur einen Samen.

Viele Arten bilden eine Lignotuber. Dies ist eine Verdickung am Stammgrund knapp unterhalb oder oberhalb des Bodens, aus denen die Pflanzen nach einem Buschfeuer wieder austreiben. Besonders auffällig ist diese Eigenschaft bei Protea roupelliae, die nach der Keimung die ersten Jahre kaum in die Höhe, aber auch nicht in die Breite wächst. Das geringe Höhenwachstum entsteht durch stark gestauchte Internodien.

Die meisten Arten sind nicht frosthart, sie gelten generell in der Kultivierung als nicht einfach. Den Mitteleuropäern sind die Blütenstände der Protea und einige andere Taxa der Silberbaumgewächse (Proteaceae) vor allem als Trockenblumen für Gestecke bekannt, aber auch als sehr lange haltbare Schnittblumen, die im Winter eingeflogen werden.

Von den etwa 115–130 Protea-Arten kommen etwa vier Fünftel im Südlichen Afrika und etwa ein Fünftel im tropischen Afrika vor.

Die Königs-Protea ist auf dem Wappen Südafrikas abgebildet und die Südafrikanische Cricket-Nationalmannschaft leitet ihren Spitznamen Proteas von der Pflanze ab.

Der Gattungsname Protea wurde 1771 von Carl von Linné in Mantissa Plantarum Altera, S. 187, 328[3] ein zweites Mal mit der Typusart Protea cynaroides (L.) L. veröffentlicht. Davor hatte 1753 Carl von Linné in Species Plantarum, S. 94[4] den Gattungsnamen schon einmal veröffentlicht gehabt, aber mit einer Art, die zur Gattung Leucadendron gehört, und Peter Jonas Bergius stellte 1767 in seiner Revision der Gruppe Protea als Synonym zu Leucadendron. Protea L. 1771 nom. cons. ist nach den ICBN-Regeln (Vienna ICBN Art. 14.10 & App. III) konserviert gegenüber dem früher veröffentlichten Homonym (Vienna ICBN Art. 53) Protea L. 1753 nom. rej. und auch also konserviert gegenüber Lepidocarpus Adans. nom. rej. Weitere Synonyme für Protea L. 1771 sind: Erodendrum Salisb., Pleuranthe Salisb. ex Knight.[5][6]

Der Gattung Protea gehört zur Subtribus Proteainae aus der Tribus Proteae in der Unterfamilie der Proteoideae innerhalb der Familie Proteaceae.

Einzelnachweise

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  1. a b c Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  2. Hervé Sauquet & David J. Cantrill: Pollen Diversity and Evolution in Proteoideae (Proteales: Proteaceae), In: Systematic Botany, Volume 32, Issue 2, 2007, S. 271–316.
  3. Mantissa Plantarum Altera. Lars Salvius: Stockholm 1771 – digitalisierte Fassung.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum, 1753, S. 94 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. Protea im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. Juni 2013.
  6. Protea bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. Juni 2013.
Commons: Protea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur

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  • L. M. Valente, G. Reeves, J. Schnitzler, I. P. Mason, M. F. Fay, T. G. Rebelo, M. W. Chase & T. G. Barraclough: Diversification of the African genus Protea (Proteaceae) in the Cape biodiversity hotspot and beyond: equal rates in different biomes, In: International Journal of Organic Evolution, Volume 64, Issue 3, 2010, S. 745–760. doi:10.1111/j.1558-5646.2009.00856.x
  • J. E. Carlson & K. E. Holsinger: Developmental Plasticity in Protea as an Evolutionary Response to Environmental Clines in the Cape Floristic Region, In: PLoS ONE 7, 12, 2012. doi:10.1371/journal.pone.0052035