Bahnhof Seligenstadt (bei Würzburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Seligenstadt (b Würzburg))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seligenstadt (b Würzburg)
Regionalbahn im Bahnhof (2023)
Regionalbahn im Bahnhof (2023)
Regionalbahn im Bahnhof (2023)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Zwischenbahnhof (bis 1909, seit 1998)
Trennungsbahnhof (1909–1998)
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung NSLI
IBNR 8005523
Preisklasse 6
Eröffnung 1. Juli 1854
bahnhof.de seligenstadt-b-wuerzburg
Lage
Stadt/Gemeinde Prosselsheim
Ort/Ortsteil Seligenstadt bei Würzburg
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 51′ 16″ N, 10° 6′ 9″ OKoordinaten: 49° 51′ 16″ N, 10° 6′ 9″ O
Höhe (SO) 281 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Seligenstadt (b Würzburg)
Bahnhöfe in Bayern
i16

Der Bahnhof Seligenstadt (bei Würzburg), abgekürzt nach dem Betriebsstellenverzeichnis Seligenstadt (b Würzburg),[2] ist ein Bahnhof in der Gemeinde Prosselsheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In frühen Planungen der Ludwigs-Westbahn von 1845 war eine „Anhaltstelle“ bei Oberpleichfeld geplant, da von da die Straße nach Prosselsheim und Volkach führte (heute abschnittsweise die Kreisstraße WÜ 3).[3] Nach der Planungsrevision am Anfang der 1850er Jahre wurde auf „allerhöchste Bestimmung“ hin stattdessen im Sattel zwischen den Bächen Pleichach und Landleite[4] die Station Seligenstadt nördlich des Guts Seligenstadt gebaut, die verkehrsgünstiger an der Distriktsstraße WürzburgKürnach–Prosselsheim–Volkach–Gerolzhofen (heute abschnittsweise Staatsstraße 2260) lag.[5]

Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen übergaben den Bahnhof Seligenstadt am 1. Juli 1854 als Zwischenbahnhof des Abschnitts SchweinfurtWürzburg der Ludwigs-Westbahn (heute abschnittsweise Bahnstrecke Bamberg–Rottendorf) dem Betrieb.[6][7]

Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Seligenstadt–Volkach wurde Seligenstadt 1909 zum Trennungsbahnhof.[8]

Zur Unterscheidung vom Bahnhof Seligenstadt (Hess) erhielt die Betriebsstelle spätestens 1914 den Zusatz bei Würzburg.[9]

Der Bahnhof war mit drei mechanischen Stellwerken der Bauform Vögele ausgestattet: einer Befehlsstelle und zwei Wärterstellwerken.[10][11][12]

1962 wurden die mechanischen Stellwerke durch das Relaisstellwerk Sf ersetzt. Beim 1984 in Betrieb genommenen Zentralstellwerk Whf in Würzburg Hauptbahnhof war vorgesehen, eine Fernsteuerung des Stellwerks Sf einzurichten.[13] Stattdessen wurde das Relaisstellwerk im Oktober 2012 durch ein nicht besetzbares elektronisches Stellwerk ersetzt, das von einem elektronischen Stellwerk aus der Betriebszentrale München ferngesteuert wird.[14][15][16]

1998 demontierte die Deutsche Bahn die Abzweigweiche der Strecke nach Volkach und baute den Bahnhof zum Zwischenbahnhof zurück.[8]

Das Empfangsgebäude ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[17] Die Deutsche Bahn verkaufte es 2007 an die Immobiliengesellschaft Patron Capital.[18]

Haltepunkt Seligenstadt Mainschleifenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seligenstadt Mainschleifenbahn
Haltepunkt neben dem Bahnhof (2023)
Haltepunkt neben dem Bahnhof (2023)
Haltepunkt neben dem Bahnhof (2023)
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung NSLIM
IBNR 8070859
Eröffnung 2003
Lage
Koordinaten 49° 51′ 25″ N, 10° 6′ 8″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Seligenstadt Mainschleifenbahn
Bahnhöfe in Bayern
i16i16

Der Haltepunkt Seligenstadt Mainschleifenbahn ist ein Haltepunkt mit einem Bahnsteig, der etwa 300 Meter nördlich des Bahnhofs zwischen den beiden Strecken liegt. Dieser wurde aufgrund der fehlenden Verbindung der Strecke nach Volkach in den Bahnhof angelegt, um auf dieser Strecke unter dem Namen Mainschleifenbahn als Museumsbahn wieder Verkehr durchzuführen.[8][19]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wird im Stundentakt, mit zusätzlichen Verstärkern zur Hauptverkehrszeit, von Regionalbahn-Zügen der Linie RB 53 bedient.[20]

Am Haltepunkt Seligenstadt Mainschleifenbahn beginnen und enden an Betriebstagen der Mainschleifenbahn deren Museumszüge.[21]

Linie Verlauf
RB 53 BambergSchweinfurtSeligenstadtWürzburgGemünden (Main)Jossa (– Schlüchtern)
Mainschleifenbahn Seligenstadt MainschleifenbahnProsselsheimEisenheimEscherndorfVolkach-Astheim

Im Jahr 2018 lag die durchschnittliche werktägliche Anzahl Ein- und Aussteiger im Bahnhof zwischen 100 und 250.[22]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesbahndirektion Nürnberg. Karte im Maßstab 1:400 000. Deutsche Bundesbahn, Mai 1985 (blocksignal.de [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  2. Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen. (XLSX; 5,1 MB) DB InfraGO, abgerufen am 16. Mai 2024.
  3. Approximativer Voranschlag für die Erbauung einer Eisenbahn von Bamberg über Würzburg und Aschaffenburg, und resp. an die Reichsgrenze bei Kahl, auf 57 Stunden Länge. In: Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des Königreichs Bayern im Jahr 1845/46. München 1846, S. 88 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  4. Kosmas Lutz: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München/Leipzig 1883, S. 96 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 16. Mai 2024]).
  5. Hans-Peter Schäfer: Die Entstehung des mainfränkischen Eisenbahn-Netzes. Teil 1: Planung und Bau der Hauptstrecken bis 1879 (= Würzburger geographische Arbeiten. Band 48). Institut für Geographie der Universität Würzburg, 1979, ISSN 0510-9833, DNB 790631539, S. 190 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  6. Dritte Nachweisung über den Betrieb der Königlich-Bayerischen Verkehrsanstalten für das Etatsjahr 1853/54. Weiß, München 1855, S. 3 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  7. Nachweisung der Frequenz und der Einnahmen an Beförderungstaxen auf den Königlich-Bayerischen Eisenbahnen im Etatsjahr 1853/54 (= Dritte Nachweisung über den Betrieb der Königlich-Bayerischen Verkehrsanstalten für das Etatsjahr 1853/54. Beilage 3). Weiß, München 1855 (Volltext in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  8. a b c Seligenstadt (b Würzburg). In: bahnrelikte.net. Armin Weth, 5. November 2023, abgerufen am 16. Mai 2024.
  9. Hendschels Telegraph – Eisenbahn-Kursbuch Deutschland, Oesterreich, Schweiz. Kleine Ausgabe Nr. 3. M. Hendschel, Frankfurt am Main Mai 1914, S. LVXII (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 17. Mai 2024]).
  10. Seligenstadt (b Würzburg). In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  11. Seligenstadt (b Würzburg) Stw I. In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  12. Seligenstadt (b Würzburg) Stw II. In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  13. Würzburg Hbf Whf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  14. Seligenstadt (b Würzburg) Sf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  15. Seligenstadt (b Würzburg). In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  16. Würzburg Hbf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 15. Mai 2024.
  17. Bahnhofsgebäude. In: Denkmalatlas. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 17. Mai 2024.
  18. Katja Hessel: Schicksal der Bahnhöfe in Bayern. Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie vom 01.08.2012 auf die Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Thomas Beyer vom 19.06.2012. In: Bayerischer Landtag. 16. Wahlperiode, Drucksache Nr. 16/13477, 30. August 2012, S. 2 (landtag.de [PDF; 104 kB; abgerufen am 17. Mai 2024]).
  19. Die Strecke. In: Mainschleifenbahn. Förderverein Mainschleifenbahn, abgerufen am 16. Mai 2024.
  20. Barrierefreie Bahnhöfe 2020. Antwort des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr vom 28.07.2020 auf die Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Markus Rinderspacher SPD vom 24.03.2020. In: Bayerischer Landtag. 18. Wahlperiode, Drucksache Nr. 18/9374, 18. August 2020, Anlage 1 (landtag.de [PDF; 2,8 MB; abgerufen am 16. Mai 2024]).