Grandes Tuileries de Bourgogne Chagny-Montchanin

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Grandes Tuileries de Bourgogne Chagny-Montchanin


Grandes Tuileries Bourguinonnes de Chagny: Fabrikationswerkstatt, 1913. Ofen und Trockner, 1907
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 16. September 1881
Sitz Chagny und Montchanin, Frankreich Frankreich
Branche Ziegel und Tonwaren

Die Société des Grandes Tuileries de Bourgogne Chagny-Montchanin war das Unternehmen der großen Burgunder Ziegeleien von Chagny und Montchanin (Saône-et-Loire).

Die ersten Ziegeleien in Chagny stammen aus dem Jahr 1713 mit der Ziegelei Robert im Ortsteil La Grangerie. Der ab 1783 schiffbare Canal du Centre hatte als kostengünstiger Transportweg eine große Bedeutung für die Entwicklung der Ziegelei und der Stadt Chagny.

Fassade der Ziegelei in Montchanin-lès-Mines

1854 suchte Charles Avril, der Besitzer der Kohlengruben von Montchanin, nach einem Absatzmarkt für seine Kohle von mittlerer Qualität. Das Vorhandensein von Tonvorkommen veranlasste ihn, in den Jahren 1858/1866 eine industrielle Ziegelei zu gründen. Der schnelle Erfolg des Unternehmens beruhte auf der Erfindung der mechanisch gefertigten Dachziegel, die größer als herkömmliche Biberschwanzziegel waren.[1]

Die Gebrüder Lambert kauften 1963 die Ziegeleien auf. Sie fokussierten sich auf den Betrieb der Ziegelei in Chagny und legten die Ziegelei in Montchanin 1973 still. Am 6. August 1964 zerstörte ein Feuer, das am Ofen Nr. 3 begonnen hatte, drei Viertel der Anlage in Chagny. 1976 wurde der letzte Schornstein abgerissen. 1990 wurde das Unternehmen zur modernsten Ziegelei Europas, gefolgt vom Bau von Terréal 2 im Jahr 2007.[2]

Werksbahn in Chagny

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Dampfbetrieb im Steinbruch
Ehemaliger Streckenverlauf[3][4]

Die Steinbrüche waren durch eine Decauville-Bahn mit einer Spurweite von 600 mm erschlossen. Die Feldbahn wurde Tacot de la Tieule (Ziegelbähnchen) genannt, da die Bewohner von Chagny den Dachziegel umgangssprachlich la tieule statt la tuile nannten. Die Strecke hatte zwei Ausweichstellen, und die Dampfloks informierten sich gegenseitig mit einem Pfeifsignal, wer dort warten musste. Die Bahn wurde im Juli 1962 stillgelegt.

Eine zweiachsige Weidknecht-Dampflokomotive ist noch auf dem Gelände des Musée Henri Malartre in Rochetaillée-sur-Saône erhalten. Sie ist eine von zwei Feldbahn-Lokomotiven, die 1912 für Lambert Frères gebaut wurden. Später kam sie in einen Steinbruch von Chagny-Montchanin, nicht weit von ihrem heutigen Standort entfernt.[5]

Eine der Henschel-Brigadeloks (Werks-Nr. 14448/1916) ist bei der Chemin de Fer de Vallée de l’Ouche abgestellt, und die bei Krauss-Maffei in München hergestellte Lok Nr. 6999/1916 ist betriebsfähig bei der Chemin de Fer du Haut-Rhône.[6]

Eine Decauville-Lok bei den Arbeiterhäusern
Ehemalige Heeresfeldbahn-Brigadelokomotive
Bauart Hersteller Werks-Nr. Baujahr Lieferant, Vorbesitzer
B n2t Decauville 353 1901 ex Pinette
B n2t Decauville 636 1912 ex Tenconi
B n2t Weidknecht
D n2t O&K Rbt. Joussain & Dhé, ex Heeresfeldbahn
D n2t Henschel 13442 1915 ex Heeresfeldbahn 384
D n2t Henschel 13552 1915 ex Heeresfeldbahn 408[4]
D n2t Henschel 14448 1916 ex Heeresfeldbahn 743[6]
D n2t Hohenzollern 3702 1917 Rbt. Joussain & Govery
Baldwin 1917
D n2t Krauss 6999 1916 ex B&M, Lv 377 (orig. Heeresfeldbahn 867)
B n2t O&K 13324 1939 Neu an A.R. Rottland, Düren
1'C'1 n2t Baldwin 46261 1917 ex US Army 5006
Baldwin wohl 46620 1917 o. 1918 wohl ex US Army 5071[4]

Die Gesellschaft ging 1938 in der Grande Tuilerie de Bourgogne in Montchanin-lès-Mines auf. 1963 wurde sie von Lambert Frères absorbiert.[7] 1975 wurden letztere in Lambert Céramiques und 2003 in Terréal umbenannt.[2]

Die Ziegelei ist noch in Betrieb und die Tongruben werden gelegentlich erweitert.[8] Anfang 2022 wurde eine Abwärmerückgewinnungsanlage in Betrieb genommen, um die Ofenabwärme im Dachziegelwerk zurückzugewinnen und als thermische Energie für das Tonbrechwerk zu nutzen, das bisher über einen Erdgasbrenner mit Energie versorgt wurde. Dadurch wird der Erdgasverbrauch für die Trockenvermahlung gesenkt und die Treibhausgasemissionen reduziert.[9]

Grande Tuilerie de Bourgogne a Montchanin Charles Avril

Das Unternehmen führte unter anderem folgende Namen:[2][10]

  • Anciens établissements Ch. Avril
  • Verreries de Chagny (1861–1881)
  • Grande tuilerie de Bourgogne
  • Grande tuilerie mécanique et perfectionnée de Bourgogne
  • Tuilerie de Montchanin

Das 533,95 Hektar große Gebiet der ehemaligen Tongruben ist vor allem wegen seiner Wasserfauna von regionalem Interesse. Im Rahmen der derzeitigen Betriebsmodalitäten des Steinbruchs und der technischen Deponie sind daher die Aufschüttung kleiner Feuchtgebiete sowie die Einleitung von Schadstoffen in diese Lebensräume zu vermeiden. Die Aufrechterhaltung einer extensiven Schafbeweidung am Nordrand des Gebiets ist für den Fortbestand der Gras- und Heideflächen von entscheidender Bedeutung.[11]

Anwendung von Produkten der Grandes Tuileries de Bourgogne in Montchanin bei der PLM

Einzelnachweise

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  1. Montchanin.
  2. a b c Chagny, 1881–2016: les Grandes tuileries ont prospéré.
  3. IGN: Remonter le Temps.
  4. a b c Gilbert Gillet, Josette Mangini, Gaston Charles and Eric Fresné: Tacot de la Tieule. 26. Dezember 2006.
  5. James Waite: The CF du Haut Rhône, France, 2011.
  6. a b Josef Pospichal: Erhaltene Brigadeloks in Frankreich.
  7. Société des grandes tuileries de Bourgogne Chagny-Montchanin
  8. Ouverture d’une carrière d’argile en forêt de Chagny. Referenz-Nr. 94987, Dezember 2016.
  9. Cleia: Erfolgreiche Realisierung im Dachziegelwerk von Terreal.
  10. Grande Tuilerie de Bourgogne. Montchanin, Saône-et-Loire.
  11. Carriere de la Toret de Chagny. Identifiant national 260030274.

Koordinaten: 46° 54′ 13,7″ N, 4° 45′ 16,1″ O