Krambambuli (Getränk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Crambambuli)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Krambambuli (auch: Crambambuli) ist eine Spirituose mit intensiver roter Farbe, bestehend aus Branntwein und Auszügen von Wacholder­beeren. Der Name Krambambuli setzt sich aus dem Wort Krandewitt (Kranichholz, anderer Name für Wacholder) und dem rotwelschen Wort Blamp (alkoholisches Getränk) zusammen.

Krambambuli wurde ursprünglich in der Likör­fabrik von Isaak Wedel-Links und Eydam Dirck Hekker in Danzig (siehe auch: Der Lachs zu Danzig) hergestellt, aus der auch das noch berühmtere Danziger Goldwasser kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Produkte von der Gräflich von Hardenberg’schen Kornbrennerei produziert und vertrieben.

Krambambuli in Dichtung und Lied[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krambambuli ist der Titel eines 102-strophigen humoristischen Trinkliedes, das 1745 von Christoph Friedrich Wedekind unter dem Pseudonym Crescentius Koromandel[1] verfasst wurde.[2] Das Lied wurde mehrfach gekürzt und durch neue Strophen zum Studentenlied umgearbeitet. Eine Variante wurde schließlich in das Allgemeine Deutsche Kommersbuch, die bedeutendste Sammlung von Studentenliedern, aufgenommen.[3] Bei Studentenverbindungen wird seit dem 19. Jahrhundert die Bezeichnung Krambambuli aufgrund der Farbähnlichkeit auch für Feuerzangenbowle, Glühwein oder andere Weinmischgetränke verwendet.

Krambambuli in der Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt ist die Erzählung Krambambuli von Marie von Ebner-Eschenbach, in der ein Vagabund einen Hund gegen zwölf Flaschen Danziger Kirschbranntwein tauscht. Von dem neuen Herren, einem Jäger, nach dem Namen des Tieres gefragt, nennt er ihn nach dem ertauschten Getränk Krambambuli. Die Geschichte wurde mehrmals verfilmt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Deneke: Koromandel-Wedekind. Göttingische Nebenstunden, Göttingen, 1922.
  • Iwan Durrer: Krambambuli. Herkunft und Spielarten eines Studentenliedes. In: Frank Mangelsdorf: Einst und Jetzt. Band 44, Culturcon, Berlin 1999, ISBN 978-3941092-44-0, S. 33–50.
  • Max Friedländer: Neues zum Krambambuli-Liede. In: Zeitschrift für Volkskunde, Neue Folge, Band II, Heft 1/2, Leipzig 1889/90, S. 93 ff.
  • Herbert Kater: Das Krambambuli-Lied des Koromandel-Wedekind. In: Einst und Jetzt, Band 6, 1961, S. 24 ff.
  • Raimund Lang: Mystisches Feuer. In: Intonas, Wien 1992, S. 111 ff.
  • Raimund Lang: Des Krambambuli-Liedes dritter Teil; hg. von der KöStV Borussia im MKV, Wien 2004; 2. Auflage im Eigenverlag, Tangstedt 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Digitalisat der humoristischen Widmung
  2. Digitalisat
  3. Digitalisat