Offshore-Windpark Gode Wind II

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Offshore-Windpark Gode Wind II
Lage
Offshore-Windpark Gode Wind II (Deutschland)
Offshore-Windpark Gode Wind II (Deutschland)
Koordinaten 54° 3′ 0″ N, 7° 1′ 0″ OKoordinaten: 54° 3′ 0″ N, 7° 1′ 0″ O
Land Deutschland Deutschland
Gewässer Nordsee
Daten
Typ Offshore-Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung 252 MW
Eigentümer Ørsted und andere
Betreiber Gode Wind II GmbH
Projektbeginn 2007
Betriebsaufnahme 2017
Gründung Monopile
Turbine 42 × Siemens SWT-6.0-154
Eingespeiste Energie 2023 835 GWh
Website Ørsted
Stand Februar 2024
f2

Gode Wind 2 ist der Name eines Offshore-Windparks in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone in der südlichen Nordsee, der im Jahr 2017 in Betrieb ging.

Lage von Gode Wind 2 innerhalb der Windparks in der Deutschen Bucht

Die Gesamtfläche des Windparks beträgt rund 57 km². Das Gebiet liegt ca. 32,5 km nördlich der Insel Norderney, ca. 33,7 km der Insel Juist, ca. 36,4 km der Insel Baltrum sowie ca. 39,2 km der Insel Langeoog mit Wassertiefen von 28 bis 33 m.

Projektiert wurde der Windpark von PNE Wind. Im August 2012 erwarb Ørsted (damals: Dong Energy) die Rechte an dem Windpark.[1]

Ursprünglich beantragte PNE Wind im Jahr 2007 den Bau und Betrieb von 144 Windenergieanlagen (WEA). Im Genehmigungsverfahren reduzierte PNE Wind die Anlagenzahl auf 80 WEA mit einer Gesamtnennleistung von maximal 480 MW. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erteilte am 27. Juli 2009 auf Grundlage der Seeanlagenverordnung die Genehmigung.

Im Dezember 2011 meldete PNE Wind den Verkauf des Windparks an den dänischen Investor Brancor Capital Partners APS. Dieser sollte in mehreren Tranchen abgewickelt und bis März 2012 abgeschlossen sein.[2] Allerdings scheiterte dieser Verkauf im März 2012, da Brancor Capital Partners APS eine fällige Zahlung nicht leistete.[3]

Nach Veräußerung des Projektes an Ørsted und weiteren Umplanungen wurde am 5. Februar 2013 die Änderung auf die endgültige Größe von 42 WEA mit einer Gesamtnennleistung von maximal 336 MW beantragt. Das restliche Planungsgebiet wird als Gode Wind 4 weiterentwickelt. Die finale Änderung wurde am 31. Juli 2013 genehmigt.

Im April 2015 starteten die Bauarbeiten in Gode Wind 2 und im benachbarten Offshore-Windpark Gode Wind I. Die Monopile-Fundamente wurden in Rostock durch die EEW Group gefertigt und mithilfe der Innovation eingebracht.[4] Im Mai 2016 wurde die letzte WEA mithilfe der Sea Challenger durch A2SEA installiert.[5]

Die offizielle Einweihung des Windparks fand am 27. Juni 2017 in der Dänischen Botschaft in Berlin statt.[6]

Beteiligungsstruktur von Gode Wind 2 (Stand: 26. Juni 2017):

Anteil Anteilseigner
50 % Ørsted
50 % vier dänische Pensionsfonds

Windenergieanlagen

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Ursprünglich sollten 84 WEA des Herstellers Vestas zum Einsatz kommen. Eine entsprechende Kooperation mit Vestas wurde im März 2011 geschlossen. Die Errichtung der WEA war für die Jahre 2012 und 2013 geplant.[7] Der neue Eigentümer Dong Energy hat sich 2013 für eine Umplanung zugunsten von 42 getriebelosen Anlagen des Typs Siemens SWT-6.0 entschieden, die eine Nennleistung von 6 MW und einen Rotordurchmesser von 154 Metern aufweisen.[8]

Konverterplattform DolWin beta in Haugesund, Norwegen 2014

Die Windenergieanlagen sind über Mittelspannungskabel mit einer Umspannplattform im Windpark verbunden, die den Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) von 33 kV auf Hochspannung von 155 kV transformiert. Von dort aus wird der Strom mittels einer Seekabel-Verbindung an das Offshore-HGÜ-System DolWin2 des Übertragungsnetzbetreibers Tennet TSO geleitet. An die Konverterplattform DolWin beta schließen auch die Offshore-Windparks Gode Wind I und Nordsee One an. Nach Umwandlung in Gleichstrom erfolgt die Übertragung über 135 km (davon 45 km Seekabel und 90 km Erdkabel) zur Konverterstation Dörpen/West bei Heede (Emsland).[9]

Aufgrund von Kabelfehlern konnte das im Oktober 2016 errichtete System DolWin 2 erst Mitte 2017 in den Regelbetrieb gehen.[10]

Ørsted nutzt seit 2015 ein Gelände in Norddeich als Wartungs- und Servicestützpunkt. Hier steht die Betriebsführungszentrale, errichtet durch das Bauunternehmen Johann Bunte.[11] Aufgrund des Zubaus in der Nordsee wird die Betriebsführungszentrale erweitert.[12]

Einzelnachweise

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  1. Dong Energy kauft drei zusätzliche Offshore Windpark-Projekte in Deutschland. nordic-market.de, 16. August 2012, abgerufen am 16. August 2012.
  2. Martin Jendrischik: PNE Wind verkauft Anteile an PNE Gode Wind II. cleanthinking.de, 29. Dezember 2011, abgerufen am 29. Dezember 2011.
  3. Verkauf von Nordsee-Windpark der PNE Wind gescheitert. Reuters, 24. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2017; abgerufen am 15. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.reuters.com
  4. Deutsche XXL-Monopiles für Gode Wind. Dong Energy, 13. März 2014, abgerufen am 14. Juli 2017.
  5. A2SEA schließt die Installation von 97 Siemens 6-MW-Turbinen in Offshore-Windparks Gode Wind 2 + 1 ab. windkraft-journal.de, 19. Mai 2016, abgerufen am 14. Juli 2017.
  6. Einweihung der Nordsee-Windparks Gode Wind 1 und 2. iwr.de, 27. Juni 2017, abgerufen am 27. Juni 2017.
  7. PNE Wind AG und Vestas kooperieren bei weiteren Offshore-Windparks. PNE Wind, 15. März 2011, abgerufen am 15. Juli 2017.
  8. Milliarden-Auftrag für Siemens: Dong bestellt 97 × 6 MW für Offshore-Windparks. iwr.de, 18. November 2013, abgerufen am 14. Juli 2017.
  9. DolWin2 - 916-Megawatt-Verbindung für den Anschluss von drei Offshore-Windparks. Tennet TSO, abgerufen am 14. Juli 2017.
  10. Offshore-Netzanbindung Dolwin 2 endgültig fertig. iwr.de, 20. Juni 2017, abgerufen am 14. Juli 2017.
  11. Bunte baut Offshore-Zentrale in Norddeich. Neue Osnabrücker Zeitung, 30. Januar 2014, abgerufen am 16. Juli 2017.
  12. Bunte erhält Zuschlag für Ausbau der Offshore-Zentrale. Neue Osnabrücker Zeitung, 15. Mai 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.