Hamdallaye (Niger)

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Landgemeinde Hamdallaye
Landgemeinde Hamdallaye (Niger)
Landgemeinde Hamdallaye (Niger)
Landgemeinde Hamdallaye
Koordinaten 13° 33′ N, 2° 24′ OKoordinaten: 13° 33′ N, 2° 24′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Tillabéri
Departement Kollo
Fläche 1852 km²
Einwohner 57.002 (2012)
Dichte 30,8 Ew./km²

Hamdallaye (auch: Hamdalay, Hamdalaye) ist eine Landgemeinde im Departement Kollo in Niger.

Kinder mit Eselskarren im Hauptort Hamdallaye (2019)

Hamdallaye liegt in der Sahelzone und ist ein nordöstlicher Vorort der nigrischen Hauptstadt Niamey. Die weiteren Nachbargemeinden Hamdallayes sind Karma im Nordwesten, Simiri im Norden, Tagazar im Nordosten, Dantchandou im Südosten sowie Kouré, Liboré und N’Dounga im Süden. Bei den Siedlungen in der Gemeinde handelt es sich um 54 Dörfer, 28 Weiler und eine Wasserstelle.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Hamdallaye.[2] Weitere große Dörfer im Gemeindegebiet sind Barkiawal Béri, Fandou Béri, Fatakadjé, Gardama Koira, Gounou Bangou, Kayan Zarma, Laweye, Ouratondi und Tondigamèye.[1]

Die Gemeinde wird zur Übergangszone zwischen Sahel und Sudan gerechnet.[3] Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge in Hamdallaye beträgt rund 435 Millimeter bei zwischen 31 und 37 Regentagen im Jahr. Die Vegetation ist von Tigerbusch geprägt. In der Krautschicht wachsen Andropogon, Aristida, Liebesgräser und Tagblumen. Die vorherrschenden Sträucher sind die Flügelsamengewächse Combretum micranthum, Combretum nigricans und Guiera senegalensis. Typische Baumarten sind Acacia nilotica, Anabäume, Filmblättrige Jujuben und Wüstendatteln, in den Tälern ferner Äthiopische Palmyrapalmen, Doumpalmen, Eukalypten, Guaven und Mangos. Der Baumbestand ist wegen der starken Nutzung als Brenn- und Bauholz im Schwinden begriffen.[4] Im Hauptort wurden die Vogelarten Schwalbenschwanzaar (Chelictinia riocourii), Temminckrennvogel (Cursorius temminckii) und Fahlkehlschwalbe (Hirundo aethiopica)[5] sowie die Schlangenart Weißbauch-Sandrasselotter (Echis leucogaster) beobachtet.[6]

Der Ortsname Hamdallaye leitet sich von der arabischen Redewendung Alhamdulillah ab.[7] Der traditionelle Herrschaftssitz (französisch: chefferie) der Zarma in Hamdallaye wurde Mitte des 17. Jahrhunderts geschaffen.[8] Die französische Kolonialverwaltung richtete im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Hamdallaye ein und löste den Ort damit aus dem Einflussbereich der chefferie des Nachbarorts N’Dounga.[9] Die Landgemeinde Hamdallaye ging 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem Kanton Hamdallaye hervor. Sie war 2007 einer der Spielorte der ersten Ausgabe des Open-Air-Kulturfestivals Pripalo unter der Leitung von Achirou Wagé.[10]

Ein Nomadenlager in Hamdallaye (2019)

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 57.002 Einwohner, die in 6147 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 40.110 in 4276 Haushalten.[11]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 6153 Einwohner in 651 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 3708 in 398 Haushalten[11] und bei der Volkszählung 1988 2220 in 235 Haushalten.[12]

Die Bevölkerungsmehrheit stellen Zarma, außerdem leben Fulbe, Bella, Hausa und Gourmantché in der Landgemeinde.[13]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 17 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 7 MODEN-FA Lumana Africa, 5 AMEN-AMIN, 4 PNDS-Tarayya und 1 MPN-Kiishin Kassa.[14]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 46 Dörfern in der Gemeinde, darunter dem Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Lastwagen mit Heu auf der Nationalstraße 25 in Hamdallaye (2019)

Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[15] Zur Selbstversorgung werden Hirse und Sorghum angebaut. Üblich ist auch der Anbau von Augenbohnen, Erdnüssen, Kürbissen, Okra, Sesam und Zwiebeln. In der Nähe von Wasserstellen gedeihen Obstbäume. Die extensiv betriebene Landwirtschaft leidet unter anderem unter unzureichenden und unregelmäßigen Niederschlägen, Bodendegradation und veralteten Gerätschaften. Die nach dem Ackerbau verbreitetste wirtschaftliche Aktivität in Hamdallaye ist die Viehwirtschaft, die sich auf Rinder, Kamele, Esel, Pferde, Schafe, Ziegen und Geflügel erstreckt. Die sesshafte Viehzucht ist eine Domäne der Frauen. Bei der transhumanten Viehwirtschaft nehmen die Bauern Weideflächen im Norden – in Ouallam, Filingué und Mali – sowie südlich der Gemeinde am Fluss Niger in Anspruch. Zu den größten Problemen zählen Futtermangel und Tierseuchen.[16] Im Hauptort wird eine Niederschlagsmessstation betrieben.[17]

Mehr als ein Achtel der Einwohner sind Arbeitsmigranten, die jährlich zwei bis drei Monate in der Hauptstadt Niamey und in anderen Ländern verbringen.[18] Aufgrund der Armut der Bevölkerung und der Abgelegenheit der Landgemeinde ist der Handel wenig entwickelt. Es gibt acht Wochenmärkte in Hamdallaye.[19] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[20] Die handwerklichen Aktivitäten der Frauen, etwa Weberei und Hutmacherei, sind vor allem durch Werkstoffmangel und die Konkurrenz durch importierte Produkte beeinträchtigt.[19]

Der CEG Hamdallaye ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[21] Beim Centre de Formation aux Métiers de Hamdallaye (CFM Hamdallaye) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[22] Mehr als die Hälfte der Klassenräume der 49 öffentlichen Grundschulen in der Landgemeinde sind einfache Strohhütten.[23] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und in der Siedlung Tondigamèye vorhanden.[24] Die Anzahl und die Fähigkeiten des medizinischen Personals sind unzureichend.[25]

Durch die Gemeinde, unter anderem durch den Hauptort, verläuft die 868 Kilometer lange Nationalstraße 25 zwischen den Städten Niamey und Agadez. Nordöstlich des Hauptorts zweigt die 95,1 Kilometer lange Landstraße RR6-001 zur Stadt Kollo ab.[26]

Persönlichkeiten

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  • Integrated Management of Agricultural Watersheds (IMAW). Characterization of a Research Site Near Hamdallaye, Niger (= TropSoils Bulletin. Nr. 91-03). Soil Management CRSP, North Carolina State University, November 1991 (pdf.usaid.gov).
  • Mounkaïla Garba Boulamine: Contribution des groupements féminins Mata Masu Dubara à la résilience climatique. Cas de la commune de Hamdallaye au Niger. Mémoire. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.
  • Mamadou Ouattara: A study of two toposequences of the dry valley systems of western Niger (West Africa). Dissertation. Texas A&M University, College Station 1990.
Commons: Hamdallaye (Niger) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 454–455, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
  4. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 17–18, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Observations for location Hamdallaye. In: West African Bird DataBase. Abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).
  6. Jean-François Trape, Youssouph Mané: The snakes of Niger. In: Amphibian & Reptile Conservation. Volume 9, Nr. 2, 2015, S. 48 (amphibian-reptile-conservation.org [PDF; abgerufen am 7. Februar 2024]).
  7. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 19, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Jean-Paul Rothiot: L’ascension d’un chef africain au début de la colonisation: Aouta le Conquérant. L’Harmattan, Paris 1988, ISBN 2-7384-0013-2, S. 29.
  9. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 240.
  10. Ibrahim A. Tikiré: Lancement du festival Pripalo. In: Niger Diaspora. 19. Juli 2007, archiviert vom Original am 23. Oktober 2019; abgerufen am 22. Mai 2022 (französisch).
  11. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  12. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 210 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  13. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 7, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  15. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  16. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 25–26, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  17. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 8 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 19. März 2022]).
  18. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 23–24, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. a b Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 29–30, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  20. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  21. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  22. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 96, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  23. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 31–32, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  24. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  25. Plan de Développement Communal de Hamdallaye. (PDF) 2009, S. 40–41, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Mai 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.amn-ne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  26. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, archiviert vom Original am 26. Januar 2023; abgerufen am 2. November 2023 (französisch).