Absalon (Schiff)

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Flagge
Absalon (F 341)
Absalon (F 341)
Übersicht
Typ Fregatte[1]
Bauwerft

Odense Staalskibsværft

Namensgeber Absalon von Lund
Dienstzeit

seit 2007

Technische Daten
Verdrängung

6600 ts

Länge

137,6 Meter

Breite

19,5 Meter

Tiefgang

6,3 Meter

Antrieb

2 × MTU-8000-M70-Motoren mit je 8.200 kW

Geschwindigkeit

24 Knoten

Reichweite

9.000 sm (17.000 km) bei 15 kn (28 km/h)

Bewaffnung
Hubschrauber

2 × MH-60R Sea Hawk[1]

Die Absalon mit der Kennung F341 ist eine Fregatte zur U-Boot-Bekämpfung der dänischen Marine und das Typschiff der Absalon-Klasse.

Bis Oktober 2020 wurde sie offiziell als „Kommando- und Unterstützungsschiff“ bezeichnet[1]. Diese ungewöhnliche Klassifizierung für ein Schiff mit eindeutigen Fregatteneigenschaften leitete sich primär von ihrem 915 m² großen RoRo-Deck her, welches zum Transport von Containern, Fahrzeugen, Landungsbooten oder Lazarettbetten genutzt werden kann. Auch der Einsatz als Minenleger mit bis zu 300 Seeminen ist möglich.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antipirateneinsätze vor Somalia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Dezember 2008 rettete die Absalon rund 90 Seemeilen von der jemenitischen Küste entfernt Piraten aus Seenot. Die Piraten waren wegen einer Motorpanne acht Tage lang auf dem Wasser getrieben. „Nachdem sie die Piraten aus dem Wasser gezogen hatten, versenkten die dänischen Marinesoldaten deren Boot, in dem sie unter anderem vier Panzerabwehrraketen gefunden hatten.“[3]

Anfang Januar 2012 rettete das Kriegsschiff 14 Geiseln von einem gekaperten Fischereischiff. Außerdem seien 25 mutmaßliche Piraten festgenommen worden. Bei den Geiseln handelte es sich um Iraner und Pakistaner.[4]

Bei einem weiteren Anti-Piraten-Einsatz Ende Februar sind zwei Geiseln ums Leben gekommen, als das Kriegsschiff ein Piratenschiff unter Feuer nahm, um es beim Verlassen somalischer Küstengewässer zu stoppen. 16 weitere Geiseln aus dem Iran und Pakistan konnten befreit werden. An Bord des Piratenschiffes sollen sich außerdem 17 mutmaßliche Piraten befunden haben.[5]

Am 30. November 2015 kündigte der dänische Verteidigungsminister Peter Christensen an, dass die Absalon im Folgejahr für voraussichtlich drei Monate ins Mittelmeer verlegt werde. Damit reagiere man auf ein Ersuchen der Türkei nach verstärkter Präsenz der NATO in der Region nachdem sich die Lage vor Somalia soweit gebessert habe, dass ein Abzug des Schiffs dort möglich sei.[6]

Vom 7. bis 13. Mai 2022 nahmen die Absalon und Niels Juel gemeinsam mit Schiffen aus vier weiteren Staaten an der Übung Mjølner 2022 in Norwegen teil.[7]

Nach dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines patrouillierte die Absalon im Gebiet der Lecks.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Absalon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c [1] Naval Today, Danish Navy reclassifies two Absalon-class support ships as frigates (Abgerufen am 21. Oktober 2020)
  2. Absalon Class Combat / Flexible Support Ship, Denmark. naval-technology.com, SPG Media Limited, 2008 (Abgerufen am 5. Dezember 2008)
  3. Im Golf von Aden sorgen wieder Piraten für Unruhe (Memento vom 7. Dezember 2008 im Internet Archive)“, Tagesschau.de, 5. Dezember 2008. Abgerufen 5. Dezember 2008.
  4. Piraten: Dänische Marine befreit iranische Geiseln, Münchner Merkur, 8. Januar 2012. Abgerufen am 28. Februar 2012.
  5. Zwei Geiseln bei Anti-Piraten-Einsatz getötet, Focus, 28. Februar 2012. Abgerufen am 28. Februar 2012.
  6. Danmark sender piratjægeren Absalon til Middelhavet. 30. November 2015, abgerufen am 7. Juni 2023 (dänisch).
  7. Denmark heads naval force at missile live-fire exercise. 11. Mai 2022, abgerufen am 7. Juni 2023 (englisch).
  8. Hans Uwe Mergener: Unerklärliche Lecks in den Gasversorgungsleitungen Nord Stream 1 und 2. In: Europäische Sicherheit & Technik. 28. September 2022, abgerufen am 7. Juni 2023.