Andreas Armsdorff

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Reglerkirche Erfurt vor 1900

Andreas Armsdorff, auch Andreas Armsdorf (* 9. September 1670 in Mühlberg; † 31. Dezember 1699 in Erfurt), war ein deutscher Komponist und Organist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Armsdorff studierte Musik und Jura. Früh zog er in die Nähe von Erfurt, wo er mit Johann Pachelbel studiert haben dürfte.[1] Er arbeitete als Organist in verschiedenen Kirchen in Erfurt: Reglerkirche, Andreaskirche und Kaufmannskirche. Er starb im Alter von 29 Jahren in Erfurt.[2]

Armsdorffs früher Tod tat der Beliebtheit seiner Musik auch posthum keinen Abbruch. Seine Choralpräludien überdauerten in verschiedenen Manuskriptkopien, die auch Jahrzehnte nach seinem Tod noch in Deutschland zirkulierten.[2] In einem Brief von 1758 lobte Jakob Adlung Armsdorffs Musik als „angenehm für’s Ohr“.[3] Er war besonders bekannt für seine fugenartigen Kompositionen;[1] Spuren von fortschrittlichen imitierenden Techniken sind in den überlieferten Werken präsent, besonders die beiden Choralpräludien, die als choralartiger Kanon ausgestaltet sind: Allein Gott in der Höh und Es spricht der Unweisen Mund.[3] Armsdorff verwendete meist typische mitteldeutsche Choralstile, allerdings verwendete er in einigen Stücken auch den verzierten Oberstimmentyp, der eher in Norddeutschland verbreitet war (Allein zu dir, Herr Jesu Christ).[2][3]

Heute umfasst das überlieferte Werk Armsdorffs etwa 30 Choralpräludien, es gibt aber auch Hinweise auf verschollene Vokalwerke und zahlreiche Stücke für Tasteninstrumente.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willi Apel. Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1972.
  • G. B. Sharp: Armsdorff, Andreas. In: Grove Music Online.
  • Kathryn J. Welter: Johann Pachelbel: Organist, Teacher, Composer, A Critical Reexamination of His Life, Works, and Historical Significance. Diss., Harvard University, Cambridge (Mass.) 1998.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Welter 1998, 60.
  2. a b c d Sharp, Grove.
  3. a b c Apel 1972, S. 679.