BC4 Bay 12

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BC4 Bay 12
Nummerierung: (siehe Liste)
Anzahl: 10
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1912
Gattung: ABC4 (ABCC)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 19.090 mm
Länge: 17.790 mm
Höhe: 3.890 mm
Breite: 2.600 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Drehgestellachsstand: 3.500 mm
Bremse: Westinghouse-Bremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Stangenpuffer
Sitzplätze: 5 / 14 / 47
Klassen: 1., 2., 3. Klasse
Zeichnung zum Wagen nach Blatt 086

Die bayerischen BC4 Bay 12 waren vierachsige Abteilwagen für Schnell- und Reisezüge, die noch in der klassischen Holzbauweise gebaut wurden. Sie hatten im Wagenverzeichnis der K.Bay.Sts.B. von 1913 die Blatt-Nr. 086 und waren ursprünglich als 3-Klassen-Wagen des Typs ABCC gebaut worden.

Mit dem vermehrten Aufkommen der überregionalen Reise- und Schnellzüge im ersten Jahrzehnt nach 1900 mussten sich auch die bayerischen Eisenbahnen damit auseinandersetzen, entsprechende Wagentypen für diese Zuggattungen zur Verfügung stellen zu können. Auch der mit den benachbarten Bahnen vereinbarte Wagenausgleich veranlasste die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen dazu, ebenfalls Wagen für den gehobenen Reisezugverkehr zu beschaffen.

Nach einer ersten Beschaffungsserie zwischen 1904 und 1906 – siehe den BC4 Bay 04 nach Blatt 085 – kam es 1912 zu einer Nachbeschaffung von insgesamt 10 Wagen des gleichen Typs nach Blatt 086, allerdings mit dem verlängerten Drehgestell mit 3.500 mm Achsstand. Diese hatten in der Auslieferversion die Gattung ABCC. Nach Abschaffung der 1. Klasse im Jahr 1921 für Wagen des Bezirksverkehrs wurde das Abteil der 1. Klasse unter Beibehaltung der Sitzaufteilung in eines der 2. Klasse umgewandelt und die Wagen wurden zur Gattung BC4.

Insgesamt zwei Wagen mussten nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationsleistungen abgegeben werden. Für vier Wagen lässt sich der Verbleib nach 1945 nicht mehr nachweisen. Bis 1957 wurde dann auch von der DB der letzte Wagen ausgemustert.[Anm. 1]

Konstruktive Merkmale

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Rahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Zur Unterstützung des Wagenkastens auf Grund des großen Drehzapfenabstandes wurde ein Sprengwerk aus Profilen und Säulenständern in der Ebene der äußeren Längsträger eingebaut.

Zugeinrichtung: Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert.

Stoßeinrichtung: Die ursprünglichen Stangenpuffer wurden später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Als Laufwerk kamen die verlängerten Drehgestelle bayerischer Regelbauart mit 3.500 mm Radstand zur Anwendung. Diese besaßen einen aus Blechen und Winkeln zusammengenieteten Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Westinghouse zum Einsatz. Außerdem gab es noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse.

Rohbau: Wagenkastengerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Seitenwände an den Unterseiten leicht eingezogen, Tonnendach. Kein Übergang an den Stirnseiten. Durchgehende seitliche Laufbretter mit Anhaltestangen. Wegen des großen Drehzapfenabstands erhielten die Wagenkästen eine Unterstützung durch aus Profilen und nachspannbaren Stangen gebildeten Sprengwerk in der Ebene der äußeren Längsträger.

Innenraum: ein Abteil der 1. Klasse, zwei Abteile der 2. Klasse und sechs Abteile der 3. Klasse. Insgesamt fünf Toiletten mit Waschgelegenheiten. Durch seitliche Durchgänge konnte man von jedem Abteil eine der Toiletten erreichen. Die erste und zweite Klasse hatten Polstersitze, die Abteile der 3. Klasse hölzerne Sitzbänke. Die Abteile der 1. Klasse hatten eine Breite von 2.120 mm, die der 2. Klasse von 2.020 mm und die der 3. Klasse von 1.580 mm.

Heizung: Die Fahrzeuge verfügten über eine Dampfheizung.

Lüftung: statische Lüfter auf dem Dach über den Aborten.

Beleuchtung: Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gasglühlichter, der Vorratsbehälter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Später teilweise elektrische Beleuchtung.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab
1876
ab
1907
Rep.
1919
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Achs.
Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Anz.
Ab-
ort
Sitze je Klasse (Mil. Nutzung) Sig-
nal-
hlt.
Bemerkung
Blatt-Nr. 86 ABCC BC4 BC4 Bay 12 BC4 Bay 12 (siehe jeweilige Legende) 1. 2. 3. 4. (s.Leg-
ende)
1912 MAN 1 466 Mü X 11/1919 4 E A,
Wsbr
G D 5 5 14 47
1 467 Mü 61 011 Mü 30 958 Mü ? 1945 München
1 468 Mü 61 012 Mü 30 957 Au 30 957 Au 02/1951 Kempten Altschadwagen
1 469 Mü 61 013 Mü 30 959 Mü 30 959 Mü 01/1951 München Altschadwagen
1 470 Mü 61 014 Mü 30 960 Mü ? 1945 München
1 471 Mü 61 015 Mü 30 961 Mü ? 1945 München
1 472 Mü 61 016 Mü 30 962 Mü 30 392 Mü 11/1957 München bei der DB als C4Bay12
1 473 Mü 61 017 Mü 30 963 Mü ? 1945 München
1 474 Wü X 11/1919
1 475 Wü 61 001 Wür 30 964 Wür 10/1948 Hannover Altschadwagen

Quelle:[1]

Einzelnachweise

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  1. Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913 entnommen
  1. Alto Wagner / Bayerische Reisezugwagen 1894–1920 / KIRUBA Verlag / 2015
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. KIRUBA Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).