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gudd Stubb [1]

Der Samstagsberg

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Großer Engel in der Mitte (1859)
Verlauf der Mauer aus der Karolingerzeit
Abbildung des ursprünglichen Höhenunterschied zwischen Samstagsberg und Römerberg

Der östliche Teil des Römerberges wird auch Samstagsberg genannt. Dieser Name rührt möglicherweise davon her, dass hier schon während der Karolingerzeit, als sich östlich des Platzes die Königspfalz Frankfurt befand, jeden Samstag unter freiem Himmel öffentlich Gericht gehalten wurde. Die Frankfurter Juden durften nur zur Messezeit den Römerberg betreten, sonst mussten sie über den Samstagsmarkt gehen. Bereits seit dem 13. Jahrhundert sind die heutigen Gebäudenamen und Standorte belegt.[2]

Im Oktober 1454 hielt der Franziskaner Johannes Capristano auf dem Samstagsberg von einem Gerüst herab eine Reihe von Bußpredigten, deren feurige Worte Reue und Einkehr bei den Bürgern der Stadt bewirkt haben sollen. Ein Fresko im Dom, das diese Szene zeigte, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Später wurden auf dem Samstagsmarkt Wochenmärkte abgehalten. Ein Brunnen ist dort schon 1481 in einer Urkunde über das Haus „zum Ullner“ belegt. An dem Brunnen wurde an den Wochenmärkten eine rote Fahne mit dem weißen Adler als Zeichen des freien Marktes aufgesteckt. In neuerer Zeit stand auf der Pumpensäule eine Figur der Minerva, der Göttin der Weisheit. In alten Zeiten soll an diesem Minerva-Brunnen das gemeine Volk in der Nacht zum ersten Mai die Walpurgisnacht gefeiert haben, während der Rat der Stadt ein Gelage gegenüber im Römer veranstaltete. Der von Friedrich Schierholz geschaffene Brunnen wurde 1944 zerstört. Die Neuaufstellung erfolgte 1983 nach einer historisch getreuen Kopie.[3]

Bis zur Zerstörung 1944 mündete am Samstagsberg zwischen den Häusern Kleiner Laubenberg und Schwarzer Stern die Flößergasse. Sie führte nur wenige Meter nach Osten zum Fünffingerplätzchen, einem der malerischsten Plätze in der Frankfurter Altstadt. Das am Eingang der Gasse gelegene Haus zum Fleischer (damalige Hausanschrift: Römerberg 14) war bereits 1873 wegen Baufälligkeit abgebrochen worden. Im Zuge des Bombenangriffs auf Frankfurt am 22. März 1944 brannte auch die gesamte Bebauung des Samstagsberges ab.[4][5]

Nach der Beseitigung der Trümmer wurde die Ostzeile mit neuen Gebäuden im Stil der Moderne errichtet. Diese Bebauung fand jedoch kaum Anklang und verschwand dann auch recht bald wieder, als sie 1970 für den Bau der U-Bahn wieder abgerissen werden mussten. Dieser Abriss ermöglichte dann die Rekonstruktion der historischen Bebauung. Von 1981 bis 1983 wurde die gesamte Ostzeile des Römerberges weitgehend originaltreu wiederaufgebaut.

Nachdem von einigen Architekten, Politikern und Denkmalpflegern zunächst die historische Bebauung der Ostzeile hart kritisiert wurde, zeigte sich im laufe der Zeit, dass sie von Bürgern und Besuchern sehr gut angenommen wird. Heute ist die Häuserzeile eines der beliebtesten Fotomotive Frankfurts.

Entwicklung des Samstagsberges in Bildern

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Bebauung des Samstagsberges

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Zum Engel, im Hintergrund der Kaiserdom
Von links nach rechts: Goldener Greif, Wilder Mann, Dachsberg, Laubenberg

Als herausragende Rekonstruktionen gelten die Gebäude Zum Engel und Schwarzer Stern. Aber auch die Häuser, Goldener Greif, Wilder Mann, Kleiner Dachsbau, Großer Laubenberg und Kleiner Laubenberg wurden mit viel Liebe zum Detail, aber wegen fehlender Informationen nur annähernd historisch wiederaufgebaut. Teilweise wurden besonders an der Marktfassade beim Wiederaufbau alte Hölzer verwendet und bei einigen Häusern wurden die Balken bearbeitet, um sie künstlich älter aussehen zu lassen. Die Häuserzeile zeichnet sich durch vielfältige Baustile und Materialien aus. Auffällig ist auch, dass die Häuser besonders viele Fenster aufweisen. Das wird darauf zurückgeführt, dass dort bei großen Ereignissen wie Krönungszeremonien, die Fensterplätze für viel Geld an Zuschauer vermietet wurden.

Das Haus Zum Engel mit der Adresse Römerberg Nr. 28 wurde 1562 erbaut und wurde auch Die Wechsel genannt. Es steht auf drei Seiten frei auf einer Grundfläche von 47 m². Bei der Rekonstruktion wurden die Ursprünglich als Doppelhaus konstruierten Häuser Großer Engel und Kleiner Engel zum heutigen Haus Zum Engel zusammengefügt. Es wurde der Zustand von vor 1905 wiederaufgebaut, denn in diesem Jahr wurde bei einer Restaurierung die Anordnung der Fenster verändert. 1981 stützte man sich bei der Rekonstruktion auf alte Aufnahmen und Pläne des Fachwerks. Gegenwärtig befindet sich ein Café mit Souvenirladen im Erdgeschoss.

Das Haus mit der Nr. 26 wird Goldener Greif genannt. Es wurde 1562 erbaut und beherbergte ehemals eine Apotheke. Im 18. Jahrhundert wurde es umgebaut und ab 1981 möglichst historisch neu aufgebaut. Das Gebäude wurde verputzt und im Giebel ist es mit Schiefer verkleidet.

Der Name der Nummer 24 ist Wilder Mann. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert als gotisches Haus mit Erdgeschosshalle erbaut. Um 1800 wurde es entweder bedeutend umgebaut oder gänzlich neu errichtet. Es ist verputzt und hat einen verschieferte Giebel und ein barockes bis klassizistisches Gepräge. In den Obergeschossen befinden sich Sichtbalkendecken. Die Fenster sind regelmäßig angeordnet. Beim vorherigen Gebäude wurde vermutlich im 18. Jahrhundert das Fachwerk verputzt.

Kleiner Dachsberg und Schlüssel

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Die Nummern 20 und 22 werden Kleiner Dachsberg und Schlüssel genannt. 1541 werden sie noch als ein einziges Haus erwähnt, und erst danach offenbar geteilt. Die ehemalige Teilung ist auch beim heutigen Bau nachempfunden. Man kann sie an der Fensteranordnung, besonders im Giebelfeld und im Erdgeschoss, erkennen und ist auch durch Verdoppelung des mittigen Pfostens sichtbar gemacht worden. Das Gebäude ist durchgehend mit Sichtfachwerk versehen welches künstlich gealtert wurde. Es wurde nicht wie historische Vorbilder mit Lehm- oder Backsteinausfachungen ausgeführt, sondern mit Leisten, Dübel, Platten und Hohlräumen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Erdgeschosshalle, in welcher eine Gaststätte eingerichtet ist.

Großer Laubenberg

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Das Haus mit der Adresse Römerberg Nr. 18 wird Großer Laubenberg genannt. Es ist das ehemals älteste Haus auf dem Samstagsberg und wurde vor 1500 errichtet. Das Erdgeschoss und die erste Etage wurden im 18. Jahrhundert umgebaut. Das Gebäude besitzt niedrige Geschosse und ein Krüppelwalmdach. Das Fachwerk enthält mit überkreuzten, gebogenen Eckstreben und Viertelkreis-Fussbänder, typische Merkmale dieser Zeitepoche. Die Giebelspitze ist verschiefert.

Kleiner Laubenberg

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Der Name der Nummer 16 ist Kleiner Laubenberg. Er wurde 1541 erbaut und wurde um 1876 Die kleine Garküche genannt. Das Fachwerk ist -balkenbündig und flächig Verputzt und fällt durch dünne Balkenquerschnitte auf. Kurios ist, dass der Kleine Laubenberg weitaus größer ist als der Große Laubenberg. Das liegt vermutlich daran, dass der Kleine Laubenberg ursprünglich nur die linke Haushälfte umfasste. Mit der Zeit wurden die ursprünglich zwei Gebäude zu einem Gebäude zusammengefasst die dann den gemeinsamen historischen Namen Klein Laubenberg bekamen.

Schwarzer Stern

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Der Schwarze Stern wurde 1610 im Stil der Renaissance errichtet. Im 18./19. Jahrhundert wurde er verputzt und 1920 wieder freigelegt. 1944 blieb nur noch das steinerne Erdgeschoss übrig, es konnte aber auf Grund seiner guten Dokumentation originalgetreu rekonstruiert werden. In jedem Geschoss sind 12 Fenster lückenlos aneinandergereiht. Von Geschoss zu Geschoss unterscheidet sich der Fachwerkschmuck. Ursprünglich waren die Fachwerkbalken vermutlich mit gemalten Bossen und Diamantbuckeln versehen, um Licht- und Schattenseite hervorzuheben und damit einen höheren Kontrast zu erzeugen. Heute befindet sich im Gebäude ein Restaurant.

Quellenangaben und Einzelnachweise

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APH-Forumthread: Römerberg Ostzeile bzw. Samstagsberg - https://www.stadtbild-deutschland.org
Informationstafel auf dem Samstagsberg

Die Frauenkirche in Dresden, 1993 bis 2005 originalgetreu wiederaufgebaut

Alle in den Listen auf dieser Seite aufgeführten Gebäude sind Rekonstruktionen oder versuchte Rekonstruktionen von zumindest teilweise abgegangenen Bauwerken. Es gibt keine präzisen allgemeingültigen Regeln, wann es sich um eine Rekonstruktion und wann es sich zum Beispiel eher um eine Restaurierung oder Sanierung handelt, daher werden im Folgenden die Aufnahmekriterien für diese Liste umrissen.

Um eine Rekonstruktion (die hier in den Listen aufgeführt wird) handelt es sich, wenn das neugebaute Bauwerk deutliche Merkmale des abgegangenen Bauwerkes aufweist. Mindestens bedeutende Teile des Bauwerkes müssen vorbildgerecht wiederhergestellt sein. Es muss keine Eins-zu-eins-Rekonstruktion sein, aber eine bloße Aufnahme der historischen Kubatur, mit durchweg vom Vorbild abweichender Formsprache, gehört nicht hierher. Der Zeitpunkt der Rekonstruktion spielt hingegen keine Rolle. Es kann sich um einen direkten Wiederaufbau handeln oder es können auch hunderte Jahre zwischen Zerstörung und Rekonstruktion liegen. Auch archäologische Rekonstruktionen können in die Listen aufgenommen werden, sofern sie archäologisch begleitet wurden und sie auf dem wissenschaftlichen Stand ihrer Bauzeit sind. Des Weiteren gehören in diese Liste vorrangig Gebäude aller Art, aber auch Brücken, Denkmäler und Türme sind hier richtig.

Reine Restaurierungen und Sanierungen hingegen (auch exzellent ausgeführte) haben hier keinen Platz. Was z. B. noch eine Restaurierung ist und was bereits eine Rekonstruktion, ist jedoch nicht immer einfach zu benennen. Wenn der Großteil des Bauwerkes mitsamt der Mehrheit des Zierrates noch vorhanden ist, handelt es sich im Sinne dieser Liste eher nicht um eine Rekonstruktion. Wenn zum Beispiel ein Gebäude komplett erhalten wurde, der Zierrat aber weitgehend verloren ist, handelt es sich hingegen meist um eine aufführwürdige Rekonstruktion, wenn jener Zierrat zurückgewonnen werden soll. Auch bei vorgehängten historischen Fassaden vor gänzlich neuen Gebäuden, kann es sich um eine Rekonstruktion handeln, wie beispielsweise beim Rathaus von Wesel.

In die Listen der abgeschlossenen Rekonstruktionen gehören alle Bauwerke die zu einem bestimmten Zeitpunkt einen bestimmten Rekonstruktionsumfang erreicht haben, der theoretisch der Endzustand sein könnte. Wenn beispielsweise ein Gebäude direkt nach der Zerstörung weitgehend rekonstruiert wurde, jedoch nur mit einfachem Dach und jenes Dach nun zu einem späteren Zeitpunkt rekonstruiert wird oder werden soll, gehört es dennoch in der Regel in die Liste der abgeschlossenen Rekonstruktionen. Ein Hinweis auf die Bautätigkeiten unter dem Reiter Besonderheiten genügt meist. Ausnahmen wären, wenn die Bedeutung der neuerlichen Rekonstruktion die vorherige bei weitem übersteigt, dann wäre eine Aufnahme in folgende Liste richtiger. In die Liste der im Bau befindlichen, geplanten oder initiierten Bauwerke gehören alle Bauwerke, die noch keinen zwischenzeitlichen Endzustand erreicht haben. Auch geplante oder nur initiierte Bauwerke können in dieser Liste aufgeführt werden. Als initiiert gilt ein Gebäude, wenn es z. B. einen Verein gibt, der sich um einen Wiederaufbau eines abgegangenen Bauwerkes bemüht oder wenn es dazu öffentliche Bekundungen von Politikern oder ausführliche Artikel oder Sendungen in den Medien gibt. Auch öffentliche Webseiten oder Seiten in öffentlichen sozialen Medien können als Initiative gelten, wenn sie sich in gewissem Umfang mit einer Rekonstruktion beschäftigen.

Des Weiteren ist aber nicht jede Rekonstruktion eine nennenswerte Rekonstruktion. Die Relevanz, welche Bauwerke aufgenommen werden und welche nicht, schwanken jedoch von Region zu Region. Wenn es beispielsweise in einer Stadt bereits eine beträchtliche Anzahl an Rekonstruktionen gibt, gelten nur die bekannteren und herausragenden Rekonstruktionen als relevant. Wenn es aber z. B. in einer Region kaum Rekonstruktionen gibt, kann sich die Relevanz schon allein aus der Seltenheit ergeben, weswegen auch unbekanntere oder unbedeutende Bauwerke ihre Daseinsberechtigung in dieser Liste haben können. Dabei wird in den Listen für abgeschlossene Rekonstruktionen eine strengere Auswahl getroffen, als bei den im Bau befindlichen, geplanten oder initiierten, denn dort ergibt sich zusätzlich die Relevanz der Aktualität.

  1. http://frankfurt-interaktiv.de/frankfurt/stadtrundgang/sehenswuerdigkeiten/roemer.html
  2. Informationstafel am Haus Kleiner Laubenberg
  3. Minervabrunnen auf der Webseite www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de
  4. Kriegsschicksale Deutscher Architektur – Verluste, Schäden, Wiederaufbau – Band 2, Süd. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1988, S. 830
  5. Frankfurt im Feuersturm. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1965, S. 168–171