Benutzer:Graf Umarov/Liste der Ereignisse aus dem Tagebuch des Peter Hagendorf

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Diese Liste enthält die Stationen im Leben des Peter Hagendorfs, wie er sie 1648 in seinem Tagebuch beschrieben hatte und stellt ihnen historisch belegte Erkenntnisse gegenüber.

Station Tagebucheintrag Historischer Hintergrund
Veltlin
Bündner Wirren
Apr. 1624–Jun. 1626


Karte zur zweiten Phase der Bündner Wirren von 1622 bis zum Vertrag von Monzon 1626
... von Vrssennowe, wieder auff pressa, Alhir sindt wir auffbrochen, vndt sindt gezogen In falgkenmonigen, zu edol, Ist das haubtqartir gewessen, Alhir Ist Malander, gelehgen, den der feldther, gewessen, Ist, vndt Ich bin vnter sein Regemedt gewessen, vnter den haubtman, wortenburgk, aus Walgken Monigen sindt wir gezogen, In feltlin, da Ist der köngnieg In spangen, vnser feindt gewessen, wie nun graff pabpenhem Ankommen Ist, hat er vns mit stugken mechtieg zugesedtzet vndt vns aus feltelin von vnser posten vertrieben, das wir haben must weichen bis nach turan, den wir sindt bei Alleriewe gelehgen, das selbiege schlos haben wir wollen einnehmen, Also hat sich der babst, darin gelecht, vndt Ist frit tragtieret worden,... Am 17. Februar 1623 schloss Frankreich in den sogenannten Bündner Wirren mit Savoyen und der Republik Venedig ein Bündnis zur Befreiung Graubündens dem am 7. November 1624 noch die Drei Bünde beitraten. Die Verbündeten zogen ein Heer zusammen, um gegen das spanische Herzogtum Mailand sowie päpstliche Truppen, die eine Gegenreformation durchsetzen wollten, vorzugehen. Unter dem Oberbefehl von François-Annibal d’Estrées, Marquis de Cœuvres besetzten sie das Engadin, Bormio, Tirano und Sondrio am 23. Dezember 1624 sowie Chiavenna, wo die Burg nach Artilleriebeschuss am 10. März 1625 kapitulierte. Infolge erhielt Gottfried Heinrich zu Pappenheim vom spanische Gouverneur des Herzogtums Mailands das Oberkommando über 6000 Mann im strategisch bedeutenden Veltlin, wo ihm 8000 Mann, darunter auch der 1625 von den Venezianern in Lecco angeworbene Hagendorf, auf französisch-venezianischer Seite gegenüberstanden.[1] Im September 1625 versuchte Cœuvres das strategisch wichtige Riva am Lago di Mezzola einzunehmen, während Oberst Peter Melander von Holzappel über das Valcamonica- und das Ratti-Tal, von anderer Seite kommend, zeitgleich Campo angriff. Dabei belagerte Hagendorf das von 15 päpstlichen Soldaten besetzte Schloss oberhalb Verceia.[2] Durch das Eingreifen Pappenheims wurde in der Schlacht von Verceia am 21 September die Einnahme verhindert und Hagendorf wich mit seinem Tross ins 70 km entfernte Tirano zurück. Pappenheim zerstörte Anfang 1626 das nördlich gelegene Schloss Pizzi und versuchte vergeblich Chiavenna zurückzuerobern. Die katholische Seite wurde danach durch ein Söldnerheer unter Graf Wolfgang von Mansfeld sowie päpstliche Truppen unter Torquato Conti verstärkt. Auch die Franzosen und Schweizer schickten noch frische Truppen, bis am 5. März 1626 im Vertrag von Monzón die Auflösung aller Söldnerheere vereinbart wurde.[3][4] Hagendorf zog nach seiner Abmusterung über Parma, Mailand, Modena, Como durch Italien und über den Gotthardpass schließlich zurück nach Deutschland.[5]
Markgrafschaft Baden
Apr. 1627–Jun. 1627


Baden um 1650 aus der Topographia Germaniae Matthäus Merians

Hochzeit mit Anna Stadler aus Traunstein am 20. Mai 1627
...Dessen 1627 gars In Abpril den 3. habe Ich mich vnter den pabpenhemsen Regemendt, zu Vlm, lassen vnterhalten, den Ich bin gans abge Rissen gewessen, fur einen gefreiten, von daaus, sindt wir auff den musterplatz getzogen, nach die ober Margraffschaff baden, Aldort In qartier gelehgen, gefressen vndt gesoffen, das es gudt heisset, ach tage nach pfingsten, auff die heiliege dreiifaltiegkeit habe Ich mich, mit der ehrentugendtsahme, anna stadelrin, aus dem berlandt von draunstein, verheiradt, vndt hochzeit gehalten,... Nach dem Veltliner Krieg wurde Pappenheim am 15. July 1626 zum Generalfeldwachtmeister befördert und erhielt von Maximilian von Bayern einem Bestellbrief der ihn beauftragte auf eigene Kosten ein Söldnerheer von 3000 Infanteristen und 300 Reitern aufzustellen und als Oberbefehlshaber die Operationen der katholischen Liga für nördlich der Ems zu leiten. In dieses Regiment Pappenheim musterte Hagendorf aus Geldmangel am 3. April 1626 in Ulm an. Die angeworbenen Soldaten erhielten Laufgeld und sammelten sich auf dem Musterplatz in der oberen Makrtgrafschaft Baden. Hier erhielten sie ihre Artikelbrief, wurden vereidigt´und auf Kompanien sowie Quartiere in der Umgebung verteilt. Die Kompanien des Regiments Pappenheim wurden von den Hauptleuten Schrenck von Notzing, Stein-Kallenfels, G. D. von Planitz, Yves Blanchard, Wolf Friedrich von Pappenheim, Wolfgang Adam von Pappenheim, Hans Heinrich Kielmann, G.B. Ravaschiero und La Barthe geführt.[6][1]
Rheinbischofsheim
Jun. 1627

...auff den tag Sangt Johannes sindt vnser fendel an die stange geschlagen worden, zu bischoff zum hohensteg, Alhir sindt wir mit den ganssen Regemendt auff schieffe gesessen, vndt gefahren bis nach obpumum, da sindt wir ausgestiegen vnter wehgens Aber hat ein schiff auffgefahren das esIst auff stugken gegangen, also sindt Ihre edtlichen ersoffen sein... In Rheinbischofsheim waren während der Aufstellung des Regiments Pappenheim rund 200 Mann einquartiert.[7] Laut einer Beschwerde des Grafen Wolfgang von Hanau-Buchsweiler vom 11. Juni bei Maximilian kam es im Juni 1627, trotz guter Versorgung, zu räuberischen Übergriffen auf die Bevölkerung durch die Kompanien der Hauptleute Blanchard und Kielmann, zu der auch Hagendorf als Gefreiter gehörte. Hiervon war vor allem das Gebiet in der Ortenau betroffen. Weil Maximilian bereits im Mai die Abführung der Truppen befohlen hatte, beauftragte er am 3. Juli dem Heidelberger Statthalter Heinrich von Metternich, die beiden beschuldigten in Arrest zu nehmen, was aufgrund des Abmarsches aber nicht mehr geschah. Am 24. Juni 1626 wurde hier das gesamte Regiment eingeschifft und fuhr der Rhein hinab bis nach Oppenheim. Dabei kam es zum Untergang eines Schiffes mit Toten. [6][8][1]
Frankfurt am Main
Jun. 1627–Aug. 1627

...von obpenheim auff frangfordt, durch die wedtrauw, vndt westvalen durch vndt auff wolffenbudtel In braunschweiger landt...
Wolfenbüttel
Schwedendamm
Aug. 1627–Dez. 1627


Schloss Wolfenbüttel als Merian-Stich 1654
Schwedendamm 1642 Schwedendamm
Stich von 1642
...wolffenbudtel In braunschweiger landt, das haben wir belegert, vndt schanssen dafur gebauwet vndt die stadt hefftieg zu gesedtzet, mit wasserschwellen, vndt bauwen, also das sie sich haben must ergeheben, Alhir Ist mir mein weieb krang gewessen die gansse belegerung, den wir sindt 18 wochen dafur gelehgen, Am heiliegen Chrstabent sindt sie Abgezogen dessen 1627 gars Aber meissen teils hat sich lassen vnterhalten da sindt auff die 200 wehgen aus der alte margk kommen die krangke, vndt schadthafftiege, zu fuhren... Im März 1625 ließ sich der dänische König Christian IV. zum Oberbefehlshaber des niedersächsischen Kreises wählen und ging unterstützt von England und den Niederlanden gegen die kaiserlichen Truppen vor, wobei er ab Anfang 1626 auch Wolfenbüttel kontrollierte. Die Stadt war mit nach modernster Festungstechnik erbauten Verteidigungsanlagen sowie 190 Geschützen eine der am besten befestigten Städte in Norddeutschland. Nach der verlorenen Schlacht bei Lutter am 17. August 1626 sammelte der dänische König seine Truppen in Wolfenbüttel und zog im Oktober in sein Winterlager nach Bremen.[9][1] Die Stadt blieb unter dem dänische Statthalters Graf Philipp Reinhard I. von Solms-Hohensolms mit rund 2300 Soldaten besetzt. Die Belagerung durch die nachrückenden kaiserlichen Truppen begann im Sommer 1627. Nachdem Pappenheim von Johann t’Serclaes von Tilly den Auftrag erhalten hatte Wolfenbüttel zu erobern, stieß er mit seinem neuen Regiment, darunter auch Hagendorf, am 28. August, aus Frankfurt kommend, zu den Belagerern. Von seinem Hauptquartier in Klein Stöckheim aus befeligte er ca. 6.000 Mann und ließ, da ihm gegenüber der Planung 4.000 Mann fehlten, ab September 1627 den sogenannten ersten Schwedendamm errichten, um die Oker aufzustauen. Der Damm war 300 Meter breit und verlief zwischen Groß Stöckheim und Leiferde. Unterstützt wurden die Arbeiten durch zwangsverpflichtete Handwerkern und Bauern aus Goslar. Infolge der so erzeugten, anhaltenden Überschwemmung, kam es zu Zerstörungen und Problemen mit der Versorgung in der Stadt, so dass diese nach der Kapitulation der Dänen, als ihre letzte Besitzung im Herzogtum Braunschweig, am 19. Dezember 1627 eingenommen werden konnte. Pappenheim wurde in Folge in den Reichsgrafenstand erhoben. Solms war ein entfernter Verwandter Pappenheims und begab sich 1628 in dessen Dienste ohne zu offenbaren, dass er bereits in schwedischen Diensten[10] stand. Die letzten Reste des Dammes wurden 1996 beseitigt.[11][12][5][13]
Salzwedel
Winterlager
Dez. 1627–Feb. 1628


Merian Stich Salzwedel um 1650

Todgeburt seines Sohnes Peter
...Am heiliegen Chrstabent (hat) sindt sie Abgezogen dessen 1627 gars Aber meissen teils hat sich lassen vnterhalten da sindt auff die 200 wehgen aus der alte margk kommen die krangke, vndt schadthafftiege, zu fuhren, da habe Ich mein Weieb auch auffgebracht, da sindt wir In der aldte margk gezogen vnser haubtqartier Ist gewesen zu garleben vnser haubtman, Als, hans hendrich, keiman, Ist mit seinder combpeniege gelehgen zu salswedel, Alhir bin Ich krang worden, vndt das weieb wieder gesundt, bin gelehgen 3 wochen, 4 wochen nach meiner krangheit, hat man commandiert nach stade...
Stade
Schwedenfestung
Feb. 1628–Mai. 1628


Stade um 1640
... 4 wochen nach meiner krangheit, hat man commandiert nach stade, vnterhalb hamborgk, Also bin Ich mit commandiert worden, zu diesen mal Ist mein Weib niederkommen, Aber das kindt Ist noch nichzeitieg gewessen, sonder also balt gestorben, godt gehbe Ihnen eine fröliche aufferstehung ☩ Ist ein Iunger sohn gewessen fur stade sindt wir gelehgen, Am, carfreitag, haben wir brodt, fleichs gnug gehabt, vndt am heiliegen ostertag haben wir kein mundt fol brodt haben können, wie sie nun abgezogen sindt dessen 1628 gars sindt wir wieder In vnser qartier stil gelehgen den sommer, darnach sindt wir mit vnser combpeniege auff stendel gezogen... Im Oktober 1625 griffen die Grafen Fürstenberg und Anholt erfolgreich dänische Truppen in Ottersberg (Verden) an und drängten sie nach Stade zurück. Unter General Charles Morgan besetzten daraufhin 22 Kompanien englischer und schottischer Infanterie die Stadt. Nachdem die Dänen im Verlauf des Jahres 1627 von Tilly und Pappenheim aus Wolfenbüttel, Nienburg und Verden vertrieben worden waren, lag Fürstenberg ab Winter 1627 mit 4 Regimentern vor der Stadt und wurde ab Februar 1628 von Tilly und Hagendorfs Regiment Pappenheim mit 3500 Mann auf etwa 10.000 Mann verstärkt. Trotz mehrere Ausfälle und dem Eingreifen einer dänischen Flotte mit 14 Kriegsschiffen im April konnte der Belagerungsring nicht durchbrochen werden, so dass die Besatzer nach Aushandeln eines umfangreichen Vertrages am 6. Mai 1628 kapitulierten und mit 2500 Mann geordnet abzogen. Stade wurde 1632 von den Schweden in Besitz genommen, zur sogenannten Schwedenfestung ausgebaut, und blieb bis 1636 in deren Hand.[9][14][15]
Stendal
Winterlager
Aug. 1628–Jun. 1629


Merian Stich Stendal 1640

Geburt und Taufe seiner Tochter Anna Maria
...darnach sindt wir mit vnser combpeniege auff stendel gezogen, auch gudt qartier gehabt, dessen 1629 gars hat oberste leudtnambt Conlage furst von mantua 2000 Man genommen von dem Regemendt, den das Regemedt Ist 35 hundert man stargk gewessen, vndt Ist In pommern gezogen [...] die pagkase Ist In qartier verblieben, zu diesen mal weil Ich bin aus gewessen Ist Meine frauw, wieder mit einer Iunge tochter erfreuwet Ist auch In abwesens meiner getaufft worden, anna, maria Ist auch gestorben weil Ich bin aus gewessen ☩ 2. godt verleige Ihnen eine fröliche aufferstehung...
Stralsund
Feb. 1629


Stralsund – Belagerung im Dreißigjährigen Krieg. Stich um 1630
... 1629 gars hat oberste leudtnambt Conlage furst von mantua 2000 Man genommen von dem Regemendt, den das Regemedt Ist 35 hundert man stargk gewessen, vndt Ist In pommern gezogen, vndt haben vns gelegert fur stralsunne, Aber sie hedten vns baldt den weg gewiesen, wen wir noch einen tag weren verblieben, [...] von stralsundt sindt wir alles den wasser auff, welches die schweine genandt wirdt, vber dis wasser geschiesset [geschieffet] mit 2 schieffe, ... [8]
Kaschuben
Winterlager
Feb. 1629–März 1629


... In, kasschuben, gar ein wildes landt, aber trefflich viehtzucht von allerlei vieh, Alhir haben wir kein Rindtfleichs mehr wollen essen, sonder es haben must gensse, endten, oder hunner sein, den wo wir vber nacht gelegen sindt, hat der vater must ein Iedtwiedern einen halben taler gehben, aber mit allen guten, weil wir mit Ihm zufrieden sindt gewessen vndt haben Ihn sein vieh zufrieden gelassen, Also sindt wir mit die 2000 Man hin vndt wieder gezogen, alle tage ein frichs qartier, 7 wochen lang ...
Neustettin
Sammelplatz
März 1629


Neustettin um 1618 nach der Lubinschen Karte
... bei neige stedtin sindt wir 2 tage stil gelegen, Alhir haben sich die offecierer, mit kuh pferdt, schaffe wol versehen, den es Ist alles volauff gewessen ... Am 21. März 1629 befahl Feldmarschall Armin seinen Regimentern sich in Neustedtin zu sammeln um von hier aus nach Polen und Preussen vorzurücken. Auf Anweisung des Kaisers schlossen Tilly und Wallenstein am 12. Mai 1629 einen Frieden mit dem König von Dänemark. [16]
Spandau
März 1629

...Von daaus, auff spando, eine mechtieger pas, da hat man auff ein mal nicht mehr Als eine combpeniege durchgelassen, wie wir nun wieder In der margk, In unser qartier kommen sindt balt dornach dieses gars dessen 1629. sindt wir mit den ganssen Regement auffbrochen undt gezogen In die Wedtrauw...
Engelrodt Eichelhain
Jun. 1629–Okt. 1629

Geburt und Taufe seiner Tochter Elisabeth am 17. August 1629[17]
...zu Weisbade, vnterhalb frangfordt, Ist vnser haubtqartier gewessen, fur // graff pabpenhem, vnser haubtman, mit der combpenige Ist gelehgen auff den Vogelsbergk, zu lauterbach Ist der haubtman gelehgen, die combpeniege auff den landt, Alhir haben wir wieder gudt qartier gehabt, 20 Wochen lang, Alhir Ist mein frauw wieder mit einer Iunge tochter verehrete worden, Ist getaufft worden Eliesabedt, Nach 20 wochen sindt wir auffbrochen, vndt gezogen In Westvalen...
Lippstadt
Hexenprozesse
Okt. 1629–Okt. 1630


Lippstadt im 17.Jh. als Merian-Stich
...In der liebstadt hat es gudt aldt bir, vndt hat auch böse leute darin, das Ich habe Ihrer 7 verbrennen sehen darunter Ist sogar ein schönes medelein gewesen von 18 gahren, Aber sie Ist doch verbrandt worden [...] 1630 gars sindt wir Alhir auffbrochen vndt gezogen auff padeborn, Im Jahr 1630 kam es in Lippstadt zu einem großen Hexenprozess mit 23 weiblichen und sechs männlichen Angeklagten. Darunter zwei Jungen im Alter von 11 und 14 Jahren sowie der Erwitter Pastor Jodocus. Laut Prozessakten des Stadtarchivs Lippstadt wurden von diesen die letzten sieben am 10. und 22. September verurteilt, mit dem Schwert hingerichtet und anschließend verbrannt. Darunter waren mit Els’che Koch und Els’che Bockhoff zwei junge, ledige Mädchen, auf die die Beschreibung von Hagendorf passt.[18][19]
Magdeburg
Magdeburger Hochzeit
Nov 1630–Jul. 1631


Kupferstich Magdeburg 1631
... auff Magdeborgk, vns verlecht auff dörffern vndt geblogkiret, den ganssen windter, stilgelehgen auff dörffern, bis zum frulieng dessen 1631 gars da haben wir edtliche schanssen eingenommen, In Waldefur Magdeborgk, Alda Ist vnser haubtman, fur eine schansse todt, nehben Ihrer viel, geschossen worden, Auff einen tag haben wir 7 schanssen eingenommen, darnach sindt wir gans, dafur gezogen, vndt mit schanssen, vndt lauffgraben zugebauwet, doch hat es viel leute gekostet den 22 Martii Ist vns, Johan galgort, fur ein haubtman furgestellet worden, den 28 abpril Ist er In lauffgraben wieder todt geschossen worden, [...] den 20 Meige, haben wir mit ernst angesedtzet vndt gesturmet vndt auch erobert, da bin Ich mit sturmer handt ohn allen schaden, In die stadt kommen, Aber in die stadt am neistadter tohr bin Ich 2 Mal durch den leieb geschossen worden das Ist meine beute gewesen dieses Ist geschehen den 20 Meige dessen 1631 gars fruhmorgens vmb .9. vhr [...] Ist mir doch von herdtzen leit gewessen das die stadt so schreglich gebrunnen hat wehgen der schönen stadt, vndt das es meines vaterlandes Ist, wie Ich nun verbunden bin, Ist mein weieb In die stadt gegangen, da sie doch vber all gebrunnen hat, vndt hatt wollen ein kussen holen, vndt tucher zu ver binden, vndt wo auff Ich liegen köndte, so habe Ich auch, das kindt, allso krang, bei mir liegen gehabet, Ist nun das geschrei, Inn lehger gekommen, die heusser fallen alle vber ein Ander, das viel soldaten, vndt weiber, welche Mausen wollen, darin mussen bleiben... Im Sommer 1630 schloss Magdeburg ein Bündnis mit dem schwedischen König Gustav Adolf von Schweden. In Folge übernahm Dietrich von Falkenberg im November 1630 die Festungskommandantur. Ab Ende November lag Pappenheim vor der Stadt im Winterquartier, darunter auch Hagendorf. Tilly und Mansfeld folgten später mit der Hauptarmee. Ab etwa März 1631 wurde mit der Belagerung begonnen und Schanzen gebaut. Zu diesem Zeitpunkt belagerten rund 26.800 kaiserliche Soldaten unter Tilly die Festung Magdeburg. Nach ergebnislosen Verhandlungen und Beschuss begann Pappenheim am 20. Mai aufgrund eines Kommunikationsfehlers um 6:30 Uhr den Sturm auf die Stadt, deren Stadtmauern nur unzureichend besetzt waren, weil man davon ausging, es würde weiter verhandelt. Der entscheidende Durchbruch gelang nach kurzer Gegenwehr am Hohepfortetor (Neustädter Tor). An dieser Stelle wurde Hagendorf verwundet, zwei Häuser angezündet und der herbeieilende Falkenberg von einer Kugel tödlich getroffen. Der Rest von Tillys Truppen folgte erst um 9 Uhr. Die Stadt wurde in Folge vollständig verwüstet. Die anschließenden Plünderungen, an denen auch Hagendorfs Frau Anna Stadler beteiligt war, wurden erst auf Tillys Befehl am 24. Mai eingestellt. Mansfeld wurde dort Befehlshaber und verteidigte die Stadt 1632 erfolgreich gegen die Schweden bevor er 1633 abzog.[1][20][21]
Leipzig
Schlacht bei Breitenfeld
6.–7. September 1631


Leipzig 1632

Schlachtaufstellung

...auff leiebciech, Alhir das lehger geschlagen, Also baldt geschanszet, lauffgraben gemacht, die stug auffgefuhret vndt die stadt beschossen, den 7 Sebtember Da haben sie geagkordieret vndt die stadt, samb den schlos auffgegeben vndt sindt abgezogen den 7 Sebtember dessen 1631 gars Da sindt wir Im lehger, wolauff gewessen die zeit vber, bis der schwedt Ist ankommen den .17. Sebtember nach erobrung die stadt Ist der Könieg mit gansser macht samt die saxisse arme ankommen, da sindt wir Ihm endtgegen, gegangen, 2. stargke stundt // Auff diesen tag sindt wir geschlagen worden, die gansse beiriesse Arme, ausgenommen diese 4 Regemendter nicht, als Pabpenhem, Wallies, Wangener, vndt Iunge tielliesen, den wir sindt auff den Rechten flugel gestanden, vndt haben auff den saxen getroffen, die haben wir Also balt, In die flucht geschlagen, da wir vermeindt haben, wir haben gewonnen, so Ist vnser lingker, flugel alles geschlagen gewessen, da haben wir vns auch mussen, zu allen glug, kombt undt vns die nacht auff den halse, sonst weren wir auch kubput, gemacht worden... Nach dem Leipziger Konvent und der Schlacht um Magdeburg rückte Tilly in das neutrale aber reiche Sachsen ein, plünderten Merseburg am 4. September 1631 und eroberte Leipzig zwei Tage später. Das Schloss ergab sich einen Tag darauf. Am 7. September traf die kaiserliche Armee vor der Stadt mit 40.000 Mann auf das mit 47.000 Mann und stärkerer Artillerie überlegene schwedisch-sächsische Heer unter Gustav Adolf. Das Gefecht dehnte sich bei gegenseitigen Angriffen am Rittergut Breitenfeld zunehmend nach Westen aus. Mit dem Vorrücken der schwedisch-sächsischen Infanterie nach Nordosten wurde das Tillysche Zentrum zunehmend geschwächt und rückte nach rechts heraus. Beim anschließend Linksschwenk verlor aber das Pappenheimer Regiment mit Hagendorf sowie drei anderen Regimenter, die den rechten Teil des Zentrums bildete, im Pulvernebel beim Galgenberg den Kontakt. Der Hauptteil der bayrischen Armee wurde nahezu aufgerieben und Tilly verwundet. Ahnungslos vom sonstigen Ausgang der Schlacht sind die Infanterieregimenter Pappenheim, Wahl, Wangler, Reinach-Comargo bis zum Abend nahezu unversehrt geblieben und zogen sich geordneter über Leipzig nach Süden zurück.[6][22]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Barbara Stadler: Pappenheim und die Zeit des Dreissigjährigen Krieges. Gemsberg-Verlag, 1991, ISBN 978-3-85701-091-0, S. 173 ff.
  2. Juan de Ferreras, Siegmund Jakob Baumgarten, Johann Salomo Semler, Philipp Ernst Bertram: Algemeine Historie von Spanien Band 11. Johann Justinus Gebauer, Halle 1762, S. 467 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Johan Baptist Schels: Kriegsgeschichte der Oesterreicher Band 2: Die Regierung der Habsburger von 1619 bis 1637. Verlag J.G. Heubner, Wien 1844, S. 40 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Kriegs-Schriften hrsg. von bairischen Offizieren, Band 1. Thienemann, München 1820, S. 21 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Christian Pantle: Der Dreißigjährige Krieg: Als Deutschland in Flammen stand. Ullstein, 2017, ISBN 978-3-548-06058-3 (google.de).
  6. a b c Marco von Müller: Das Leben eines Söldners im Dreißigjährigen Krieg. Magisterarbeit am Friedrich-Meinecke-Institut, Bonn 2005 (mvonmueller.de [PDF]).
  7. Nikolaus Honold, Kurt Schütt: Chronik der Stadt Rheinau. Selbstverlag, Göttingen 1988, S. 84–86.
  8. a b Hans Medick: Der Krieg im Haus? In: Philipp Batelka, Michael Weise, Stephanie Zehnle (Hrsg.): Zwischen Tätern und Opfern: Gewaltbeziehungen und Gewaltgemeinschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017, ISBN 978-3-647-30099-3, S. 298 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b Niels Slange, Johann Heinrich Schlegel: Geschichte Christian des Vierten, Königs in Dänemark, Band 3. Pelt, Kopenhagen und Leipzig 1771, S. 293 ff. u. 331 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Österreichisches Staatsarchiv Wien Reichskanzlei Kriegsakten 83/IV, fol. 76-79 (Ausfertigung): Revers des Philipp Reinhard v. Solms, Wien, 1629 IV 30
  11. Werner Spieß: Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671, Braunschweig 1966, Band 1, S. 187
  12. Horst-Rüdiger Jarck: Braunschweig-Wolfenbüttel im Dreißigjährigen Krieg. In: Karl Heinrich Kaufhold, Jörg Leuschner, Claudia Märtl (Hrsg.): Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Band 2. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-13599-1, S. 27.
  13. Horst-Rüdiger Jarck: Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Hrsg.: Braunschweigische Landschaft e.V. Verlag E. Appelhans, 2006, ISBN 978-3-937664-46-0, S. 548 ff.
  14. Johann Sporschil: Der Dreissigjährige Krieg. G. Westermann, Braunschweig 1843 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Antoine C Hennequin de Villermont: Tilly oder der dreißigjährige Krieg: von 1618 bis 1632. Hurter, Schaffhausen 1860, S. 350 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. Friedrich Christoph Förster: Wallenstein, Herzog zu Mecklenburg, Friedland u. Sagan, als Feldherr u. Landesfürst in seinem offentlichen u. Privat-Leben. Riegel, 1834, S. 132 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17. Ortwein, Kirchenbücher Engelrod, S. 184.
  18. Hartmut Hegeler,: Namen der Opfer der Hexenprozesse aus Lippstadt. In: Anton Prätorius. Abgerufen am 26. März 2019.
  19. Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg: Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. Wallenstein, 2018, ISBN 978-3-8353-3248-5, S. Anm.85 (google.de).
  20. Günter Barudio: Magdeburgs Tragödie. In ders.: Der Teutsche Krieg. 1618–1648. Frankfurt am Main 1985. S. 363–372
  21. Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg – Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. 3. Auflage. Wallstein-Verlag, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3248-5, S. 113 ff.
  22. Arndt Preil: Österreichs Schlachtfelder (Band 1) Breitenfeld 1631, Lützen 1632, Breitenfeld 1642. Herbert Weishaupt Verlag, Graz 1990, ISBN 3-900310-59-9, S. 13 ff.