Benutzer:Hörbücherei/Spielwiese/Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich

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Hörbücherei/Spielwiese/Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) ist eine Selbsthilfeorganisation von und für blinde und sehbehinderte Menschen. Der Sitz des Verbandes befindet sich in Wien.

Aufgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zentrale Aufgabe des BSVÖ ist die Förderung der Interessen und Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen. Um diese bestmöglich in der Öffentlichkeit zu vertreten, werden der Präsident des BSVÖ und die Leitungsfunktionäre aus diesem Personenkreis gewählt. Dem BSVÖ gehören auch die sieben Landesorganisationen, die das gesamte Bundesgebiet abdecken, als Mitglieder an.

Geschicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsidenten des BSVÖ
1946 - 1947 Erwin Horacek
1947 – 1956 Leopold Bick
1956 – 1966 Dr. Leopold Mayer
1967 – 1987 Hofrat Matthias Bleier
1987 – 1999 Klaus Martini I
1999 – 2004 Prof. Klaus Guggenberger
2004 - 2008 Klaus Martini II
2008 – 2012 Mag. Gerhard Höllerer
2012 – Dr. Markus Wolf

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich wurde am 9. März 1946 als Österreichischer Blindenverband (ÖBV) gegründet, der die Interessen der damals unzähligen Blindenvereine bündelte. Erster Präsident war Erwin Horacek.

Die erste Delegiertenversammlung fand am 13. Dezember 1947, genau 50 Jahre nach der Gründung des Ersten Blindenunterstützungsvereines für Niederösterreich, im Speisesaal des Gasthauses L. Pawlik in Wien VII, Kaiserstraße 84 statt. Leopold Bick wurde zum Präsidenten gewählt. Zahlreiche Fachgruppen und Interessensgemeinschaften wurden aus der Taufe gehoben: Konzertvereinigung blinder Künstler, Vereinigung blinder Geistesarbeiter, blinde Arbeiter, blinde Kirchenmusiker, Wiener Schachrunde, Fachgruppe Hilfsmittel, Behindertensport etc.

Eine Hilfsmittelzentrale wurde 1956 im Österreichischen Blindenverband errichtet und 1962 wurde die Fachgruppe blinder Esperantisten gegründet.

Den ihm verliehenen Dr. Karl Renner-Preis in der Höhe von 10.000 Schilling (727 Euro) widmete der Obmann des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs, Hans Hirsch, 1957 der Gründung der ersten Blindenhörbücherei Österreichs, die von allen blinden Menschen benutzt werden konnte. 1990 vereinigten sich die Bibliotheken der Hörbücherei des Verbandes der Kriegsblinden Österreichs und der Hörbücherei des ÖBV.

Der Österreichische Blindenverband (ÖBV) benannte sich 1999 durch eine Statutenänderung in Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) um. Diese Namensänderung sollte der großen Gruppe der hochgradig sehbehinderten Menschen einen leichteren Zugang zum Verband ermöglichen. Außerdem erfolgte die Gründung einer eigenständigen Landesgruppe Salzburg.

Der Dachverband des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes besteht heute aus sieben Landesorganisationen:

  • Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten (Vorgängerverein gegründet 1901),
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich (Vorgängerverein gegründet 1945),
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (gegründet 1999),
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark (Vorgängerverein gegründet 1920er Jahren),
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol (Vorgängerverein gegründet 1945),
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg (Vorgängerverein gegründet 1949), sowie
  • Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich und Burgenland (Vorgängerverein gegründet 1945).

Seit dem Jahr 2000 arbeitet das Sozialministeriumservice eng mit Selbsthilfeorganisationen zusammen – so auch mit den Einrichtungen des BSVÖ, etwa im damaligen Berufsbildungs- und Forschungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (BBFZ), der heutigen Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen (SEBUS).

2013 benannte sich der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband in Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) um.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landesorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Betreuung der Mitglieder findet direkt vor Ort in den einzelnen Bundesländern durch die 7 Landesorganisationen des BSVÖ statt. Die Landesorganisationen dienen somit als Servicestellen direkt vor Ort[1]:

Die Landesorganisationen des BSVÖ

  • bieten dem angesprochenen Personenkreis sozialrechtliche Beratung, Rehabilitationstraining sowie Visuelle Rehabilitation und Beratung
  • geben einen Überblick über die Berufsorientierung und -qualifizierung
  • unterhalten einen Hilfsmittelshop mit diversen unterstützenden Utensilien für Alltag, Arbeit und Freizeitgestaltung
  • setzen sich für Frühförderung ein und stehen Eltern beratend zur Seite
  • dienen als Servicestelle für Rehabilitation (Orientierung, Mobilität, Lebenspraktische Fertigkeiten etc.)
  • sensibilisieren die Öffentlichkeit und
  • bieten ein umfangreiches Freizeitangebot an.

Fachgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Landesorganisationen des BSVÖ gibt es diverse Gremien und Fachgruppen, z.B. für Kunst und Kultur, Augenkrankheiten, Diabetes, Blindenführhunde, Verkehr etc, welche die Interessen und Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen in diesen Bereichen vertreten. Im BSVÖ selbst gibt es folgende Fachgruppen[2]:

  • Brailleschrift-Kommission
  • Fachgruppe für Blindenführhundehalter (FBH)
  • Fachgruppe für Telekommunikation und Büroberufe (FGTB)
  • Gremium für Mobilität & Infrastruktur (GMI)
  • Vereinigung blinder Esperantisten - Aústria Ligo de Blindaj Esperantistoj (ALBE)

Referate und Einrichtungen im BSVÖ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Interessen seiner Zielgruppe bundesweit und international vertreten zu können, sind im BSVÖ folgende Referate angesiedelt:

  • das Bundessekretariat ist die Anlaufstelle für Betroffene und das organisatorische Zentrum des Verbandes
  • das Referat für Barrierefreies Bauen ist zuständig für Bewusstseinsbildung, Planungsberatung, Schulung und Forschung, sowie Mobilität im öffentlichen Raum in Zusammenhang mit Barrierefreiheit
  • das Referat für Internationale Zusammenarbeit vertritt die Anliegen der Zielgruppe über die Staatsgrenzen hinaus, insbesondere durch eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Blindenunion (EBU) und der Weltblindenunion (WBU)
  • das Präsidium für die Leitung des BSVÖ (seit dem 4. Mai 2012 ist Dr. Markus Wolf Präsident des BSVÖ)
  • das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dient der Information der Mitglieder und der Präsentation des Verbandes nach außen

Die Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich beliefert ihre Mitglieder mit Hörbüchern und Hörfilmen im ganzen Bundesgebiet. Die Schulungseinrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen (SEBUS) erleichtert den Berufseinstieg und die Berufsweiterbildung. Der BSVÖ unterhält weiters eine Wertlotterie, deren Erlös sowohl dem zu unterstützenden Personenkreis als auch den diversen Projekten des BSVÖ zu Gute kommt.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der BSVÖ bringt halbjährlich die Verbandszeitschrift Der Durchblick - Mitteilungen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich heraus.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webauftritt des BSVÖ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webauftritte der Landesgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webauftritte der Fachgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webauftritte der Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webauftritte der Mitgliederverbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesorganisationen des BSVÖ. Abgerufen am 1. Juli 2013.
  2. Fachgruppen und Gremiien im BSVÖ. Abgerufen am 1. Juli 2013.


Kategorie:Dachverband Kategorie:Blinden- und Sehbehindertenorganisation Kategorie:Verein (Österreich) Kategorie:Gegründet 1946 Kategorie:Organisation (Wien)