Benutzer:Pass3456/Zivilisierte Auseinandersetzungen

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Gandalf: "The Trolls! Kill the Trolls!"

Wenn man in Wikipedia editiert bleiben Probleme nicht aus. Es kann der friedlichste nicht in Frieden leben wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt sagt man. Ich habe schon öfter erlebt, dass gerade neuere Benutzer, die positiv etwas Beitragen wollen irgendwann auf einen Troll stoßen der sie regelrecht rausmobben will. Sei es aus einer Laune heraus, sei es zur weltanschaulichen Landschaftspflege. Dieser Artikel soll aufzeigen, dass ein cleverer Benutzer sich durchaus wehren kann.

Eines vorweg: im folgenden werde ich den Antagonisten gelegentlich als Troll bezeichnen. Natürlich ist nicht jeder Editor der eine andere Meinung vertritt ein Troll. Mit den meisten Editoren kann man auf der Diskussionsseite vernünftig diskutieren und sich dann einigen. Heikle edits sollte man durch Fußnoten belegen können, sonst muss man einen Revert akzeptieren. Wenn ich im folgenden von Trollen rede, dann meine ich solche Editoren, mit denen man nicht vernünftig diskutieren kann. Wenn einem solch ein Troll über den Weg läuft dann muss man sofort die (hier besprochenen) harten Bandagen auspacken.

Ein trauriges Fazit muss ich leider vorwegnehmen. Es gibt in Wikipedia keine geeignete Möglichkeit Trolle zu vernichten. Das beste Mittel gegen Trolle lautet "don´t feed the Trolls". Weltanschauliche Themen sind zwar der Aufhänger (und man lernt schnell dass die meisten Trolle ganz bestimmte Steckenpferde haben). Die Motivation ist aber Spaß. Trolle wollen sich durchsetzen, Artikel weltanschaulich färben, andere Benutzer ärgern bzw. regelrecht rausmobben. Was Trolle nicht mögen sind Benutzer die sich nicht reizen lassen, sondern kaltblütig den richtigen Augenblick zum zurückschlagen abwarten.

Die Vandalismusmeldung dient der schnellen Hilfe bei Wikipedia:Vandalismus, Persönlichen Angriffen oder Wikipedia:Edit-War. Gibt es in zwei Versionen, als Artikelmeldung und als Vandalenmeldung.

Die Artikelmeldung hat zum Ziel, dass der Artikels gesperrt, also nicht mehr editiert werden kann. Wozu eine Artikelmeldung könnte man sich fragen. In der Regel will man doch dem bösen Troll eins auswischen und außerdem riskiert man dass der Artikel in der falschen Version gesperrt wird! Es macht unter Umständen aber durchaus Sinn einen bestimmten Artikel sperren zu lassen, nämlich unter folgenden Voraussetzungen:

  • Man gehört zu den eher unauffälligen Editoren, die nicht bei diversen Trollen auf der Beobachtungsliste stehen!
  • Der Artikel ist nicht übermäßig weltanschaulich heikel (wie Nationalsozialismus, CDU, SPD, Atheismus, Christentum, Islam etc) er steht also nicht mit großer Wahrscheinlichkeit auf der Beobachtungsliste von Weltanschauungstrollen
  • Man hat es mit mehr als einem Gegner zu tun oder zumindest mit einem Gegner der sich nicht eindeutig als Vandale outet

Wenn man nach einigen Artikeledits von einem Troll mit anderer Meinung durch kommentarlose Reverts überrascht wird dann ist man natürlich erst mal wütend (und vielleicht auch verstört denn Trolle handeln und argumentieren häufig unverschämt). Trotzdem sollte man einen kühlen Kopf bewahren. Gerade wenn die Gefahr besteht dass sich zu dem einen Weltanschauungstroll noch einige Freunde dazugesellen die aus dem Artikel Kleinholz machen, sollte man eine Artikelsperre beantragen. Die deutsche Wikipedia ist groß und Trolle haben sich zumeist schon am nächsten Tag in ein anderes Thema verbissen. So habe ich schon erlebt, dass ein dezidiert wirtschaftspolitischer Troll mangels geeignetem Futter einen editwar zu einem kulinarischen Thema geführt hat.


Für die Artikelsperre gibt es mehrere Möglichkeiten die man im Antrag gleich vorschlagen sollte:

  • Halbsperre (für unangemeldete und neue Benutzer): super um anonyme IPs auszusperren
  • Befristete Sperre: nach zwei Wochen Sperre steht der Artikel mit etwas Glück nicht mehr im Rampenlicht. (Am besten nicht gleich nach Ablauf der Sperre wieder editieren, sondern erst drei Tage später).
  • Bei weltanschaulich sehr heiklen Themen bietet sich eine vorerst unbefristete Sperre an. Mit etwas Glück findet man einen Administrator, der sich bereit erklärt kontinuierlich Konsensvorschläge in den gesperrten Artikel einzuarbeiten (z.B. Vollsperre Neoliberalismus). Dann kann der Artikel zumindest nicht weiter verschlechtert werden. Und gut belegte Texte bekommt man mit etwas Glück trotzdem in den Artikel rein.

Vandalenmeldung

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Die Vorteile liegen auf der Hand. Aber Vorsicht, dass kann auch nach hinten losgehen. Die Vandalenmeldung sollte man nur dann machen wenn sich der Troll wie ein Vandale verhalten hat und man selbst wie ein ordentlicher Editor. Im Idealfall kann man die Vandalenmeldung mit Difflinks unterfüttern die folgendes belegen:

  1. Der Troll hat revertiert ohne (auf der Diskussionsseite oder im Editkommentar) zu begründen.
  2. Man selbst hat entweder auf der Diskussionsseite des Artikels begründet warum der Text so lauten sollte wie er vor dem Revert gelautet hat und dann 24 h gewartet oder wenn es eilig ist auf der Diskussionsseite des Trolls begründet warum der Text so lauten sollte wie er vor dem Revert gelautet hat und mann wartet ab bis der Troll ausweislich seiner Beitragsauflistung ungerührt (irgendwo) weitereditiert ohne sein Verhalten zu erklären
  3. man macht den Revert rückgängig, sofort Revertiert der Troll ohne die Diskussion aufzunehmen.

Mit diesen Difflinks bewaffnet wird die Vandalenmeldung in 9 von 10 Fällen zu einer zeitlichen Sperre des Vandalen führen. (Wenn der Vandale den Artikel dann nach Ablauf der Sperre ohne zu argumentieren weitervandaliert macht man einfach sofort eine neue Vandalenmeldung bei der man auf die vorangegangene Sperre des unbelehrbaren Trolls verweist.)

OK, das klingt erst mal blöd, welcher Editor benimmt sich denn so auffällig? Naja, tatsächlich kommt das gar nicht selten vor. Trolle sind nämlich meistens nicht gut im argumentieren (außer vielleicht noch mit Pauschalitätenbingo wie: bitte WP:NPOV beachten; WP:WQ ist verletzt; nicht mit WP:RW konform oder WP:KTF solltest du kennen) oder nehmen sich einfach nicht die Zeit weil sie 4 Benutzer gleichzeitig revertieren.


Natürlich verhalten sich nicht alle Trolle so auffällig. Daher ein paar Tipps für die weniger klaren Fälle:

  • niemals in Minutentakt revertieren. So handeln editwarrior die (mit-)gesperrt werden!
  • wenn der Troll ehrverletzende Behauptungen über eine lebende Person verbreitet hat kann man sofort eine VM erstellen
  • wenn der Troll inhaltlich entgegen den Konsens auf der Diskussionsseite editiert kann man sofort eine VM wagen (eine vorherige Ansprache auf der Benutzerdiskussionsseite ist allerdings sicherer)
  • wenn Du deinen edit mit geeigneten Quellen belegst und die sachliche Richtigkeit geduldig erklärst und der Troll nur ausweichend oder mit Pauschalitätenbingo antwortet -> wenn also auch ein oberflächlicher Betrachter der Szene einen fleißigen Artikelbearbeiter vs einen störenden Selbstdarsteller erkennen kann, dann versuchs mit der VM
  • wenn der Troll ausweislich der Historie bereits in der Vergangenheit viele Sperren kassiert hat ist die Vandalenmeldung faktisch leichter begründbar
  • handelt es sich hingegen um einen geschätzten Administrator, dann sollte die Vandalenmeldung noch einleuchtender formuliert sein als gewöhnlich. (Bei Administratoren sollte man aber unbedingt zuerst auf deren Benutzerdiskussionsseite das Gespräch suchen. Administratoren sind zumeist sehr auf ihr Ansehen bedacht, ich selbst habe noch keinen Administrator erlebt der sich einem klärenden Gespräch verweigert hat.)
„Beware of trolls!“

Ein weitgehend unbekanntes bzw. völlig unterschätztes Mittel ist der Vermittlungsausschuss. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Editfriedhof Wikipedia:Dritte Meinung. OK, der Vermittlungsausschuss bringt keine schnelle Lösung. Der Vorteil ist aber, dass man eine festgefahrene Diskussion in die Wikipedia-Öffentlichkeit tragen kann. Folgendes ist dabei zu beachten:

  • "Thus it is that in war the victorious strategist only seeks battle after the victory has been won, whereas he who is destined to defeat first fights and afterwards looks for victory" (Sun Tzu). Wenn man den Vermittlungsausschuss mit dem Ziel anruft sich thematisch durchzusetzen, dann sollte man diesen Schritt gut geplant haben. Genau wie eine militärische Schlacht kann ein Vermittlungsausschuss bereits in der Vorbereitung gewonnen oder verloren werden. Einen Vermittlungsausschuss sollte man dann anrufen, wenn man in der Diskussion (aus Sicht eines unbefangenen Dritten) den besseren Eindruck hinterlassen hat:
  • z.B. wenn Du die sachliche Richtigkeit deiner Edits geduldig erklärt und reichlich Quellen geliefert hast während dein Antagonist häufig ausweichend oder mit Pauschalitätenbingo argumentiert -> wenn also auch ein oberflächlicher Betrachter der Szene einen fleißigen Artikelbearbeiter vs einen störenden Selbstdarsteller oder einen minderbemittelten Dogmatiker erkennen kann
  • wenn Dein Antagonist Dir gegenüber ausfällig geworden ist oder ihm etwas sehr unsachliches zu dem Thema herausgerutscht ist ("If your opponent is of choleric temper, seek to irritate him. Pretend to be weak, that he may grow arrogant" Sun Tzu)
  • Wenn Du die Seite für den Vermittlungsausschuss anlegst, dann erkläre unter "Problem" möglichst einfach und kurz worum es Dir geht. Angriffe auf deinen Antagonisten solltest Du dir aufsparen. Ein inhaltliches Problem sollte so einfach beschrieben sein, dass auch ein Fachfremder versteht worum es geht. Unter "Links:" fügst Du Difflinks ein die belegen dass ein Problem besteht und dass Du versucht hast es durch Diskussion zu lösen dies bisher aber nicht gefruchtet hat.
  • "Vermittler" der Vermittler muss im Einvernehmen zwischen den Kontrahenten gewählt werden. Das klappt natürlich nicht. Zumeist besteht schon das Problem das Dein Gegner den Vermittlungsausschuss gar nicht will, also sollstest Du ihn überrumpeln. Such aus der Liste der Vermittler jemanden aus der weder Dir noch deinem Antagonisten persönlich oder weltanschaulich nahe steht. Benachrichtige diesen auf seiner Benutzerdiskussionsseite über den Vermittlungsausschuss und dass Du ihn gerne als Vermittler hättest.
  • Dann benachrichtige deinen Antagonisten über den eingeleiteten Vermittlungsausschuss und erkläre ihm dass Du den Vermittler XY mal unverbindlich angeschrieben hast und frage ihn ob er XY als Vermittler für ungeeignet halte oder ob der Vorschlag OK ist.
  • Wenn sich Dein Antagonisten auf den Vermittler einlässt oder ihr euch auf einen anderen Vermittler einigen könnt kann es losgehen. Im weiteren solltest Du deine Position darstellen. Bleib zunächst sachlich, formuliere möglichst einfach verständlich und in kurzen Sätzen. Wenn Du bei der Auswahl des Vermittlers keinen Fehler gemacht hast, dann wird dieser nicht zulassen, dass sich dein Antagonisten vor einer fruchtbaren inhaltlichen Diskussion drückt.

-> Wenn die Diskussion zur Klärung des Problems führt: super. Hinterlasse dem Vermittler einen Dank auf seiner Diskussionsseite.

-> Wenn dein Antagonist sich aus der Diskussion herausstielt, dann pack alles aus was ihn schlecht darstehen läßt und mache unmißverständlich klar, dass Du untröstlich bist, dass sich dein Gegner der Diskussion verweigert. Sieh zu dass auch der Vermittler keinen Zweifel hat wegen wem der Vermittlungsausschuss gescheitert ist. Ein gescheiterter Vermittlungsausschuss ist dann ein Erfolg, wenn dein Gegner schlecht aussieht. Ein gescheiterter Vermittlungsausschuss öffnet Türen:

  1. vielleicht ist die Situation jetzt soweit geklärt, dass Du eine Vandalismusmeldung erstatten kannst
  2. Du kannst jetzt einen Sperrantrag gegen deinen Gegner stellen (siehe unten)
  3. Du kannst jetzt das Schiedsgericht anrufen
„Don't feed trolls!“

Das Schiedgericht kann man anrufen wenn:

  • der persönliche Umgang eines anderen Benutzers mit Dir deutlich zu wünschen übrig lässt (persönliche Angriffe, Wikiquette, Verunglimpfung, etc.),
  • bei Streit um Adminfunktionen,
  • Sockenpuppenmissbrauch oder
  • wiederholten und vorsätzlichen Verstöße gegen Wikipedia-Grundsätze (NPOV, Was Wikipedia nicht ist, Theoriefindung, Urheberrechte beachten).

Das Schiedsgericht folgendes entscheiden:

  • Verwarnung von Benutzern
  • Vollsperrung von Benutzern (zeitlich begrenzt oder unbeschränkt)
  • Teilsperre und Verhängung von Auflagen (z. B. Benutzer darf innerhalb eines Sachgebiets keine Artikel bearbeiten, nicht an bestimmten Verfahren teilnehmen, keine Löschanträge stellen oder keine Vandalen melden)
  • Aufhebung von Benutzersperren
  • Verwarnung von Administratoren
  • Entzug des Adminstatus (zeitlich begrenzt oder unbeschränkt)
  • Einschränkung der Adminrechte (z. B. Admin darf keine Benutzer sperren, keine Seiten löschen)
  • Bewährung (z. B. erhöhte Sperrdauer bei erneutem Vorfall wie Edit-War oder persönlichen Angriffen)
  • Lob von Benutzern wegen richtigen/konfliktmindernden Verhaltens

Siehe im Detail Wikipedia:Schiedsgericht/FAQ.

Nachteil: Man kann nur mit einem offensichtlichen oder einigermaßen geklärten Fall hineingehen. Die Anfrage wird in der Regel abgelehnt, wenn nicht zuvor ein Vermittlungsausschuss angerufen wurde!

Spontaner Sperrantrag

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Der Sperrantrag kann ohne vorherigen Vermittlungsausschuss beantragt werden, dann müssen aber innerhalb von 12 Stunden 5 Stimmberechtigte Benutzer den Antrag unterstützen. -> Das hat meines Wissens nach noch nie geklappt.

Vorbereiteter Sperrantrag

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  • Sinnvoller Weise stellt man den Sperrantrag erst nach einem gescheiterten Vermittlungsausschuss.
  • Man legt die Unterseite an Wikipedia:Benutzersperrung#Vorgehensweise.
  • Man informiert seinen Gegner.
  • Dann hofft man dass mindestens 15 Stimmen abgegeben werden und dabei doppelt so viele Benutzer für eine Sperre stimmen wie dagegen.


Nachteil:

  • Hier plädiert man auf eine lange bzw eine unbefristete Sperre. Erfahrungsgemäß besteht bei den Wikipedianern eine erhöhte Hemmschwelle eine so einschneidende Maßnahme zu beschließen. Außerdem haben auch Trolle Freunde, sonst wären sie bereits gesperrt. Wenn man mit dem Antrag keine Bruchlandung erleiden will sollte man vorher die Windrichtung getestet haben.
  • Vor allem aber: eine Troll verschwindet nicht. Wenn der Benutzer gesperrt wurde macht er mit unzähligen Sockenpuppen weiter. Daher sollte man sich vorher überlegen ob man den Troll ungesperrt nicht besser unter Kontrolle hat. Jendenfalls muss man nach erfolgreichem Sperrantrag unbedingt Ausschau nach wiedergängigen Sockenpuppen halten. Denn nach 6 Monaten ist die IP-Range des gesperrten Benutzers nicht mehr bekannt und Wikipedia:Checkuser/Anfragen somit nicht mehr möglich.


Anfragen stellt man wenn man den begründeten Verdacht (Difflinks) hat, dass:


Siehe im Detail Checkuser

Sind andere Benutzer auch Deiner Meinung?

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