Benutzer:Pechristener/Compagnie générale des omnibus

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Compagnie générale des omnibus
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1855
Auflösung 1921
Sitz Paris Frankreich Frankreich
Branche Verkehrsunternehmen

Die Compagnie générale des omnibus, abgekürzt CGO, war eine städtische Nahverkehrsgesellschaft in Paris, der Hauptstadt Frankreichs. Sie entstand 1855 aus mehrerer Vorgängergesellschaften, die sich auf Druck der Behörden zusammenschlossen. Die CGO wurde 1921 in die Société des transports en commun de la région parisienne (STCRP) integriert, eine Vorgängergesellschaft der RATP, die den gesamten öffentlichen Nahverkehr auf den Straßen und zu Wasser im Département Seine zusammenfasste.[1]

Pferdeomnibus der CGO um 1890

Im Hinblick auf die Weltausstellung Paris 1855 beschloss Georges-Eugène Haussmann, der damalige Präfekt des Département Seine, den Verkehr mit Pferdeomnibussen neu zu organisieren. Im Besonderen sollte dem Wildwuchs der kon­kur­ren­zie­render Omnibusgesellschaften Einhalt geboten werden, um das gesamte System effizienter und leistungsfähiger zu gestalten und die Anzahl auf den Straßen eingesetzter Omnibusse tief zu halten. Per Dekret setzte Haussmann ein Monopol für den öffentlichen Nahverkehr in Paris durch. Davon ausgeschlossen waren lediglich die Pferdestraßenbahn von Alphonse Loubats die von Concorde zum Pont de Sèvres führte, sowie die Sonderomnibusse, welche die Bahnhöfe der großen Eisenbahngesellschaften miteinander verbanden. Die CGO wurde 1855 durch die Gebrüder Émile und Isaac Pereire gegründet und finanziert. Die Gesellschaft kaufte die zehn bestehenden Omnibusbetriebe auf und erwarb von der Präfektur das Monopols für den Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt Paris, das 1860 bis zum Mai 1910 verlängert wurde.[2] In diesem Jahr beförderte die Gesellschaft auf 25 mit Buchstaben bezeichnete Linien mit 500 Bussen 70 Mio. Fahrgäste.[3] 1874 wurden bereits über 113 Mio. Fahrgäste befördert. Für den Betrieb der Omnibusse waren 8600 Pferde nötig. Der Aufwand der Gesellschaft betrug 45,8 Mio. FF, der Gewinn 1,5 Mio. FF.[4]

Die Pferdestraßenbahn von Alphonse Loubats zeigte, dass das System effizienter war als die Pferdeomnibusse. Das Département Seine ließ deshalb 1872 eine Studie zum Betrieb von Straßenbahnen in Paris und seinen Vororten erstellen. Sie führte dazu, dass die Präfektur an 9. August 1873 ein Dekret zum Bau eines 105,3 km langen Straßenbahnnetzes verabschiedete. Es war eine Ringlinie in Paris und zehn Linien in die Vororte vorgesehen. Die CGO, die bis dahin jegliche Investitionen abgelehnt hatte, wurde gezwungen, sich an der Schaffung eines Straßenbahnnetzes in Paris zu beteiligen und die Gründung von Straßenbahngesellschaften im restlichen Departement Seine zuzulassen. Am 15. Juni 1873 nahm die CGO eine erste Straßenbahnlinie zwischen dem Louvre und Vincennes in Betrieb, die eine Verlängerung der seit etwa 20 Jahren betriebenen Linie von Loubats war. Die CGO hatte deren Betrieb bereits 1856 übernommen und die nicht in ihrem Monopolvertrage enthaltene Konzession für den Abschnitt Concorde–Vincennes von Loubats übernommen. Am 18. Juni 1873 wurde eine zweite Linie zwischen dem Place de l’Étoile und La Villette eröffnet.


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Einzelnachweise

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  1. Omnibus (Cie générale des) (CGO). In: Patrons de France. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Februar 2022 (französisch).
  2. Compagnie générale des omnibus (Paris) Auteur du texte: Traité du 18 juin 1860 entre la ville de Paris et l'entreprise générale des omnibus : modifié par la délibération du conseil municipal du 28 décembre 1860 et approuvé par arrêté de M. le préfet de la Seine du 26 février 1861. 1861, S. 5 (bnf.fr [abgerufen am 13. Februar 2022]).
  3. Hans G. Helms: Konsumanlagen. In: Werk, Bauen + Wohne. Band 82, Nr. 4, 1995, S. 19, doi:10.5169/SEALS-62231 (e-periodica.ch [abgerufen am 13. Februar 2022]).
  4. Compagnie des Omnibus de Paris. In: Die Eisenbahn. Band 2, Nr. 16, 1875, S. 172, doi:10.5169/SEALS-3768 (e-periodica.ch [abgerufen am 13. Februar 2022]).