Benutzer:THSprojekt/Arbeitsbedingungen 1870

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Hochindustrialisierung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochindustrialisierung in Deutschland erstreckte sich über den Zeitraum von 1870 bis 1914. Die Modernisierung der Wirtschaft führte teilweise zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung entstanden immer mehr Fabriken und Kaufhäuser. Dadurch wurden neue Arbeitsplätze im Bereich Logistik und Industrie geschaffen. Durch die erhöhte Nachfrage, wurden die Produktionsprozesse automatisiert (Fließbandarbeit).

Allgemeine Arbeitsbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeit in Fabriken stieß an körperliche Grenzen und psychische Belastungen. Die Unternehmer ließen die Arbeitnehmer in großen, überfüllten und eingeengten Sälen mit tiefen Decken und schlechter Luft arbeiten.

Löhne lagen nahe dem Existenzminimum. Arbeitnehmer waren nicht im Stande deren Familien zu ernähren. Diese Benachteiligung der Arbeitnehmer wiedergab sich positiv in den Gewinnen der Arbeitgeber.

Die durchschnittliche Lebensarbeitszeit lag bei 15 Jahren. Im Durchschnitt befanden die Arbeiter sich in einem Alter von 18 Jahren. Arbeiter mussten bis zu 18 Stunden arbeiten. Es gab keine Sonntagsruhe und keinen oder unzureichenden Arbeitsschutz. Zuspätkommen oder fehlerhafte Leistung führte zu Lohnkürzungen.

Männer erhielten einen höheren Lohn als Frauen.

Frauenarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauenarbeit

Die Rolle der Frauen im 19. Jahrhundert hat sich im Laufe der Industrialisierung gewendet. Vor der Industrialisierung war es den Frauen nicht möglich ohne männliche Begleitung in die Öffentlichkeit zu treten. Die Eröffnung der Kaufhäuser ermöglichte es den Frauen ins Berufsleben zu treten und unabhängiger zu werden. Teilweise verfügten sie sogar über einen eigenen Wohnraum und ihnen wurde es gestattet in ihrer Mittagspause in der betriebseigenen Kantine zu speisen (den Männern wurde der Ausgang gewährt). Dennoch arbeiteten die Frauen bis zu 13 Stunden täglich für einen Hungerlohn (ohne Sitzpause). Sie mussten sich stets vor einer Kündigung fürchten, wenn sie keine Gewinne erzielten.  Die Frauen durften sich nicht zu attraktiv kleiden (schwarze Standardkleidung), da sich keine Rivalität zwischen Kundinnen und Verkäuferinnen entwickeln sollte. Die Situation der Frauen verbesserte sich ab 1883 durch die Freistellung der Arbeiter an Sonn- und Feiertagen und die Einführung der Betriebsrente und des bezahlten Urlaubs (→ Bismarck).

Nach jahrelanger Arbeit wurde es ihnen ermöglicht selbstständig zu werden. Im Laufe der Jahre strebten die Frauen nach mehr Rechten und gingen aus diesem Grund auf die Straßen um zu demonstrieren (Frauenbewegung).

Um ihr eigenes Gehalt aufzubessern oder deren Schulden zu begleichen, sahen sie keinen anderen Ausweg als die Prostitution.

Kinderarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinderarbeit in der Fabrik

Familien, deren finanzielle Mittel nicht zum Leben ausreichten, sahen sich gezwungen ihre Kinder zur Arbeit zu schicken.

Kinder waren unter anderem im Untertagebau tätig, da sie durch ihre Größe für diesen Beruf geeignet waren.

Später wurde das Gesetz zum Schutz der Kinder eingefügt, welches ein Arbeitsverbot für Kinder unter 9 Jahren in Textilfabriken,

ein Nachtverbot und eine maximale Arbeitszeit von 12 Stunden vorschrieb.

Dieses Gesetz wurde in den weiteren Jahren immer weiter ausgebaut und somit mussten Kinder ab 1853 ein Mindestalter von 12 Jahren vorweisen.

Otto von Bismarck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sozialversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schöpfer der Sozialversicherungen in Deutschland

 Durch die Einführung der Sozialversicherungen verbesserte sich die Situation der Arbeitnehmer erheblich.

1881: Absicherung der Arbeiter gegen Krankheit, Unfall, Invalidität und Alter

1884: Krankengeld, ärztliche Behandlung, Arznei, Hilfsmittel, Krankenhausbehandlung, Sterbegeld, Mutterschaftsgeld

1885: Unfallversicherungsgesetz

1891: Altersrenten ab 70 Jahren

Arbeiter wurden bei der Arbeit gesundheitlich nicht mehr beeinträchtigt und wurden im Falle einer Erkrankung finanziell abgesichert.

Senioren konnten im Alter die Arbeit beenden. Dennoch war Ihre Zukunft abgesichert.

Durch Bismarck verbesserten sich die allgemeinen Arbeitsbedingungen und die Arbeitnehmer profitierten auch finanziell und gesundheitlich davon.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lebenserwartung 1870 und 1950 im Vergleich

Alter 1870 1950 Anstieg in %
0-14 12,52 14,51 15,89
15-44 21,64 28,70 32,62
45-64 11,72 18,46 57,51
65-84 7,10 16,30 129,58
>84 0,73 5,80 694,52
Gesamt 53,71 83,77 55,97

Zu sehen ist, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung erheblich gestiegen ist. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf die verbesserten Arbeitsbedingungen, auch ausgelöst durch Bismarck, sowie auf den medizinischen Fortschritt. (Angabe Anzahl der Menschen in Altersgruppe)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochindustrialisierung in Deutschland

Sozialversicherung

Soziale Frage

http://www.demogr.mpg.de/de/ausbildungkarriere/was_ist_demografie_1908/die_100_in_sicht_3038/

Film: Wünsche werden wahr auf arte