Brot und Rosen (Slogan)

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Mimi Fariña (1975)

Der Slogan Brot und Rosen stammt aus einer Rede der New Yorker Gewerkschafterin Rose Schneiderman im Jahr 1911: The woman worker needs bread, but she needs roses too.[1] Er wurde in das Gedicht Bread and Roses von James Oppenheim aufgenommen, das in demselben Jahr im American Magazine veröffentlicht wurde und den Frauen im Westen gewidmet ist. 1912 wurde Brot und Rosen als Parole beim Streik von mehr als 20.000 Textilarbeiterinnen in Lawrence, Massachusetts bekannt. Seitdem gehört das Gedicht zur Internationalen Gewerkschaftsbewegung und zur Frauenbewegung (Internationaler Frauentag, Weltfrauentag).

Geschichtlicher Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem „Brot-und-Rosen-Streik“ kämpften Frauen, die aus über 40 Nationen stammten, für ihre Interessen. Sie forderten nicht nur gerechten Lohn (Brot), sondern auch eine menschenwürdige Arbeits- und Lebensumgebung (Rosen). Der Streik wurde von der IWW (Industrial Workers of the World) organisiert[2] und führte dazu, dass die Arbeiter und Arbeiterinnen eine Lohnerhöhung von bis zu 25 Prozent und eine gerechtere Bezahlung von Überstunden erhielten. Auch wurde zugesagt, dass Streikende in Zukunft nicht mehr diskriminiert werden sollen.

Lied[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gedicht Bread and Roses wurde erstmals 1917 von Caroline Kohlsaat (Pseudonym: Martha Coleman) in einem marschartigen 4/4-Takt vertont.

Mimi Fariña, die Schwester von Joan Baez, vertonte das Gedicht als "Hymne" im 4/4-Takt 1976. Diese Version wurde von verschiedenen Interpreten und Interpretinnen wie Judy Collins, Ani DiFranco, Utah Phillips oder John Denver aufgenommen.[3] Im Film "Pride" wird das Lied in einer ergreifenden Version gesungen.

Die bekannteste Übertragung ins Deutsche wurde 1978 von Peter Maiwald geschaffen und von Renate Fresow im 3/4-Takt neu vertont.[4] Eine weitere Übersetzung stammt von Ruth Manley.[3] Die Liedermacherin HüperBel hat den Text nachgedichtet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Annelise Orleck: Rose Schneiderman, Jewish Women: A Comprehensive Historical Encyclopedia
  2. Gisela Bock: Die 'andere' Arbeiterbewegung in den USA von 1905 bis 1922. Die Industrial Workers of the World. Trikont Verlag, München 1976, S. 53.
  3. a b Inge Latz: Frauen-Lieder. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-22957-X, S. 101 f.
  4. Karl Adamek: Lieder der Arbeiterbewegung, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1986 (2. Auflage), ISBN 3-7632-2563-3, S. 246 f.