Cardinal (Rebsorte)

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'Cardinal'
Synonyme siehe Abschnitt Synonyme
'Cardinal'
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe dunkelrot
Verwendung
Herkunft Kalifornien, USA
Züchter Elmer Snyder und F. N. Harmon in Fresno, Kalifornien.
Züchtungsjahr 1939
VIVC-Nr. 2091
Abstammung

Kreuzung aus
'Alphonse-Lavallée' × 'Königin der Weingärten'

Liste von Rebsorten

'Cardinal' ist eine spätreifende Tafeltraubensorte.

Abstammung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

'Cardinal' stammt aus einer Kreuzung von 'Alphonse-Lavallée' × 'Königin der Weingärten' ('Alphonse-Lavallée' wird in Kalifornien meist 'Ribier' genannt; aber nicht verwandt mit der französischen Sorte 'Ribier').
Diese Kreuzung erfolgte 1939 durch Elmer Snyder und F. N. Harmon in Fresno, Kalifornien. Nach früherer Annahme handelte es sich um eine Kreuzung zwischen 'Ahmer Bou Amer' (auch 'Flame Tokay' genannt) und 'Ribier' (Syn.: 'Alphonse-Lavallée'). Eine DNA-Analyse zeigte im Jahre 2007 jedoch, dass mit 'Ahmer Bou Amer' keine Verwandtschaft vorliegen kann.[1] Im Jahr 2009 wurde schließlich die Kreuzung 'Alphonse-Lavallée' × Königin der Weingärten ermittelt.[2]
Die Sorte 'Cardinal' war Kreuzungs-Partner bei den Neuzüchtungen 'Blanc Du Bois', 'Carina, Diana', 'Flame Seedless' und 'Zagore'. In Italien entstand eine frühreifende Mutation namens 'Cardinal Early' oder 'Early Cardinal'.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

'Cardinal' wird in Spanien (ca. 5.800 Hektar), Italien (ca. 3.800 Hektar), Rumänien (ca. 3.800 Hektar) und Bulgarien (ca. 2.000 Hektar) angebaut, wo sie zu den wichtigsten Tafeltrauben zählt. Daneben sind noch nennenswerte Rebbestände in Kalifornien (→ Weinbau in Kalifornien, 35 Hektar),[3] Mexiko, Chile (63 Hektar, Stand 2006),[4] Argentinien und Südfrankreich (227 Hektar)[5][6] bekannt. In den Ländern Thailand und Vietnam wird aus 'Cardinal' Wein gewonnen. Der weltweite Bestand liegt bei ca. 28.000 ha.

Sorteneigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wuchskräftige, spätreifende Sorte 'Cardinal' ist anfällig für die Krankheiten Echter Mehltau, Falscher Mehltau und Graufäule. Außerdem verträgt sie keinen Frost. Die Sorte 'Cardinal' hat große Trauben mit blauroten Beeren und kleinen Kernen. Die Sorte tendiert bei Vollreife zum Aufplatzen, so dass die im Handel verkauften Beeren meist im unreifen Zustand verkauft werden und somit ein eher säuerliches fades Aroma haben.

Zum Anbau sind neun Klone zertifiziert. Die interessantesten sind die Klone 80 und 83.

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synonyme für 'Cardinal' sind: 'Apostoliatiko', 'Cardinal Crveni', 'Francesa', 'G 10-30', 'Karaburnu Rannii', 'Kardinal', 'Rannii Carabournu'

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau in Spanien, Weinbau in Italien, Weinbau in den Vereinigten Staaten, Weinbau in Chile, Weinbau in Frankreich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aziz Akkak, Paolo Boccacci, Roberto Botta: ‚Cardinal‘ grape parentage: a case of a breeding mistake. In: Genome. Bd. 50, Nr. 3, 2007, S. 325–328, doi:10.1139/g06-145.
  2. Javier Ibáñez, Alba M. Vargas, Margarita Palancar, Joaquín Borrego, M. Teresa de Andrés: Genetic Relationships among Table-Grape Varieties. In: American Journal of Enology and Viticulture. Bd. 60, Nr. 1, 2009, ISSN 0002-9254, S. 35–42.
  3. California Department of Food and Agriculture: California Grape Acreage Report – 2008 Crop (Memento vom 8. März 2010 im Internet Archive; PDF; 2,02 MB, englisch)
  4. Catastro Viticola Nacional 2006. (PDF; 135 kB) División Protección Agrícola – SAG, 2007, abgerufen am 26. November 2014 (spanisch).
  5. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008 Quelle ONIVINS. (Memento vom 20. Januar 2007 im Internet Archive)
  6. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008 Quelle ONIVINS. (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive)