Cord Borgentrick (Hannover)

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Cord Borgentrick war ein Bürger der Stadt Hannover, der am 24. November 1490 einen Überfall Herzog Heinrichs des Älteren zu Braunschweig und Lüneburg auf die Stadtbefestigung Hannover vereitelte.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ölschläger Cord Borgentrick verließ aus Hannovers südöstlichem Stadttor, dem Aegidientor, die Stadt. Als er am Abend des 23. November 1490 in die Stadt zurückkehren wollte, war das Stadttor verschlossen. Beim Warten vor dem Tor entdeckte er im Morgengrauen unter Planwagen und in Gärten verborgene bewaffnete Feinde, die Hannover überfallen wollten. Als List des der Stadt feindlich gesinnten Herzogs sollte nach der Öffnung des Aegidientors ein als Kaufmannswagen getarnter Planwagen mit Soldaten unter das Fallgitter fahren und dort einen Schuss als Zeichen dafür abgeben, dass die bewaffneten Feinde in die Stadt eindringen könnten. Cord Borgentrick erkannte die Gefahr und warnte an einem benachbarten Turm den Wächter, der die Stadt mit einem Schuss aus der Büchse in Alarmbereitschaft versetzte und die bewaffneten Feinde damit aus ihren Verstecken hervorlockte. Der geplante Überfall auf die Stadt Hannover misslang.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Erinnerung an die Heldentat Cord Borgentricks wurde der 24. November später „gleich einem der höchsten kirchlichen Feiertage“ begangen, indem man singend durch die Straßen Hannovers zog und so den Bürgern Hannovers die Heldentat Cord Borgentricks erzählte. Quelle dieser Ereignisse ist eine Aufzeichnung im Roten Stadtbuch, die mit den Worten schließt: „Et ergo nolite confidere in principibus“ (deutsch: „Und deshalb traut nicht den Fürsten“).
Ansicht des nach Cord Borgentrick benannten Turms der Stadtmauer

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quelle: Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kulturpflege. Jahrgang 2010, Heft 4, S. 129.
  2. Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Die Befestigung der Altstadt. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1983, S. 51f., ISBN 3-528-06203-7; sowie Anlage zu Bd. 10.2: Theodor-Lessing-Platz 1/1A (Reste des Stadtmauerturms, Cord-Borgentrick-Turm). In: Mitte. In: Hans-Herbert Möller (Hrsg.): Baudenkmale in Niedersachsen. Band 10. Wolfgang Neß u. a.: Stadt Hannover. Teil 2, ISBN 3-528-06208-8, S. 3ff.
  3. Helmut Zimmermann: Borgentrickstraße. In: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 45.