Diskussion:Baubelehrung

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von KuK in Abschnitt Definition
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Definition[Quelltext bearbeiten]

Es mag ja sein, dass zu Kaisers Zeiten die erste Besatzung eines Schiffes als "Baubelehrung" zusammengefasst wurde, obwohl ich auch das nicht glaube. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist eine Baubelehrung keine Gruppe von Leuten, sondern eine Art Lehrgang, eine Belehrung im Sinne des Wortgebrauchs, bei der die erste Besatzung eines neuen Schiffes, vor allem das technische Personal, auf der Werft von den Erbauern alles wesentliche über das Schiff erfährt. Wer einmal unter dem Begriff Baubelehrung im Netz sucht, wird nur diesen Sprachgebrauch finden, nicht die hier beschriebene Definition. Ich glaube, da wurde etwas gründlich missverstanden. --KuK 10:43, 18. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Ich kenne das aus eigener Erfahrung auch nur als eine Art Lehrgang bei dem man mit der Technik der Schiffe vertraut gemacht wird. -- Frila 12:05, 23. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Die Kerndaten meines Artikels stammen aus den Lebenserinnerungen von Erich Raeder, der "von der Pieke auf" die Marine kennengelernt hat und schließlich 15 Jahre ihr Chef war. Ich wüßte keinen Grund an seinen Angaben in dieser Sache zu zweifeln. Sehr wohl können sich die Gepflogenheiten bei einer Baubelehrung in den deutschen Marinen nach 45 geändert haben oder auch nach Schiffstyp (Bei einem Schlachtschiff wohl eine andere Angelegenheit wie bei einem kleinen Minensucher) andere Formen einer Baubelehrung angewendet worden sein oder werden. Mögen Fachleute den Artikel entsprechend verbessern.-- Rakell 11:01, 25. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
Es geht nicht darum, an der Quelle zu zweifeln, sondern an der Interpretation. Wenn Du den Originaltext zitierst, kann man erkennen, ob es Raeder so gemeint hat, wie Du schreibst. Es kann durchaus sein, dass zu Kaisers Zeiten der Truppenteil, der als neuer Schiffsstamm aufgebaut wurde, tatsächlich die Bezeichnung „Baubelehrung Schiff/Ersatz XXX“ hieß. Das wäre jedoch genauer zu belegen. Vielleicht kannst Du ja hier mal eine Passage einstellen?--KuK 11:15, 25. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
In meinem Wehrpass steht für die Zeit der Baubelehrung: MStp Cuxhaven ASt Hamburg, kein weiterer Hinweis auf des betreffende Schiff bzw. auf Baubelehrung. -- Frila 16:34, 30. Sep. 2011 (CEST)Beantworten
@Frila: Vielen Dank für die Ergänzung. Der Laden hieß übrigens anfangs (noch 1970) „3. Neubaukompanie“. Ich glaube, dass Rakell etwas missverstanden hat, auch bzgl. der Benennung in der Kaiserlichen Marine. Bei der Internet-Suche im Bundesarchiv fand ich den Hinweis auf einen Aktenbestand der U-Boot-Inspektion auf eine Akte RM 27-XIII/193 "Baubelehrung" der Ingenieure und Maschinisten der sich auf die Zeit 1914 - 1918 bezieht. Auch diese Bezeichnung weist auf einen Vorgang, nicht auf eine Dienststelle mit Namen "Baubelehrung" hin.
Um den Artikel entsprechend zuz ändern, braucht man allerdings noch ein oder zwei Quellen, die den Vorgang einmal vernünftig beschreiben und nicht nur erwähnen. Rakell scheint nach seinem letzten Eintrag leider ein Bisschen verschnupft zu sein und kein Interesse mehr zu haben, so dass das jemand Anderes in Angriff nehmen muss.--KuK 10:19, 1. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Dank Sommerwetter bin ich nicht verschnupft, aber meine Fachbücher stehen in Westdeutschland bei meinen Eltern und ich lebe in Berlin. Ich kann nur ein paar meine Abschriften aus Fachbüchern zu dem Thema aus meinem Computer hier beisteuern:

Baubelehrung: Final stage of construction accompanied by future crew members to introduce them to technical details, equipment etc.

Nach dem Stapellauf folgte die Ausrüstung, zu der die Baubelehrung, das heißt das technische Personal des neuen Schiffes unter dem Leitenden Ingenieur, kommandiert und dem Oberwerftdirektor bzw. der nächsten Kommandantur militärisch unterstellt wurde. Etwa ein halbes Jahr vor der Indienststellung wurde für große Einheiten der Schiffsstamm als selbstständiges Kommando am Neubauort aufgestellt.

Schon am 1. 1. 1938 wird der Kommandeur der Marinebaubelehrung für Prinz Eugen kommandiert, ein Ingenieur. Die Baubelehrung besteht zunächst aus Personal der Maschinenlaufbahn. Später kommen Artillerie- und Torpedomechaniker sowie Funker dazu. (Gemeint ist der Schwere Kreuzer Prinz Eugen)

Zu den Eintragungen in meinem Computer: "Kommandeur der Marinebaubelehrung", folglich ein eigenständiges Kommando.

In dem Buch: „Kampfboot M 328“ ist ein Kapitel über die Baubelehrung des Schiffes enthalten. Wer das Buch hat, möge darin nachschauen. -- Rakell 19:44, 3. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Hier nun der Text von Erich Raeder, auf den ich meinen Artikel beziehe (Aus: Erich Raeder, Mein Leben, Band I, Verlag Fritz Schlichtenmayer, Tübingen 1956, Seite 276. Das Buch steht in der Brüder-Grimm-Bibilothek der Humboldt-Universität Berlin): Da an Bord zu einem wesentlichen Teil Spezialisten benötigt werden, die eine bestimmte Sonderausbildung besitzen müssen, war die Bereitstellung von Besatzungen schon weit vorausschauend zu regeln. Es konnte hierbei nicht nur darauf ankommen, das Personal nach Zahl, Dienstgraden und Vorbildung zu kommandieren. Dann wären lediglich zusammengewürfelte Besatzungen entstanden, die erst noch längere Zeit brauchten, um endlich eine Einheit zu bilden. Gerade bei den unerläßlichen Probefahrten der neuen Schiffe wird die Disziplin besonders beansprucht, da ein nutzbringender militärischer Dienst dabei nur sehr beschränkt durchgeführt werden kann. Wir hatten mit dem Verfahren, die Besatzungen rein schematisch zusammenzustellen, in der alten Marine schlechte Erfahrungen gemacht. Infolgedessen wurden für Neubauten grundsätzlich eingefahrene Besatzungen von anderen Schiffen genommen, die außer Dienst gestellt wurden. Dadurch war in den neuen Besatzungen von vornherein ein fester Stamm mit guter disziplinarer Grundlage vorhanden. Die meistens dazu notwendigen Personalverstärkungen wurden so frühzeitig unter Führung ihrer Vorgesetzten aufgestellt, daß sie sich auf ihre Aufgaben und ihre neue Umgebung einstellen konnten. Besonders galt dies für das Maschinenpersonal, das unter dem Leitenden Ingenieur und seinen wichtigsten Mitabeitern als "Baubelehrungskommando" sich mit der Maschinenanlage des Schiffes noch während des Baues vertraut machte und die erforderlichen Vorschriften aufstellte. ANMERKUNG: Dieser Text ist in der von mir verwendeten Buch-Ausgabe von 2008 verkürzt worden! -- Rakell 12:27, 5. Okt. 2011 (CEST)Beantworten
@Rakell: Vielen Dank für den Text. Der sagt m.E. eindeutig, dass die Besatzungen für die neuen Schiffe zu einem Baubelehrungskommando zusammengeführt wurden, was also der korrekte Begriff für den Truppenteil war, in dem die Baubelehrung durchgeführt wurde. Die Tatsache, dass von einem Kommandeur der Baubelehrung gesprochen wird, steht dem nicht entgegen. Es gibt auch den Führer eines Feldzugs oder einer Operation und den Lehrgangsleiter, ohne dass Feldzug, Operation oder Lehrgang Truppenteile wären.
Insofern können wir den Artikel jetzt umbauen. Ich halte es für sinnvoll, den Artikel unter Baubelehrung stehen zu lassen und zu beschreiben, was das ist. Der Begriff Baubelehrungskommando kann als Abschnitt erläutert werden. Das Verschieben nach Baubelehrungskommando würde einen weiteren Artikel Baubelehrung erfordern. Außerdem war die Bezeichnung Baubelehrungskommando, im Gegensatz zu Baubelehrung, nur zeitweise in Gebrauch. Nach 1956 gab es das Schiffserprobungskommando mit ähnlichen Aufgaben und Neubaukompanien (s.o.). Insofern ist Baubelehrung als dauerhafter Oberbegriff die bessere Wahl.--KuK 11:24, 8. Okt. 2011 (CEST)Beantworten