Diskussion:Cautio Treuhand

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Löschung durch Koschi 73: "..., quasi als Spinne im Netz eines konspirativen Firmengeflechts."[Quelltext bearbeiten]

Ich hatte im letzten Absatz geschrieben: "Die Cautio fungierte dabei weiter als Treuhandgesellschaft, quasi als Spinne im Netz eines konspirativen Firmengeflechts.". Koschi 73 hat den Halbsatz ab "quasi" soeben als unenzyklopädische Formulierung (mangels Quelle) gelöscht.

Dadurch kann der Restsatz aus meiner Sicht nicht stehenbleiben, weil er so nicht stimmt. Die Cautio war eine der Tarn- und/oder Scheingesellschaften, die von Max Winkler geleitet wurde, die maßgeblich die von den Nationalsozialisten gewünschte Gleichschaltung von Presse und Film betrieben hat, also in keinem Fall eine Treuhandgesellschaft mit seriösem Anstrich. Der Halbsatz ist deshalb eine den Begriff "Treuhandgesellschaft" konterkarierende Beschreibung/Bewertung. Dazu ist keine Quelle erforderlich. Diese Bewertung drängt sich allein aus dem Inhalt des Artikels auf.

Der Historiker Dr. Ulrich Döge hat das Verhalten von Max Winkler in dem von mir zitierten Buch beschrieben: "Max Winkler hatte das klandestine [heimliche, geheime] Fördersystem des „Auslandsdeutschtums“ ab 1920 im Auftrag von Regierungen des Reiches und Preußens mitaufgebaut. Teils allein, teils mit anderen leitete er fast alle Tarnfirmen, deren Zahl sich im Verlauf der 1920er Jahre vervielfachte." und "Wie die Pontus diente auch die zeitnah gegründete Cautio Treuhand GmbH ursprünglich Regierungen der Weimarer Republik für subversive Zwecke. Als Teile eines schrittweise ausgedehnten reichseigenen, unverdächtig wirkenden internationalen Firmennetzwerks sollte die europäische Staatenordnung, wie sie die Verträge von Versailles und Saint-Germain am Ende des Ersten Weltkriegs neu definierten, deutschen Großmachtvorstellungen angepasst werden. Aus Sicht der Nationalsozialisten erwies sich dieses konspirative Firmengeflecht als überaus nützlich und daher erhaltenswert, obwohl es aus der von ihnen bekämpften und schließlich zerstörten Weimarer Republik stammte."

Was sagt Winkler selbst dazu: "„Wir dürfen bemerken, dass – wie auch bei der Bavaria-Filmkunst GmbH – die Beibehaltung der privatwirtschaftlichen Form sowohl unserer Gesellschaft [der Cautio] als auch der von uns betreuten Firmen u. a. deshalb erfolgt, um nicht nach aussen hin das tatsächlich gegebene Reichsinteresse an der Filmindustrie erkennbar werden zu lassen." Das ist "treu" im Sinne des Untertitels von Döges Buch "Ein Diener vieler Herren", aber nicht treu im rechtlichen Sinn.

Und wir reden hier auch über Tathandlungen, über die in Einzelfällen seitens der Gerichte nach 1945 geurteilt wurde: Die 42. Zivilkammer des Berliner Landgerichts hat in ihrem Beschluss vom 3. Januar 1952 den Tatbestand eines Zwangsverkaufs der Ullstein AG aus antisemitischen Gründen an die Cautio festgestellt, die Umwandlung der Ullstein AG in die Deutsche Verlag KG für unwirksam erklärt und daher die Rückgabe der Firma an Rudolf Ullstein und die Erbengemeinschaft angeordnet.

Liege ich mit meiner Kurzbeschreibung "Spinne im Netz eines konspirativen Firmengeflechts" so falsch? Ich stelle die Löschung hiermit zur Diskussion: Kompletter/n Satz bleibt/streichen? --Uwhawe (Diskussion) 17:38, 3. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Hallo @Uwhawe, kurze Zwischenantwort: Ich habe heute das Buch von Döge in meiner hiesigen Bibliothek per Fernleihe bestellt. Das kann etwas dauern. Nach der Lektüre melde ich mich wieder. --Koschi73 (Diskussion) 22:30, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten