Diskussion:Chiffrierzylinder

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Letzter Kommentar: vor 2 Tagen von 176.6.5.88 in Abschnitt Griepenstierna-Zylinder, Front-Chiffriergerät
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Artikel statt BKS?

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Vielleicht wäre es besser, zum Stichwort einen Artikel zu verfassen. Oder handelt es sich um mehr als einen bestimmten Gerätetyp? --Bosta (Diskussion) 03:46, 20. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Griepenstierna-Zylinder, Front-Chiffriergerät

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Diese beiden Geräte weichen von den anderen bekannten Zylindermaschine (Jefferson, Bazeries, M-94) erheblich ab, weshalb sie eigentlich Sonderfälle darstellen. Zylinder-Chiffriergeräte arbeiten für gewöhnlich "polyphon" : zu einer bereits eingestellten Klartextzeile sind fünfundzwanzig verschiedene Geheimtextzeilen vorhanden, von denen eine zufällig ausgewählt wird. Umgekehrt muss man bei eingestellter Geheimtextzeile die anderen Zeilen auf Vorhandensein von Klartext untersuchen, da der Empfänger grundsätzlich nicht weiß, welche der 25 "homoalphabetischen" Geheimtextzeilen vom Absender jeweils zufällig ausgewählt wurde. "Polyphonie" ist hier eigentlich der falsche Begriff, vermutlich ist die Bezeichnung "homoalphabetisch" zielführender. Bei dem Front-Chiffriergerät von Zellweger entfällt diese Auswahlmöglichkeit. Von den 25 anderen Zeilen wird stets nur immer jene ausgewählt, die exakt 13 Zeilen weiter unten (oder oben, egal) auf dem Zylinder zu finden ist, sowohl beim Chiffrieren, als auch beim Dechiffrieren. Das wesentliche Merkmal der Zylinder-Geräte entfällt somit beim Front-Chiffriergerät : die Auswahlmöglichkeit der "i-ten Generatrix", also die Polyphonie bzw. besser homoalphabetische Auswahlmöglichkeit. Das Frontchiffriergerät stellte lediglich eine polyalphabetische Substitutionschiffre dar, mit Schlüsselwortlänge 25 und 25 Schlüsselalphabeten, die allesamt in einer Scheibenpermutation genutzt werden müssen. Die Alphabete sind allesamt Permute-Alphabete, der Chiffrierschritt besteht immer aus einer Cäsar-Verschiebung um exakt 13 Positionen. Deshalb ist jeder Chiffrierschritt bei diesem Gerät involutorisch und fixpunktfrei. Beim Griepenstierna-Gerät finden sich auf jeder Schlüsselscheibe ZWEI komplette Alphabete, aber mit unterschiedlichem Zeichensatz : eines normal mit 28 Buchstaben bzw. Satzzeichen, das andere (auf dem Kopf stehend !) aus ZIFFERBIGRAMMEN (00 - 99, jeweils 28 davon). Beide Sätze bilden abgeschlossene Bereiche auf der Scheibe, sind also in ihrer Abfolge nicht gemischt. Es existieren 57 verschiedene Schlüsselscheiben, auf denen lediglich die Zifferbigramme in unterschiedlichen Auswahlen stark permutiert variieren. Zu jedem Klartextzeichen einer Scheibe gehört somit ein festes Geheimtextzeichen. Die Scheiben waren offenbar in ihrer Reihenfolge NICHT permutierbar. Somit handelt es sich beim Griepenstierna-Zylinder um eine polyalphabetische Substitutionschiffre mit scheinbar fester Schlüsselwortlänge 57 und scheinbar unveränderbarem Schlüsselwort, wobei immer alle 57 verschiedenen Alphabete zum Einsatz kamen (anders als bei Vigenère : hier können Schlüsselzeichen im Schlüsselwort beliebig oft auftreten !). Variiert werden konnte nur der Startpunkt einer Zeile : der Klartext begann nicht auf der ersten Scheibe, sondern wahlweise auf einer der ersten zehn Scheiben oder so ähnlich, sodass sich das Schlüsselwort von Klartextblock zu Klartextblock (bei denen die Länge auch leicht variierte) leicht veränderte. Auch das Griepenstierna-Gerät ließ keine Auswahl der jeweils genutzten Geheimtextzeile zu, war also ebenfalls nicht polyphon oder besser homoalphabetisch nutzbar. --176.6.5.88 10:53, 7. Jun. 2024 (CEST)Beantworten