Diskussion:Colin Archer

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--In seiner Jugend, während seiner Schulzeit, fiel Colin Archer besonders durch seine mathematische Begabung auf. Nach einer erfolgreich beendeten Zimmermannslehre führte ihn der Weg auf die Goldfelder Kaliforniens. Seine weitere Wanderschaft ging von dort aus nach Hawaii als Arbeiter auf einer Kaffeeplantage. In den darauf folgenden Jahren investierte er zusammen mit einem Bruder sein Geld in eine Schafsfarm in Australien, die ihm in nur 10 Jahren soviel Geld einbrachte, dass er als Privatier, unabhängig von den Einkünften der Familie, in Norwegen leben konnte. Ende der 60-iger Jahre des 19.Jh. erreichte er wieder Larvik, heiratet Karen Sophie Wiborg und hatte mit ihr in den folgenden Jahren 5 Kinder.

Als norwegischer Bürger engagiert er sich bis zu seinem Lebensende in der Lokalpolitik, wird Bürgermeister und lokaler Bankdirektor. Um 1878 war er eine der treibenden Kräfte zur Gründung der Musikgesellschaft Larviks. Im gleichen Jahr gründete er die Gesellschaft für die örtliche Stadtverschönerung. 1889 war er Gründungsmitglied des Larviker Yachtclubs, dem er später als Vorsitzender und dann als Ehrenmitglied angehörte. Im gleichen Jahr befand er sich auch unter den Gründern des „Königlichen Norwegischen Yachtclubs“. Zuvor war er bereits 1886 zum "Ritter des Königlich Norwegischen Ordens des Heiligen Olav" für seinen "Dienst bei der Gestaltung von Lotsenbooten und Segelschiffe" ernannt worden. Er beteiligte sich daraufhin rege an der Gründung der norwegischen Gesellschaft für Seenotrettung, während deren erster Entwicklungsphase, am Ende der 1880er Jahre, er sowohl als Organisator als auch als Experte beteiligt war.

Als Schiffsdesigner entwickelte Colin Archer eine eigene Theorie in Bezug auf den Wellenwiderstand von Schiffen, die so genannte „Wellenlinien-Theorie“. Er gehörte zu den ersten in Norwegen, der auch beim Entwurf von kleinen Booten Schiffsberechnungen durchführte und zur Konstruktion konsequent die Kraweelbeplankung nutze. Stets suche er in Bezug auf die Sicherheitsaspekte das Optimum zu erreichen.

Das erste Rettungsfahrzeug, welches von Archer entworfen wurde, war eine 45 - Fuß Gaffel-Ketsch mit dem Namen "Colin Archer". Das Schiff erlangte weite Anerkennung durch die erfolgreiche Rettung von 36 Menschen unter extrem schwierigen Bedingungen bei Havningberg. Die "Colin Archer" bewies, dass es auch mit kleinen Rettungsfahrzeugen möglich ist, in schlechtem Wetter, wie bei Orkanen, effektiv zu operieren. Der Kapitän der "Colin Archer" wurde nach dem Einsatz, im dem selben Jahr, von einem Journalisten gefragt, ob noch irgendwelche Änderungen an Seenotrettungsschiffe vorgenommen werden sollten. Er antwortete: "... Sie können nicht verbessert werden."

Colin Archer´s Rettungsspitzgatter galten als die Schiffe, die hinausfuhren, während alle anderen mit der Suche nach einem nahen geschützten Hafen beschäftigt waren. Mehr als 30 Seenotrettungsschiffe wurden nach seinen Entwürfen gebaut, etwa die Hälfte von ihnen auf seiner eigenen Werft Tollerodden. Es dauerte fast 40 Jahre, bis ein Rettungsfahrzeug von einem anderen Schiffsdesigner gestaltet wurde. Colin Archer's Seenotrettungsboote bewahrte rund 3000 Menschen vor dem Ertrinken und half vielen Tausenden.

Heute gilt die „Jærbuen II“ als einer der am besten erhaltenen Spitzgatter aus Archer`s Werft. Die Yacht hat eine Länge von 42 Fuß und wurde 1898 in Larvik erbaut. Sie wurde 2007 von der „Larvik Maritime Association“ unter der Unterstützung eines Freundeskreises gekauft. Ihr Heimathafen ist in Skottebrygga, in der Nähe des Larvik-Museums und dem Platz, an dem sie erbaut wurde.

Colin Archer war im Grund genommen Autodidakt, jedoch war er in der Lage Verdrängung, Auftrieb und Stabilität von Schiffen auf seinem Zeichenbrett zu berechnen. Diese Berechnungsgrundlagen wurden international von anderen Bootsbauern und Schiffsdesignern übernommen. Aufgrund seiner ungeheuren Popularität werden umgangssprachlich heute alle Spitzgatter als „Colin Archer“ bezeichnet.

Literatur: “Petersen J., Kløver G., Borgir H., „Colin Archer-a name known wordwide from Tollerodden in Larvik“, Larvik Museum, Kirkestredet 9, Larvik, Norwegen,

195.202.51.7 16:56, 7. Okt. 2009 (CEST)Beantworten