Diskussion:Der Spion, der aus der Kälte kam (Film)

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 109.41.194.205 in Abschnitt Unklarheiten
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Abweichungen zum Roman?[Quelltext bearbeiten]

Gibt es beim Film "Der Spion, der aus der Kälte kam" irgendwelche Abweichungen zum gleichnamigen Roman? Wenn ja, welche? Danke im Voraus. Arjo 02:15, 12. Dez. 2007 (CET)--Beantworten

Es gibt eine ganze Menge Abweichungen, vor allem in Einzelsträngen der Erzählung und in der fehlenden Darstellung einzelner Szenen, die im Buch beschrieben werden. Auffallend ist auch die Änderung des Namens von Leamas' Freundin. BerlinerSchule 04:59, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ich denke, man kann aber durchaus sagen, dass sich der Flm sehr eng an das Buch anschließt, denn der Plot ist zwar filmgerecht vereinfacht, aber im Wesentlichen unverändert und auch das Ende ist praktisch identisch. Wobei ich glaube, dass im Buch nicht Mundts Mann (der sie zur Mauer gelotst hatte) das Mädchen erschießt, oder täusche ich mich?--Jnn95 10:17, 10. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ich hatte gestern den Eindruck, dass der Film den Ost-West-Konflikt nicht ganz so zwiespältig darstellt wie das Buch (genauer der WP-Artikel zum Buch), sondern schon einigermaßen deutlich auf die Westseite schlägt. Zum Beispiel sagen der Chef und Leamas selbst wiederholt, dass die Westdienste nur deshalb manchmal unmoralisch vorgingen, weil die Ostdienste nach dem Krieg damit angefangen hätten und ihnen diese Gangart aufnötigen würden. Wird das im Buch auch so deutlich gesagt? (Ich habe das Buch zwar mal gelesen, ist aber ewig her und ich habe es nicht selbst.) Außerdem fand ich Fiedler nicht so ausgesprochen sympathisch und Mundt nicht so ausgesprochen unsympathisch geschildert... also es wurde im Film für mein Empfinden nicht direkt zwingend herausgearbeitet, dass es eigentlich schade un Fiedler war, wie dies der Artikel zum Buch betont. --Axel1963 12:53, 14. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Unklarheiten[Quelltext bearbeiten]

Mit einem Satz bin ich nicht hundertprozentig einverstanden: "Als Mundt kommt, um die beiden zu befreien, glaubt Leamas den ganzen Plan zu kennen: Mundt ist ein britischer Agent." - Im Film bleibt es meiner Ansicht nach offen, ob Leamas den Plan nicht doch komplett kannte (abgesehen von dem, was dann noch kommt, natürlich). Die obige Formulierung scheint mir daher Interpretation. --84.191.209.94 12:11, 14. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Ja, stimmt schon. Ich glaube zwar, dass Leamas tatsächlich nicht den ganzen Plan kannte und bis zu diesem Moment im Gerichtssaal dachte, dass es darum gehe, Mundt auszuschalten. Ich glaube sogar, dass er selbst bei der Freilassung noch nicht alles durchschaut hatte. Denn sonst hätte er doch darauf kommen können, dass er und Nan mit ihrem Wissen eigentlich zu gefährlich waren, um sie einfach freizulassen. Dass somit selbst ihre Flucht nur inszeniert war, um sie erschießen zu können und so Mundts Fassade weiter zu stützen, hat er dann wohl in einem zweiten "Aha-Erlebnis" erst auf der Mauer durchschaut...
Aber wie es sich nun wirklich verhält, bleibt tatsächlich unklar. Der Film trägt ja auch nicht gerade dazu bei, klare Verhältnisse zu schaffen (was andererseits wieder gut zum Genre passt :-) ). Bestes Beispiel: Bevor Leamas sich beim Arbeitsamt meldet, Nan kennenlernt, sich mit dem Ladenbesitzer anlegt und ins Gefängnis kommt, muss es ja eine Besprechung gegeben haben, in der "der Chef" und Smiley mit Leamas all' das im Voraus besprechen. Diese Besprechung enthält der Film uns aber vor, so dass wir Zuschauer eben nicht sicher wissen, wieviel Leamas wusste und wieviel nicht. Das geht dann später so peu a peu aus dem Zusammenhang hervor und bleibt noch dazu vage, siehe oben. Auch was Smiley bei Nan wollte, sieht man ja nur zum Teil - das wirklich Interessante wird dann erst vor Gericht enthüllt. Selbst eine Karte mit seinem richtigen Namen hat Smiley ihr da gelassen, damit sie auch ja später weiß, wie er heißt. So ein Fiesling... in den späteren Büchern (und Filmen) war er ja dann wesentlich sympathischer.
Vermutlich wurde Leamas also wohl nur quasi der "kleine Plan" mitgeteilt, in dem vor allem Nan nicht vorkommt und in die er sich folglich echt und spontan verliebt - und später aus allen Wolken fällt, als sie den Gerichtssaal betritt. Während es einen "großen Plan" gegeben haben muss, den Leamas nicht kannte und für den der MI6 wohl den Arbeitsamt-Vermittler so präpariert haben muss, dass Leamas in diese Bibliothek geschickt wird und dort wie geplant an der attraktiven Nan hängenbleibt - die natürlich eben nicht zufällig Kommunistin ist...
In Leamas' "kleinem Plan" war dann Mundt der Feind, der auszuschalten war, indem er, Leamas, Fiedler mit den entsprechenden Informationen präparieren sollte. Im "großen Plan" waren hingegen Fiedler, Nan und er selbst die auszuschaltenden Objekte mit dem Ziel, den Maulwurf Mundt zu schützen. Was für ein Plot! :-)
Die größte Unklarheit ist für mich persönlich übrigens Folgendes: Warum schießt der "junge Mann" nur auf Nan? Eigentlich weiß sie doch viel weniger als Leamas, der also viel gefährlicher sein müsste? Warum lässt er Leamas bis auf die Mauer klettern, anstelle ihn gleich zuerst zu erschießen? Leamas hätte sich ja auch dafür entscheiden können, in den Westen zu springen, statt sich brav von den Grenztruppen erschießen zu lassen. War Leamas noch wertvoll für weitere Aufgaben, hat Smiley ihn deshalb so eindringlich gerufen? Aber dann ging Smiley doch das Risiko ein, dass Leamas dem MI6 gerade wegen der toten Nan später von der Fahne geht. Das verstehe ich nicht, das ist mir einfach nicht logisch. Oder wurde das etwa rein aus dramaturgischen Gründen so gedreht? Dass also in der Mauerszene nur sie, die unschuldigste Person im ganzen Film, von dem heimtückischen jungen Mann erschossen wird, um die Agentenwelt noch finsterer und grausamer erscheinen zu lassen ;-) ? Wird das im Buch eigentlich genauso geschildert? --Axel1963 13:49, 14. Mär. 2010 (CET)Beantworten
hab diesen "Klassiker", von dem man natürlich schon oefter gehört hat, gestern erstmals auf arte angesehen; m. E., sehr, sehr durchwachsen, fängt nicht so schlecht an, aber im Fortgang ein ausgemachter Schmarren ("Déjà-vu" im Osten mit Figuren in schlecht nachgemachten Beinah-Naziuniformen an jeder Ecke, eine DDR/SBZ-Landschaft, die eher an Österreich erinnert, die lächerliche "Gerichtsverhandlung" mit der alten Schachtel, unplausible Begrifflichkeiten, und eine mühsam konstruierte Jude-vs-Nazi Story dazu. Für damaligen Agitpropgebrauch wohl gut genug. Und Burton hat halt als notorischer Blauaugen-Säufer (könnte er nicht fast als Bruder von Frankieboy durchgehn ?) in so manchem Schund mitgespielt. Gutpunkte allenfalls wg. des eingefangenen Zeitgeists der Frontstellung im kalten Krieg (recht neue Mauer seit 1961) und der nicht schlechten Filmmusik, der düstren Schwarzweißstimmung und dem finstren Ende (das allerdings für sich gesehen wieder viel Blödsinn enthält, s. Vorredner). 4/10 auf imdb. --129.187.244.28 15:36, 25. Okt. 2016 (CEST)Beantworten
Mit der Freilassung und Leamas' Reaktion sowie dem Dialog mit Perry im Auto wird deutlich, dass er den Plan, Mundt zu schützen, nicht kannte. Da er Mundt dann als "Freund" anerkennt, wird er aber als weiterhin loyaler Agent gezeichnet, der das Benutztwerden bis zu diesem Punkt als Teil des Spiels akzeptiert. Es ist somit eine Fehlinterpretation, dass Leamas getötet werden sollte. Nachdem die Operation zum Schutze Mundts abgeschlossen ist, stellt Leamas' Verbleib in DDR-Gefangenschaft natürlich ein Risiko dar. Das könnte zwar durch Tötung beseitigt werden. Allerdings ist er aber eben immer noch loyal, und Leamas und Perry könnten auch viel einfacher getötet werden, als einen weiteren Agenten und bestochene Grenztruppen zu involvieren. Nein, es geht tatsächlich darum, Leamas zurück in den Westen zu bringen. Nur würde dieser ohne Perry nicht folgen. Perry wiederum ist Zivilistin, die Mundts Rolle nun kennt bzw. von Leamas ins Vertrauen gezogen wurde, und obendrein Kommunistin. Dass diese Verbindung vom Geheimdienst mit Argwohn betrachtet wird, wurde bereits in London deutlich. Perry muss daher möglichst unmittelbar nachdem sie ihren Zweck, Leamas auf der Flucht zu begleiten, erfüllt hat, beseitigt werden. Die inszenierten Schüsse an der Grenze sind dafür die erste Gelegenheit und der junge Mann führt es aus. Durch das Timing wird deutlich, dass die Grenzer doch voll involviert sind, anders als der junge Mann behauptete. Und zwar sowohl um den Scheinwerfer sehr schnell wieder einzuschalten und die zufällige Entdeckung vorzutäuschen, als auch dann für lange Zeit nicht zu schießen, sodass sich Leamas problemlos retten könnte. Nur sind Leamas Gefühle für Perry stärker als seine Loyalität und sein Lebenswille, und so steigt er zurück auf die Ostseite.--109.41.194.205 15:43, 12. Nov. 2020 (CET)Beantworten