Diskussion:Eigengruppe und Fremdgruppe

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Swarmlost in Abschnitt Es kann sein, so oder so oder auch anders.
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Es kann sein, so oder so oder auch anders.[Quelltext bearbeiten]

Sehr schönes Beispiel für vergenderten POV:

Die Unterscheidung in Eigen- und Fremdgruppe kann aufgrund biologischer (Geschlecht, Alter, Ethnie, Sexualität) oder historischer (Staatsangehörigkeit, Kultur, Religion) Merkmale erfolgen. 

Was ich mich nur ernsthaft frage, verringert oder erhöht so eine Aussage die Differenz der (im ersten Teil des Satzes genannten) gender-postulierten Gruppen? --Swarmlost (Diskussion) 13:08, 25. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Die Wahrnehmung von Eigengruppen und Fremdgruppen ist keineswegs immer so furchtbar und drastisch wie sie sich im dritten Reich darstellte, als die Staatsführung beabsichtigte gegen propagandistisch ausgegrenzte Mitmenschen Massenmorde und auch Völkermord zu begehen (und diese Absicht dann auch in die Tat umsetzte). Wahrnehmungen von Eigengruppen und Fermdgruppen gibt es zB auch unter Verkehrsteilnehmern (Radfahrern, Motoradfahrern, Inlineskatern, Autofahrern, ÖPNV-Nutzern, Fußgängern, ...) oder unter Fans von Sportclubs (insbesondere im Fußball), oder unter Angehörigen von Religionsgemeinschaften (Katholiken, Protestanten, usw.), oder, insbesondere unter Kindern und Jugendlichen, auch nach Geschlechtszugehörigkeit, oder sexueller Orientierung. Ähnliches gilt für Anhänger bestimmter Musikrichtungen oder Moden. In manchen Großbetrieben beobachtet man so etwas auch unter Angehörigen verschiedener Betriebsteile und Abteilungen, oder unter Angehörigen verschiedener Statusstellungen (Arbeiter, Angestellte, leitende Angestellte, Manager, Geschäftsführung, Gesellschafter), zT auch Gewerkschafter, Nichtgewerkschafter, usw. das soll nicht heißen das es nicht generell eine Gefahr der Feindbildvorstellungen und der Radikalisierung geben würde, aber ein einmaliges und unvergleichlich schlimmes Verbrechen quasi als angeblich zwangsläufige Folge jedweder Eigengruppenwahrnehmung und Fremdgruppenwahrnehmung darzustellen ist sicherlich verfehlt, auch wenn es in dem einzelenen historisch allerschlimmsten Fall so war.--2003:4C:6F5F:7901:9CC9:8CCE:BA2F:66BB 22:02, 29. Aug. 2016 (CEST)Beantworten
Grundsätzlich stimme ich ihnen voll und ganz zu, dieser Abschnitt Entindividualisierung stellt freilich ein (für mich sinnvolles) Extrembeispiel dar. Mir ging es insbesondere um das metaphorisch repräsentierte Überlegenheitsgefühl, allein durch die sprachlich verdeutlichte Größen-Unterscheidung Herren-/Untermenschen (und ein davon ableitbares Systemgewissen, das selbst Mord gesellschaftlich auf Systemebene legitimier[t]e). Eine nicht ganz so drastische, aber von der innerlich repräsentierten Größenrelationsstruktur (Parentifizierungsdynamik) idente Herangehensweise findet man sogar hinter der Interventionsmotivation westlicher Feministinnen (Feminist Apparatchiks), freilich nicht nur dort.
Eigengruppenwahrnehmung würde ich grundsätzlich mal neutral verstehen, dient der sinnvollen Konkurrenz gegenüber anderen Gruppen, im Sport wie in der militärischen Gruppenführung wird diese zu Leistungssteigerungen strategisch forciert. Sie haben vollkommen recht, wenn sie darauf hinweisen, dass Eigengruppenhomogenität (Gruppenkohäsion) grundsätzlich mal im Kontext der eigenen Gruppe eine sinnvolle Bindung darstellt und funktional wirkt (das steht eigentlich am Ende der Einleitung, dazu auch Stefan Kühls Identitätsdilemma), aber möglicherweise wird dieser Aspekt nicht ausreichend beleuchtet und unterminiert somit Neutralität, keine Ahnung, mögen darüber Dritte richten (ich habe dzt. keine Ressourcen zu einer etwaigen Nachbesserung). Danke für ihren aufmerksamen Kommentar. Beste Grüße --Swarmlost (Diskussion) 13:06, 25. Okt. 2016 (CEST)Beantworten