Diskussion:Karl May

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May: Karl, 25.2.1842 – 30.3.1912, bürgerl. Unterhaltungsschriftsteller; schrieb zahlreiche künstlerisch anspruchslose, von äußeren Spannungsmomenten getragene Reise- und Abenteuerromane, teilweise mit nationalist. Zügen. (Lexikonredaktion des VEB Bibliographisches Institut Leipzig. Leitung: Heinz Göschel [Hrsg.]: MEYERS KLEINES LEXIKON: IN DREI BÄNDEN. ZWEITER BAND Glocke–Pallas; Nachdruck der 10., völlig neubearbeiteten Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1968, DNB 366666932, OCLC 248192135, S. 664) --Lutz Jödicke (Diskussion) 20:15, 5. Nov. 2019 (CET)[Beantworten]

Reihenfolge der Kapitel[Quelltext bearbeiten]

Die Jugendwerke sind ja eher früher als die Reisewerke erschienen. Evtl. sollte man das tauschen. --Hachinger62 (Diskussion) 15:00, 10. Mai 2023 (CEST)[Beantworten]

Fast ein Drittel des Textumfangs, der in die Gesammelten Reiseromane/-erzählungen einging, erschien vor den Jugenderzählungen, beispielsweise der Orientzyklus und die Textgrundlagen von Winnetou II-III, Am Stillen Ocean und Old Surehand II. Aus der Chronologie der Zeitschriftenveröffentlichungen, die zu komplex wäre, um sie hier mit abzubilden, ergibt die bisherige Reihenfolge also durchaus Sinn. Andererseits spiegelt die umgekehrte Reihenfolge jene der historisch-kritischen Ausgabe Karl Mays Werke wider und der Anschluss zum Spätwerk mit der Weiterführung der Bandzählung der Gesammalten Reiserzählungen ist auch nicht unvorteilhaft. Somit habe ich den Tausch vorgenommen. --Czelko (Diskussion) 19:26, 13. Mai 2023 (CEST)[Beantworten]

Arno Schmidts Sitara in der Literaturliste[Quelltext bearbeiten]

Jemand hatte in der Literaturliste Arno Schmidts Sitara und der Weg dorthin. Eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl Mays ergänzt. Diese Ergänzung hatte ich mit der Begründung, dieses Werk Schmidts sei keine seriöse Arbeit, rückgängig gemacht. Dies wiederum wurde von dritter Seite mit folgender Begründung revertiert: “Auf Arno Schmidts satirisches Werk zu verzichten, dafür gibt es keinen akzeptablen Grund.“ Offensichtlich besteht zu Schmidts „Studie“ Aufklärungsbedarf, der genügsam Gründe aufzeigen sollte. Zunächst sei an die Vorgabe erinnert: „Für den Literatur-Abschnitt gilt in der Wikipedia [...]: Es werden die wissenschaftlich maßgeblichen Werke sowie seriöse, möglichst aktuelle Einführungen aufgeführt.“ Da stellt sich allein schon die Frage, was Satire im Literatur-Abschnitt zu suchen haben soll.

Schmidt will in seiner „Studie“ May homoerotische Neigungen nachweisen. Er tut das nicht in einem sachlichen Ton, wie es einer wissenschaftlichen Arbeit zu einem auch heute noch sensiblen, weil sehr privaten Thema angemessen wäre, sondern der Ton macht aus der Arbeit – man beachte, dass zur Erscheinungszeit ein homophobes Strafrecht galt und sich ein Großteil der Bevölkerung mit queeren Themen noch schwerer tat, als das leider auch heute noch der Fall ist – eine „Denunziation, eine hämische Nachrede, eine öffentliche Verspottung, ein Höllengelächter, ein Fingerzeigen […], ein Gassengeschrei […], das zum fröhlichen Jagen hetzt.“ (Heinz Stolte, Gerhard Klußmeier: Arno Schmidt & Karl May. Eine notwendige Klarstellung. Hansa Verlag, Hamburg 1973, ISBN 3-920421-21-3, S. 15.). Eine seriöse Arbeit sieht anders aus.

Selbst wenn wir den Ton ignorieren und die Aufnahme in den Literatur-Abschnitt mit dem „wissenschaftlichen“ Inhalt rechtfertigen wollten, steht es schlecht. Satire darf bekanntlich alles; aber eine Arbeit, die sich wissenschaftlicher Methoden bedient, kann sich kaum auf diesen Schutzstatus berufen, sondern muss sich an den Gepflogenheiten guter wissenschaftlicher Praxis messen lassen. Schmidt versucht, seine Theorien mit Textstellen aus Mays Werk zu belegen. Gerhard Klußmeier hat diese Belegstellen analysiert und gefunden: „Festzustellen ist jedoch, daß kaum eines der von Schmidt benutzten Zitate korrekt wiedergegeben ist.“ (Stolte, Klußmeier: Arno Schmidt & Karl May, 1973, S. 28.) Schmidt betont, dass nur Mays Originaltexte relevant seien, und zitiert dennoch fröhlich aus den Bearbeitungen des Karl-May-Verlags (S. 26–29). Es werden Belegstellen durch Wort- und andere Änderungen verfälscht (S. 29–34), nicht zusammengehörige Textstellen zu einem Beleg zusammengepfuscht (S. 42–43), Belegstellen absichtlich fehlinterpretiert (S. 32, 34–42) und Druckfehler als Beweismittel herangezogen (S. 43f.). Auch die Nutzung von Sekundärliteratur wirft kein gutes Licht auf den Autor. Er ignoriert (absichtlich ?) bekannte biografische Fakten und zieht dann falsche Schlüsse (S. 44–49). Außerdem „weist Schmidt seine [Sekundärliteratur-]Quellen oft nicht aus, […] verkehrt ihre Aussagen im Sinne seines Forschungsinteresses.“ (Michael Sagorny: Harte Attacken & warme Gefühle. Wie Arno Schmidt Karl May verarztet. Igel Verlag, Paderborn 1994, ISBN 3-927104-80-9, S. 85). Schmidt macht sich hier wissenschaftlichen Fehlverhaltens schuldig und seine „Studie“ als Beitrag, May homoerotische Neigungen nachzuweisen, wird damit hinfällig.

Schmidts Buch enthält zwar auch ein paar eigenständige, korrekte Feststellungen (Stolte, Klußmeier: Arno Schmidt & Karl May, 1973, S. 19; Sagorny: Harte Attacken & warme Gefühle, 1994, S. 85.), aber die sind einerseits sehr werkspezifischer Art und andererseits benötigt man die Primär-, Sekundär- oder Tertiärliteratur, um die korrekten Stellen von jenen unterscheiden zu können, an denen Schmidt seine Leser:innen dreist anlügt, so dass eine Aufnahme in den Literatur-Abschnitt ebenfalls nicht gerechtfertigt ist. Das Buch ist als Informationsquelle schlicht nicht ohne weitere Hilfsmittel nutzbar.

Schmidts „als Biogramm getarntes Denunziationsmaterial“ (Stolte, Klußmeier: Arno Schmidt & Karl May, 1973, S. 44) ist ein Kuriosum der Mayschen Rezeptionsgeschichte, das man in einem entsprechenden Abschnitt im Text erwähnen könnte. Eine Aufnahme seiner „Studie“ in den Literatur-Abschnitt verbietet sich gemäß der obigen Feststellungen allerdings. --Czelko (Diskussion) 11:07, 26. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]

Ja, für die Rezeptionsgeschichte im 20. Jh. (oder zumindest für die Zeit nach 1945) kann man Arno Schmidt nicht übergehen. Sogar Annette Deeken: May, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 519–522 (Digitalisat). erwähnt Schmidt 3x plus das Sitara-Buch bei der Literatur. Das Sitara-Buch ist auch ein Spiegel für die (damaligen) Leser, Verleger und Forscher. --Keichwa (Diskussion) 15:13, 26. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]