Diskussion:Leuchtkugeln

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Imbarock in Abschnitt München, Hildburghausen, Zensur und Prozesse
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Körner gleich Kerner

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Der unter den bekannten Autoren aufgeführte "Theobald Körner" war recte Theobald Kerner. "Kerner" wurde bereits in zeitgenössischen Druckwerken nicht selten "Körner" geschrieben. Habe zur Sicherheit die alten Texte (identische Gedichte Kerners / Körners) verglichen. Noch heutige Kurzbeschreibungen der Leuchtkugeln beinhalten diesen "Fehler". Ich verlinke mal nichts und glaube, das genügt so. --Imbarock (Diskussion) 19:39, 5. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Korrigieren muss ich meine Angabe Januar 1848, tatsächlich erschien die erste Nummer bereits am 1. Dezember 1847 ([1]), die letzte Münchner Ausgabe am 30. April /1. Mai 1851 ([2]). Hier eine Ankündigung vom November 1847: [3]. Um Subskribenten wurde schon im Oktober geworben. Allgemein ein Link dazu: [4]. Alfred Estermann hat zwar die richtigen Jahresangaben (im Gegensatz zu Camilla G. Kaul) jedoch scheint er mit "Quedlinburg" etwas (die älteren Leuchtkugeln um 1816?) durcheinander gebracht zu haben, siehe auch: [5]. Demnach scheiterte der Versuch einer weiteren Herausgabe über den Verlag des bibliographischen Instituts in Hildburghausen im Laufe des Jahres 1851. --Imbarock (Diskussion) 13:29, 6. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Quedlinburg ist definitiv falsch. Andererseits sind die Angaben in der Sekundärliteratur zu Hildburghausen teils irrig. Nicht Herrmann Julius Meyer gründete 1849 eine Zweigniederlassung des Bibliographischen Instituts in New York, die gab es längst seit 1830 dort und sie bestand bis ca. 1854, als Meyer nach Hildburghausen zurückkehrte. Bemerkenswert ist der Text im Bayerischen Eilboten vom 7. Juni 1851: [6]. "Unter dem Schilde unserer Firma erhält das Journal Heimathsrecht und die weiteste Verbreitung in beiden Hemisphären und dadurch - Sicherheit für sein Bestehen." Dem war so nicht, denn es folgte ein Verbot wegen angeblich fingierter Verlagsangabe, dann wieder eine Rücknahme, letztlich aber umfasste der "8.Band" nur 13 Einzelnummern. Mehreres kann hier entnommen werden: [7]. --Imbarock (Diskussion) 23:13, 6. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

München, Hildburghausen, Zensur und Prozesse

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Zu bedauern ist, dass die Sekundärliteratur bezüglich der Leuchtkugeln und damit indirekt auch zu der Karikatur Berliner Janus - einer von hunderten in den Leuchtkugeln - so wenig hergibt oder gar Falschinformationen vermittelt. So muss bemerkt werden, dass die Zensurmaßnahmen im Deutschen Bund unterschiedlich waren. In Bayern scheinen die Leuchtkugeln nicht verboten worden zu sein, hingegen ab dem 1. März 1851 in Preußen und später auch in Österreich. Doch in Bayern wurden zuvor bereits gut ein Dutzend Nummern der Leuchtkugeln konfisziert und sowohl gegen Dr. Alexander Ringler als auch gegen Emil Roller (die verantwortlichen Redakteure) Anklage erhoben, wegen, grosso modo, Verspottung der (katholischen) Religion. Bei Ringler kam es im März 1851 zu einem Freispruch, Roller wurde "unter Annahme mildernder Umstände" im Oktober 1851 zu 8 Tagen Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. In Bayern gab es also Schikanen, Konfiskationen und Prozesse, aber offenbar kein generelles Verbot der Zeitschrift. Dennoch ein Grund, warum man nach dem Prozess gegen Ringler im Mai 1851 auf Hildburghausen in Sachsen-Meiningen auswich. Es gibt sogar eine Zeitungsmeldung noch vom November 1851, demnach die Leuchtkugeln "demnächst wieder in dem Verlage von Meyer in Hildburghausen erscheinen" werden. Doch durch die Verbote in Preußen, Österreich und möglicherweise noch in anderen Staaten des Deutschen Bundes, war eine kontinuierliche und finanziell tragbare Weiterführung der Leuchtkugeln nicht mehr möglich. Nach 182 Nummern (davon 14 in Hildburghausen verlegt) schlummerten die Leuchtkugeln wohl Ende Oktober 1851 ein. Die Deutsche Nationalbibliothek ( [8]) macht darauf aufmerksam (obwohl sie selbst auch Fehler generiert hat), dass die allerletzte Nummer der Leuchtkugeln fälschlicherweise die Nr. 181 trägt, obwohl es die 182te war - daher 14 Nummern im 8. Band und nicht 13. Alles sehr komplex, widersprüchlich, aber historisch spannend. Vielleicht finden sich noch andere, die daran anknüpfen, ich mache mit den Leuchtkugeln erstmal Pause. Ach ja, am meisten Rumor machte die Karikatur "Litanei zu allen Heiligen der Reaction" im 8. Band, Nr. 4, sowie Theobald Kerners Gedicht "Geistliche Lieder" im 5. Band, Nr. 23. --Imbarock (Diskussion) 02:13, 8. Apr. 2018 (CEST)Beantworten