Diskussion:Percival Treite

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Wiggum in Abschnitt Todesdatum
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Todesdatum

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Zum Todesdatum scheint es leicht abweichende Angaben zu geben. Daher kopiere ich die folgende Erörterung von meiner Diskussionsseite hierher. --Wiggum 15:35, 29. Aug 2006 (CEST)

So, jetzt ich. :-) Könntest du das Todesdatum 9. April 1947 nochmal überprüfen? In der polnischen und englischen Wikipedia finde ich das Datum 8. April 1947. Was stimmt? Vielleicht eher in der Nacht vom 8. auf den 9.4? Grüße, --NiTen (Discworld) 21:08, 17. Mai 2006 (CEST)Beantworten

In den zwei Büchern (siehe History) ist der 9. vermerkt, wenig verwunderlich, da gleicher Autor. Was die pl.wikipedia angeht nehme ich an, die haben von en abgeschrieben. Das mit der Nacht dürfte vermutlich zutreffen, genau kann ich das auch nicht sagen. Im Zweifel neige ich dazu, der Offline-Quelle mehr zu vertrauen. ;-)--Wiggum 21:13, 17. Mai 2006 (CEST)Beantworten
Okay, dann lassen wir es so. :-) Grüße, --NiTen (Discworld) 21:16, 17. Mai 2006 (CEST)Beantworten
D'accord :-) --Wiggum 21:21, 17. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Neue Recherche zum Todesdatum

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Quellenmaterial (Diss.S.Schäfer, s.Literatur) aus meiner Sicht hinsichtlich Todesdatum eindeutig:

So erfolgte am 8. April 1947 folgende Meldung des Oberwachtmeisters aus dem Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel:

„Nachdem der englische Gefängnis-Aufsichtsoffizier, Herr ... den einzelnen zum Tode Verurteilten heute ihre Urteilsbestätigung mitgeteilt hatte, stellte ich vor jeder Zelle dieser Verurteilten einen Posten auf. Vor der Zelle des Treite MZ 212/46 stellte ich den Aufseher ... auf. Etwa um 12,50 wurde ich von Aufseher ... herbeigerufen. Er hatte die Zelle bereits geöffnet und ich sah, dass Treite unter heftigen Zuckungen auf dem Bett lag. Ich schickte den Aufseher ... sofort, den Arzt zu holen. Ich selbst versuchte mit Hilfe des Aufsehers ... dem Treite den Mund zu öffnen, was mir jedoch nicht gelang, da er den Mund krampfhaft geschlossen hielt. Darauf kam auch bereits der Arzt Dr. ... in Begleitung des Sanitätswachtmeisters ... . Das Weitere veranlaßte der Arzt.“ (1) Dr. Percy Treite kam mit seinem „Selbstmord durch Einnahme von Gift“ am 8. April 1947 um 13.35 Uhr der Vollstreckung des Urteils zuvor. (2)

Somit kann die schriftliche Angabe in den Prozess-Unterlagen, die die Selbstmorde von Treite und Mory auf den 17. Mai 1947 festlegten und nachgetragen wurde, als falsch gelten, da die Hinrichtung der Verurteilten im I. Hamburger Ravensbrück-Prozess schon Anfang Mai erfolgte. (3)

Paprotno1 13:35, 30. Aug 2006 (CEST)

(1) Staatsarchiv Hamburg, Personalakte des Zuchthauses Hamburg-Fuhlsbüttel Treite, gefunden unter der alten Signatur MZ 212/46
(2) Hamburger Staatsarchiv, Film-Nr.22/94 Todesbescheinigung des Sterberegisters für Treite vom 10.April 1947
(3) PRO (=Public Record Office) WO 235/315, Todesurteile und ihre Vollstreckung

sorry, hatte das Todesdatum aus der am Ende des Artikels angegebenen Diss. und den Daten zum 1. der Ravensbrück-Prozesse entnommen; der Suizid muß ja, da die Verurteilung bereits erfolgt war, die Verlegung nach Hameln aber noch bevorstand, entweder in Hamburg-Altona oder im Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel erfolgt sein (vgl. Walter Sonntag; werd mal in Hamburg und Ravensbrück recherchieren
Paprotno1 16:21, 29. Aug 2006 (CEST)
Hi Paprotno1, vielen Dank für deine ausführliche Recherche und die Ergänzungen im Artikel. Der Artikel hat sehr davon profitiert! Beste Grüße, --NiTen (Discworld) 13:48, 30. Aug 2006 (CEST)
Dem möchte ich mich anschliessen. Gruß,--Wiggum 19:13, 30. Aug 2006 (CEST)

"toter link"

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mit Zeugenaussage von Erika Buchmann (1939 – 1940 und 1942 - 1945 in Ravensbrück), im Text irrtümlich "Teite" statt "Treite":

Wir sabotieren

Block 10 – Tuberkulose: Hier lagen alle Frauen, die durch Hunger und Kälte tuberkulös geworden waren. Die Oberschwester Marschall vertrat ihnen gegenüber den Standpunkt:

„Häftlinge, die auf Block 10 kommen, sind bis auf wenige Fälle ‘abzuschreiben’, Diätnahrung und Medikamente sind dort Verschwendung.“

Fast 500 Tuberkulosekranke lagen im Winter 1944/45 auf Block 10, auch dort vier und sogar fünf Kranke in zwei Betten... Gift!: Eines Abends erschien, offenbar auf Anweisung Dr. Trommers, die SS-Schwester Martha auf Block 10 und verabreichte 50 Schwerkranken ein „Schlafmittel“. Am nächsten Morgen hatten wir fünf Tote, im Laufe des Tages weitere sieben und am nächsten Tag weitere zwölf. Den Toten lief das Blut aus Mund, Nase und Ohren – daran waren sie erstickt. Alle anderen litten wochenlang an heftigen Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, nachdem sie zwei bis drei Tage bewußtlos gelegen hatten... Wenige Tage später forderte Dr. Teite von mir erneut Listen, diesmal mit den Namen der Schwachsinnigen, von denen damals 20 auf unserem Block lagen. Ich verabredete mit meinen Kameradinnen Dr. Loulu Le Porz, Dr. Domna Neliwaiko, Violette Lecoque und Renee Govers sowie mit unserer Röntgenärztin Dr. Mlada Tauterova, daß ich mich weigern würde, diese Listen zusammenzustellen nach allem, was wir inzwischen erlebt hatten, und nachdem wir jetzt nicht mehr im Zweifel darüber sein konnten, daß wir gezwungen werden sollten, bei der Vernichtung unserer Kameradinnen mitzumachen.

Ich unterrichtete Dr. Lukas von diesem Beschluß, und er erzählte mir bei dieser Gelegenheit, daß auch er sich geweigert habe, zu diesen Dingen seine Hand zu bieten – er sei Arzt und kein Mörder. Die Verantwortung für diese Vernichtungsarbeit trage Dr. Trommer, nachdem auch Dr. Teite sich geweigert habe, bestimmte Befehle auszuführen. Sie würden beide von Dr. Trommer nicht mehr gegrüßt, und dieser habe gegen ihn, Dr Lukas, beim Ehrengericht der SS Strafanzeige wegen „Feigheit und Sabotage“ eingereicht. Wenige Tage später wurde Dr. Lukas prompt strafversetzt. Die Ravensbrücker Frauen haben Grund ,ihm zu danken. Meine Kameradinnen besprachen mit mir, daß wir eventuell lieber in den Strafblock gehen, als unter diesen Umständen noch irgendeine Verantwortung für Block 10 zu tragen.

Wir blieben dann doch unserer Kranken wegen auf dem Posten. Wir standen untereinander so, daß wir noch größeres Elend abwenden konnten. Wir hatten die Befehle der Ärzte auch bis dahin nur zögernd und vielfach gar nicht durchgeführt; Röntgenbefunde, Sputumuntersuchungen, Blutsenkungsergebnisse und Fieberkurven gefälscht, Kranke auf eigene Gefahr aus dem Block verlegt, wenn wir ihre Beseitigung fürchten mußten, andere illegal aufgenommen. – Wiederholt hatten wir Einspritzungen gemacht, wenn die Kameradinnen in die Uckermark abtransportiert werden sollten, um dem abholenden SS-Mann zeigen zu können, daß diese Kranke bereits in der Agonie läge und die Überstellung sich deshalb nicht mehr lohne. In vielen Fällen hatten wir Tote unter den Namen von gefährdeten Lebenden angemeldet und den Lebenden die Namen der Toten gegeben, um sie vor der Vernichtung zu retten. Ob eine neue „Mannschaft“ dasselbe tun werde, dafür hatten wir keine Garantie und beschlossen deshalb, auf dem Posten zu bleiben.

Erika Buchmann: Frauen im Konzentrationslager, Stuttgart 1946