Diskussion:Phosphatfalle

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von 5.147.205.63 in Abschnitt Formulierungssache
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Danke für die Erklärung zur Phosphatfalle. Ich muss allerdings gestehen, dass sie mir nur ansatzweise weitergeholfen hat. Überhaupt findet man im Internet wenig für Laien Verständliches. Ich habe den altmodischen Weg eingeschlagen habe mich in eine Bibliothek begeben und klassische Biologie-Bücher gewälzt, um eine weitere Erklärung auf die Beine zu stellen. Als Quellen dienten mir:

daumer, Ökologie, bsv, München 1989, 2. Auflage;

Campbell bzw. Markl, Biologie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1997 (1998 - korrigierter Nachdruck)

Linder, Biologie, Schroedel, Hannover 1998, 21. Auflage

Das angeführte Beispiel mit dem Tegeler See kommt aus meinem Bio-Unterricht. Hier der von mir verfasste Text. Stelle ihn mal nur auf die Diskussionsseite und nicht direkt ins Wiki, weil ich ja nur ein bescheidener Abiturient bin:

Zur PHOSPHATFALLE

Unter der Phosphatfalle bezeichnet man in der Ökologie prinzipiell die unter aeroben Bedingungen stattfindende Sedimentation von Phosphat in der Verbindung mit Eisen-Ionen (als Eisenphosphat – FePO4) in einem See. Sie ist ein bedeutender Vorgang zur Stilllegung von organischen Nährstoffen. Bleibt die Phosphatfalle aus, so droht das „Umkippen des Sees“. Grundsätzlich verhindert die Sprungschicht eine Eintragung von Sauerstoff im Hypolimnion (unterer Gewässerschicht) bzw. im Profundal. Trotz Vorhandensein der Sprungschicht wird immer mehr von organischem Material am Seeboden abgelagert. Die Ablagerung vollzieht sich unter Verbrauch von Sauerstoff. Destruenten zersetzen die infolge der Frühjahres- und Herbstzirkulationen ins Hypolimnion absinkenden abgestorbenen Algen und Plankton (Destritus) unter Verbrauch von Sauerstoff, so dass Phosphor freigesetzt wird. Dieser freigesetzte Phosphor in Form von Phosphat geht mit dem dreiwertigen Eisen (Fe3+), welches nicht wasserlöslich ist, eine Verbindung zu Eisenphosphat (FePO4) ein. Eisenphosphat wird am Boden des Sees als Sediment abgelegt bzw. stillgelegt und kann folglich aufgrund der Stilllegung nicht erneut bei der nächsten Frühjahres- bzw. Herbstzirkulation in die oberen Schichten gelangen, wo es den Primärproduzenten als Nährstoff diente. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil Phosphat der Minimumfaktor bei dem Aufbau von Biomasse ist. Ein höherer Anteil von Phosphat im Epilimnion und im oberen Teil des Metalimnion kann rasch eine Algenblüte zur Folge haben. Wenn der Sauerstoff im Hypolimnion verbraucht ist - es herrschen also anaerobe Bedingungen - wird Fe3+ zu Fe2+ reduziert. In dieser zweiwertigen Form bleibt Eisen wasserlöslich und geht mit dem Phosphor keine Verbindung ein. Folglich bleibt auch das Phosphat im Wasser löslich und kann wie o. g. bei der nächsten Zirkulation wieder in die obere Schicht gelangen, wo es düngewirksam verteilt wird und es auch dann zur Algenblüte kommt. Schlussfolgernd entsteht mehr Biomasse, deren spätere Zersetzung im Weiteren einen wiederum höheren Verbrauch von Sauerstoff zur Folge hat, so dass die Sedimentation des Phosphats in Form von Eisenphosphat zum wiederholten Male ausbleibt. Ein Teufelskreis ist entstanden (positive Rückkopplung), die zum „Umkippen“ bzw. zur Verlandung des Sees führen kann.

Diesen Prozess kann man durch so genannte Limnoaggregate aufhalten. Hierbei wird dem See künstlich Sauerstoff in die untere Seeschicht zugeführt. Der Tegeler See in Berlin galt lange Zeit als eines von Versuchsobjekten dieses Seesanierung.

--85.178.221.215 01:22, 18. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Formulierungssache

[Quelltext bearbeiten]

Nicht den Zustand beschreibt man als "Umkippen", sondern den Prozess. Man könnte den Zustand höchstens "umgekippt" nennen, aber das wäre nicht besonders gut ausgedrückt. -K 25. Apr 2014 (nicht signierter Beitrag von 5.147.205.63 (Diskussion) 12:21, 25. Apr. 2014 (CEST))Beantworten