Diskussion:Stockholmer Appell

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Mautpreller in Abschnitt Hallo Leute,
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Ein paar Überlegungen/Anregungen/Fragen als Disk.-Eröffnung[Quelltext bearbeiten]

Im Intro des Artikels heißt es „Zugleich hatten Unterstützer und Unterzeichner des Appells in vielen Ländern mit Pressionen von Seiten staatlicher, kirchlicher und anderer Akteure zu rechnen“. Ich gehe mal davon aus, dass solche Pressionen wohl kaum in der als kommunistisch geletenden Welt erfolgten. Hier wäre es IMO sinnvoll, zum einen zu erfahren, in welchen Ländern es zu "Pressionen" kam (da westlich in anderen Zusammenhängen bereits vorkam, evtl mit einer anderen Formulierung ... mir fällt da die antikommunistische Ideologie des Kalten Krieges ein, ... oder whatever), und zweitens, wie diese Pressionen konkret aussahen (evtl eigenen Abschnitt dazu)?

Zum anderen fände ich es zwecks Abgrenzung Bericht/Zitat besser, die Zitate, also auch den Appell-Text kursiv und in Anf.-Zeichen zu schreiben, wie wohl in den meisten anderen WP-Artikeln üblich.

Zum Verständnis des historischen Kontexts wär's wohl auch angemessen, einige historisch relevante Daten mehr drumrum zu erwähnen, etwa die erst 1 Jahr vor dem Appell gegründete NATO, wohingegen die Gründung der WVO erst 5 Jahre später erfolgte. - Und welche NATO-Strategie (Doktrin) damals gültig war (War's die Präventivschlags-Doktrin (First Strike), bin mir grad nicht sicher. Was mich auch interessieren würde: Hatte der Appel nachwirkende Einflüsse, Wirkungen, etwa auf nachwirkende Entwicklungen (Neutralität Österreichs, Bundeswehr-Gründung, NATO-Beitritt der Bundesrep. einerseits - und andererseits Einbettung in die (späteren) außerparlamentarische Friedensbewegung(en) - Ostermarschbewegung, speziell in der BRD ca. 8-9 Jahre später die Bewegung Kampf dem Atomtod?

Soweit mal, was mir zunächst mal quasi assoziativ beim ersten Lesen einfällt. Ansonsten: Erst mal guter Ansatz, flüssig und verständlich geschrieben, passend für den Schreibwettbewerb. --Ulitz 21:04, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Hi Ulitz, darf ich diesen Beitrag auf den Schreibwettbewerbs-Review verschieben (incl. meine Antwort)?
Zu Deinen Anmerkungen, für die ich mich bedanke: Ja, das ist natürlich erst der Start. Weitere Kapitel sind geplant, aber noch nicht fertig. Zunächst: Der Träger: das Ständige Komitee (Wahl auf dem Doppelkongress Paris/Prag 1949, wo drei Strömungen zusammenflossen: Die polnische Friedensinitiative des Kongresses in Wroclaw 1948, Yves Farges französisches Mouvement de la Paix in Anlehnung an die Koalition der Résistance und natürlich die Politik der kommunistischen Parteien, speziell KPdSU und Kominform. Zusammensetzung des Ständigen Komitees. Wie weit war es "kommunistisch gelenkt"?). Dann: Vor- und Entstehungsgeschichte des Appells (Autorschaft, Herkunft der Textteile: Mouvement de la Paix, kommunistische Gremien etc., frühere Petitionen). Weiter: Die Kampagne (wie verlief die Unterschriftensammlung a) in West, b) in Ost? Mittel und Formen. Die Rolle der KPs. Umarmungsstrategien und andere Ungeschicklichkeiten, Bsp. Thomas Mann, Niels Bohr. Der Korea-Krieg und sein Einfluss auf die Kampagne. Die sieben Gebote der Prawda. Ergebnisse und ihre Fragwürdigkeit) Gegenreaktionen (staatliche und gesellschaftliche Reaktionen. Pressionen und Diskurstaktiken allegemein. Zurückziehungskampagnen. Die ambivalente Reaktion pazifistischer und christlicher Gruppen). Dann ein Teil über den Verlauf in den verschiedenen Ländern: Frankreich und Italien; USA und BRD; Griechenland; SU, Osteuropa, China, Nordkorea; Jugoslawien (!); weitere Staaten - Material ist vorhanden für Syrien, Brasilien, Afrika. Dann "Nachgeschichte": Folgen für die Friedensbewegung, insbes. für die KP-nahe (hier habe ich so meine eigenen Erfahrungen); hagiografische Geschichtsschreibung im Osten, "eingerastete" Reaktionen im Westen; literarische Echos (u.a. Uwe Johnson).
Das ist eh schon ein Riesenprogramm. Zuviel allgemeine Geschichte möchte ich nicht reinpacken (vielleicht lieber noch ein paar "Seitenstücke" schreiben), damit es nicht gar zu gewaltig wird und der Bezug zum Appell nicht verloren geht. Ein Problem ist aber der Kontext des Kalten Kriegs. Der ist unverzichtbar (so Truman-Doktrin, Schdanows Zwei-Lager-Theorie, McCarthyismus u.v.a.m.), ich möchte diesen Kontext aber kurz halten und vor allem in den Kapiteln zur Unterschriftenkampagne und den Gegenreaktionen bringen, weil er auf den Appelltext selbst kaum direkt eingewirkt hat.
Die schärfsten Pressionen gab es in Griechenland (bis zur Todesstrafe); aber auch die USA und die BRD stachen heraus. In Frankreich und Italien konnte man, wie Joliot-Curie, seinen Job verlieren und Ärger kriegen, hier kam es aber nicht zu Vorladungen vor einen Kongressausschuss oder gar Landesverratsklagen. Umgekehrt konnte die Weigerung, den St. A. zu unterschreiben, im Osten durchaus zu erheblichen Konsequenzen führen (belegt für die DDR anhand eines Prozesses gegen Zeugen Jehovas und vor allem für Polen).
Zur NATO-Strategie: Du hasts ja schon gesehen. "Containment" war damals das amerikanische Stichwort, Erstschlagspläne gab es seit 1945 (!). Die erste "offizielle" Nato-Strategie "Massive Retaliation", die einen massiven atomaren Gegenschlag vorsah, ist etwa fünf Jahre später.--Mautpreller 22:00, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Onkydonky - Gegen eine Verschiebung der Disk. habe ich nichts einzuwenden - mir war es bloß naheliegend, direkt am Artikel zu bleiben, dass die Sache disk.-mäßig noch woanders läuft, war mir nicht bewusst bzw. erst mal egal. Ich schau mal weiter mit rein. MfG. --Ulitz 22:13, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Schreibwettbewerbsreview September 2009[Quelltext bearbeiten]

Neu angelegter Stub. Bisher nur provisorische Einleitung und Literatur, wird erheblich ausgebaut (hoffentlich). Unterstützung willkommen, bitte aber zunächst hier melden.--Mautpreller 10:25, 1. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Trojan Dove[Quelltext bearbeiten]

Beim Lesen des Artikels fiel mir die Formulierung Im Zeichen des Kalten Krieges galt der Aufruf vielen als „trojanische Taube“ Moskaus. auf. Eine „trojanische Taube“ ist ja ein ziemlich schiefes Bild (wie auch die NYT bemerkt, Acheson Mixes Metaphors), in eine Taube passt ja kein einziger griechischer Krieger rein. ;-) Es scheint also unwahrscheinlich, dass die Formulierung „von selbst“ entstand, es muss einen konkreten Urheber geben. Kurzes Google Book Suche führte mich dann zu Eberhard Taubert, der diese Bezeichnung unter dem Pseudonym Pacificus in einer Broschüre von 1950 verwandte. Auch Dean Acheson gebrauchte die Bezeichnung, erstmals in einer Rede am 23. Juni 1950 („Trojan dove“ [1]), aber Acheson meinte die kommunistisch gesteuerte / beeinflusste Friedensbewegung insgesamt, nicht nur den Stockholmer Apell. Hat Taubert das aufgenommen? Das sind alles interessante Exkurse, die ausgeführt werden sollten. --Minderbinder 10:54, 2. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Das war erst mal als provisorische Formulierung gedacht; ich suchte nach einer passenden Formulierung für diese Wahrnehmung der Unterschriftenkampagne als kommunistische Infiltration. Du hast aber Recht, wahrscheinlich geht der Ausdruck auf Acheson zurück, und er ist in der Einleitung wohl nicht richtig am Platz.--Mautpreller 11:40, 2. Sep. 2009 (CEST) PS: Übrigens gefallen mir die Beobachtungen gut: Klar ist "trojanische Taube" eine völlig verunglückte Metapher, und nett ist auch, dass ausgerechnet Herr Taubert nun auf einmal als Friedensexperte i.e. "Pacificus" auftritt. Ich denke, dass beides in engem Zusammenhang mit dem aufgeheizten Klima des Kalten Krieges (na, wie passen diese Metaphern zusammen?) steht; da wurde auf beiden Seiten geholzt, was ging, ohne große Rücksicht auf sprachliche und inhaltliche Richtigkeit. Ich hoffe das auch im Folgenden noch deutlich machen zu können.--Mautpreller 13:29, 3. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Völlig d'accord, dieser Sprachgerbauch bietet positives wie negatives Potential für hochspannende Exkurse ;-) – aber mit Benennung von Ross und Reiter. OT: Der Taubert-Artikel scheint mir ziemlich tendenziös. Falls der unbedarfte Leser nach Lesen von 95% der Vita noch nicht begriffen hat, was für ein Dreckskerl das war, wird noch die Anzahl der Begräbnisbesucher – drei (sic!) – frei haus geliefert. --Minderbinder 14:02, 3. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Laut Philip Deery stammt der Ausdruck übrigens von Denis Healey. Ob das aber stimmt? --Mautpreller 16:20, 4. Sep. 2009 (CEST) Noch ein Beleg von 1949: http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,853946,00.html. Vielleicht ist das doch eine missglückte, aber nahe liegende Wendung, die nicht von einem Einzelnen stammt.--Mautpreller 16:33, 4. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Anmerkungen von Ulitz[Quelltext bearbeiten]

(Kopiert von der Diskseite des Artikels mit Zustimmung von Ulitz:)--Mautpreller 09:10, 9. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Im Intro des Artikels heißt es „Zugleich hatten Unterstützer und Unterzeichner des Appells in vielen Ländern mit Pressionen von Seiten staatlicher, kirchlicher und anderer Akteure zu rechnen“. Ich gehe mal davon aus, dass solche Pressionen wohl kaum in der als kommunistisch geletenden Welt erfolgten. Hier wäre es IMO sinnvoll, zum einen zu erfahren, in welchen Ländern es zu "Pressionen" kam (da westlich in anderen Zusammenhängen bereits vorkam, evtl mit einer anderen Formulierung ... mir fällt da die antikommunistische Ideologie des Kalten Krieges ein, ... oder whatever), und zweitens, wie diese Pressionen konkret aussahen (evtl eigenen Abschnitt dazu)?

Zum anderen fände ich es zwecks Abgrenzung Bericht/Zitat besser, die Zitate, also auch den Appell-Text kursiv und in Anf.-Zeichen zu schreiben, wie wohl in den meisten anderen WP-Artikeln üblich.

Zum Verständnis des historischen Kontexts wär's wohl auch angemessen, einige historisch relevante Daten mehr drumrum zu erwähnen, etwa die erst 1 Jahr vor dem Appell gegründete NATO, wohingegen die Gründung der WVO erst 5 Jahre später erfolgte. - Und welche NATO-Strategie (Doktrin) damals gültig war (War's die Präventivschlags-Doktrin (First Strike), bin mir grad nicht sicher. Was mich auch interessieren würde: Hatte der Appel nachwirkende Einflüsse, Wirkungen, etwa auf nachwirkende Entwicklungen (Neutralität Österreichs, Bundeswehr-Gründung, NATO-Beitritt der Bundesrep. einerseits - und andererseits Einbettung in die (späteren) außerparlamentarische Friedensbewegung(en) - Ostermarschbewegung, speziell in der BRD ca. 8-9 Jahre später die Bewegung Kampf dem Atomtod?

Soweit mal, was mir zunächst mal quasi assoziativ beim ersten Lesen einfällt. Ansonsten: Erst mal guter Ansatz, flüssig und verständlich geschrieben, passend für den Schreibwettbewerb. --Ulitz 21:04, 8. Sep. 2009 (CEST)

Hi Ulitz, darf ich diesen Beitrag auf den Schreibwettbewerbs-Review verschieben (incl. meine Antwort)?
Zu Deinen Anmerkungen, für die ich mich bedanke: Ja, das ist natürlich erst der Start. Weitere Kapitel sind geplant, aber noch nicht fertig. Zunächst: Der Träger: das Ständige Komitee (Wahl auf dem Doppelkongress Paris/Prag 1949, wo drei Strömungen zusammenflossen: Die polnische Friedensinitiative des Kongresses in Wroclaw 1948, Yves Farges französisches Mouvement de la Paix in Anlehnung an die Koalition der Résistance und natürlich die Politik der kommunistischen Parteien, speziell KPdSU und Kominform. Zusammensetzung des Ständigen Komitees. Wie weit war es "kommunistisch gelenkt"?). Dann: Vor- und Entstehungsgeschichte des Appells (Autorschaft, Herkunft der Textteile: Mouvement de la Paix, kommunistische Gremien etc., frühere Petitionen). Weiter: Die Kampagne (wie verlief die Unterschriftensammlung a) in West, b) in Ost? Mittel und Formen. Die Rolle der KPs. Umarmungsstrategien und andere Ungeschicklichkeiten, Bsp. Thomas Mann, Niels Bohr. Der Korea-Krieg und sein Einfluss auf die Kampagne. Die sieben Gebote der Prawda. Ergebnisse und ihre Fragwürdigkeit) Gegenreaktionen (staatliche und gesellschaftliche Reaktionen. Pressionen und Diskurstaktiken allegemein. Zurückziehungskampagnen. Die ambivalente Reaktion pazifistischer und christlicher Gruppen). Dann ein Teil über den Verlauf in den verschiedenen Ländern: Frankreich und Italien; USA und BRD; Griechenland; SU, Osteuropa, China, Nordkorea; Jugoslawien (!); weitere Staaten - Material ist vorhanden für Syrien, Brasilien, Afrika. Dann "Nachgeschichte": Folgen für die Friedensbewegung, insbes. für die KP-nahe (hier habe ich so meine eigenen Erfahrungen); hagiografische Geschichtsschreibung im Osten, "eingerastete" Reaktionen im Westen; literarische Echos (u.a. Uwe Johnson).
Das ist eh schon ein Riesenprogramm. Zuviel allgemeine Geschichte möchte ich nicht reinpacken (vielleicht lieber noch ein paar "Seitenstücke" schreiben), damit es nicht gar zu gewaltig wird und der Bezug zum Appell nicht verloren geht. Ein Problem ist aber der Kontext des Kalten Kriegs. Der ist unverzichtbar (so Truman-Doktrin, Schdanows Zwei-Lager-Theorie, McCarthyismus u.v.a.m.), ich möchte diesen Kontext aber kurz halten und vor allem in den Kapiteln zur Unterschriftenkampagne und den Gegenreaktionen bringen, weil er auf den Appelltext selbst kaum direkt eingewirkt hat.
Die schärfsten Pressionen gab es in Griechenland (bis zur Todesstrafe); aber auch die USA und die BRD stachen heraus. In Frankreich und Italien konnte man, wie Joliot-Curie, seinen Job verlieren und Ärger kriegen, hier kam es aber nicht zu Vorladungen vor einen Kongressausschuss oder gar Landesverratsklagen. Umgekehrt konnte die Weigerung, den St. A. zu unterschreiben, im Osten durchaus zu erheblichen Konsequenzen führen (belegt für die DDR anhand eines Prozesses gegen Zeugen Jehovas und vor allem für Polen).
Zur NATO-Strategie: Du hasts ja schon gesehen. "Containment" war damals das amerikanische Stichwort, Erstschlagspläne gab es seit 1945 (!). Die erste "offizielle" Nato-Strategie "Massive Retaliation", die einen massiven atomaren Gegenschlag vorsah, ist etwa fünf Jahre später.--Mautpreller 22:00, 8. Sep. 2009 (CEST)
Onkydonky - Gegen eine Verschiebung der Disk. habe ich nichts einzuwenden - mir war es bloß naheliegend, direkt am Artikel zu bleiben, dass die Sache disk.-mäßig noch woanders läuft, war mir nicht bewusst bzw. erst mal egal. Ich schau mal weiter mit rein. MfG. --Ulitz 22:13, 8. Sep. 2009 (CEST)

Spätere Friedens- und Propaganda-Initiativen der Sowjetuinion[Quelltext bearbeiten]

Hallo Mautpreller, was mir bei deinem oben skizzierten massiven Arbeitsplan etwas fehlt, ist der Ausblick auf spätere Friedens- und Propaganda-Initiativen der Sowjetuinion, deren Kontinuität und Bezüge zum Stockholmer Appell. Sehr aktueller Überblick dazu: CWIHP Working Paper #57. --Minderbinder 10:24, 9. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Hi Minderbinder, danke für das Paper. Das Thema passt in die "Nachgeschichte". Die Bezüge der unmittelbar folgenden Unterschriftensammlungen (etwa "Berliner Appell") zum St. A. sind aber nicht so groß, sieht man mal von der Form der Unterschriftensammlung und der "Tonnenideologie" (viele Unterschriften = gut) ab. In einem Punkt war der St. A. einmalig: in der sehr großen Mobilisierung im Westen, speziell in F und I, gebunden an die noch fortbestehenden Résistance-Kontakte; das war nicht wiederholbar. Später allerdings gab es direktere Bezüge auf das "Erfolgsrezept", v.a. im sog. "Zweiten Stockholmer Appell" 1976.--Mautpreller 10:43, 9. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Wird wohl nicht fertig[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist schwieriger zu schreiben, als ich dachte. Hauptgrund ist die komplizierte Literaturlage: Es gibt kaum Zusammenfassendes (Wittner ist die Ausnahme, aber sehr "überfliegermäßig" und nicht immer korrekt, zudem in der wissenschaftlichen Debatte auch kritisiert wegen seiner Konzepte); keine Spezialstudie; verstreute Aufsätze, die einen weiterbringen, aber großenteils auf Französisch verfasst und oft das Thema nur am Rande berührend; und POV in diverse Richtungen ist ebenfalls allgegenwärtig; nicht zuletzt sind in den letzten Jahren Archivmaterialien erstmals ausgewertet worden, aber eben nicht mit Rücksicht auf den Stockholmer Appell, sondern eher zB auf die Kommunistischen Parteien, also thematisch noch nicht aufgearbeitet. Zudem ist die Darstellung schwierig, u.a. weil zahlreiche Lemmata im Umfeld nicht existieren oder die betreffenden Artikel fast unbrauchbar sind. Man kann einen guten Artikel mit der existierenden Literatur schrieben, aber ich schaffs wahrscheinlich nicht im SW-Zeitraum. Trotzdem bin ich für Rückmeldungen dankbar (auch was Auswahl, Ausführlichkeit, Verständlichkeit, Lesbarkeit und Länge angeht). Evtl. wäre auch die Neuanlage diverser Artikel wünschenswert, was diesen Artikel per Teil-Auslagerung entlasten könnte (Bsp. Wroclawer Kongress, Combattants de la Liberté, O. John Rogge, Yves Farge, Pierre Cot, Jean Cassou etc. pp.); aber das dauert ... --Mautpreller 10:06, 22. Sep. 2009 (CEST)Beantworten


Hallo Leute,[Quelltext bearbeiten]

wie seht Ihr diesen Abschnitt? =====>

"Mehr Zündstoff bot der dritte und längste Satz des Appells, der nicht in die Form einer Forderung gekleidet war, sondern als politisch-moralisches Urteil (im Original: „nous considérons“) daherkam. Die Verurteilung eines atomaren Erstschlags richtete sich eindeutig gegen die USA, die einzige Macht, die atomare Waffen bereits eingesetzt hatte, zur atomaren Kriegsführung imstande war und bereits während des amerikanischen Atombombenmonopols eine Reihe von Plänen entwickelt hatte, die im Kriegsfall nukleare Angriffe gegen zahlreiche größere Städte der Sowjetunion vorsahen."

Meiner Meinung nach richtet sich der Appell nicht gegen die USA, sondern der will eher sagen, das die beiden Atombombenabwürfe der USA als eine Art erster Test am lebenden Objekt war und niemals wieder wiederholt werden sollte. Schliesslich war der Trinity Test, ein paar Tage vor Hiroshima die allererste erfolgreiche Zündung einer Nuklearwaffe überhaupt. Nach Trinity in der weitgehend leeren Wüste mußte diese neue Waffe einfach im Einsatz ausprobiert werden. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, das bei Hiroshima die ganze noch halbwegs intakte Welt die Augen und Ohren sehr weit offen hatte. Ich bin mir ziemlich sicher, das Nagasaki ein paar Monate nach Hiroshima nicht mehr bombardiert worden wäre. Erst durch die Zerstörung und das nachfolgende Leid wurde dieser Appell sinnhaltig. Der Appell spricht nicht die USA an. Er schreit der ganzen Welt zu: Wir alle wissen was passieren wird. Derjenige der als nächstes die Atombombe einsetzt wird für lange Zeit keine Freunde auf diesem Planten haben. Schade das es Kontroversen über evtuelle kommunistiche,oder wahrscheinlich eher sozialistische, Interessen an dem Appell gab. Wenn die USA sich nicht vom Text des Appells betroffen gefühlt hätten und nicht gezweifelt hätten ob nicht doch solcherlei sozialistische Interessen, vor allem innerhalb Europa´s, was ja nicht zuletzt einer der wichtigsten Absatzmärkte der USA war und ist, und bei dem Appell mitgemacht hätten, hätte die Atombombe wieder in irgendeiner Schublade verschwinden können. Nach meiner Meinung war der Stockholmer Appell ein Wendepunkt der Geschichte. Nicht an der Geschichte selbts. Sicherlich waren die Zweifel der USA nicht unbegründet. Diese Briefmarke und die ganze Aufmachung mit Unterschriftensammlungen passt doch sehr gut zur sowetischen Image: Wir sind die lieben Onkels und machen alles wieder gut. Und wer sich mit uns anlegt kriegt ein paar hinter die Ohren. Auch die Besetzung des ständigen Komitee´s liest sich ja wie Familie Stalins Adressbüchlein´s. Selbst der Spanier ist ein Vertreter des "sozialistichen Realismus" :-) Verständlich das bei den Ami´s die Alarmglocken geschrillt haben. Aber wenn sie mitgemacht hätten und im Ernst gesagt hätten: "Jawohl, wir nehmen euch beim Wort, weiter geht´s mit dem kalten Krieg aber ohne Nuklearwaffen.", die Welt könnte heute ganz anders aussehen. Wie?, keine Ahnung. Das wird dann eine andere Diskussion :-)

Wie unterschreibt man hier?? (nicht signierter Beitrag von 88.65.17.232 (Diskussion | Beiträge) 00:00, 20. Mär. 2010 (CET)) Beantworten

Unterschreiben tut man, indem man entweder vier Tilden setzt (+-Taste mit gleichzeitg gedrücktem Alt Gr ergibt Tilde: ~) oder einfach den zweiten Button von rechts über dem Bearbeitungsfenster anklickt (so'n Gekrakel, was Unterschrift bedeuten soll).
Zu Deiner Frage: Ich halte viel vom Stockholmer Appell. Trotzdem war er klar auf die USA abgezielt. Niemand anders hat jemals einen atomaren Erstschlag praktiziert (und das war damals noch nicht lange her) und niemand anders hat in dieser Zeit den atomaren Erstschlag ernsthaft erwogen und über Jahrzehnte hinweg in seiner strategischen Doktrin dringehabt.
Übrigens finde ich "Stalins Adressbüchlein" nur so halb richtig. Dem Stockholmer Appell und seinem Anliegen hat es sehr geschadet, dass die Sowjetunion und die Kommunistischen Parteien damit so instrumentell und taktisch umgegangen sind, das ist ohne Zweifel richtig. Man muss bloß an den Ausschluss der Jugoslawen denken ... ein ganz mieses Stückchen. Aber die Leute, die ihn unterstützt haben: ob Ehrenburg oder Joliot-Curie, ob Picasso, Neruda oder Du Bois, waren keineswegs einfach "Instrumente Stalins", sie hielten (und ich würde sagen: zu Recht) es einfach für notwendig, etwas gegen die Gefahr der Atombombe zu unternehmen. Und die ging nun mal tatsächlich in erster Linie von den USA aus. Dass die stalinistische Politik vor allem nach innen weitaus mörderischer war als die amerikanische Innenpolitik, ist Fakt, ändert daran aber nichts. Es ist nur ein Jammer, dass es nahezu unmöglich war, im beginnenden "Kalten Krieg" eine tatsächlich unabhängige Position durchzuhalten. O. John Rogge zum Beispiel hat das versucht, gelungen ist es ihm nicht.--Mautpreller 17:38, 20. Mär. 2010 (CET)Beantworten