Diskussion:Themenzentrierte Interaktion

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Wikiagogiki in Abschnitt Axiome und Dialektik
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Mehr: Was bedeutet TZI?[Quelltext bearbeiten]

Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich als völliger Laie diese Seite lese, bleibt mir der Sinn des Ganzen verborgen. Das Vierfaktorenmodell erscheint trivial und selbstverständlich, die Axiome klingen schon fast esoterisch und es kommt irgendwie gar nicht zum Ausdruck, was man mit der ganzen Übung eigentlich bezwecken will. Auch nicht, warum das überhaupt "Themenzentriert" heißt. Ich habe da so eine Seite gefunden, die mehr schreibt:

http://www.zeitzuleben.de/artikel/kommunikation/tzi-2.html

Das ist zwar eine kommerzielle Seite, deswegen wollte ich sie nicht verlinken, aber Beschreibungen, wie sie dort stehen, würden dem Artikel nicht schlecht tun, finde ich. Wichtiges Beispiel: dass die Prozesse auf den unterschiedlichen Eben ablaufen, aber andere Ebene beeinflussen können. Z.B. ein Persönliches Problem (auf der Wir-Ebene) zu falschen Entscheidungen auf der Sach-Ebene führen können, da man gar nicht merkt oder nicht klar wurde, dass ein persönliches Problem auf der Sachebene ausgefochten wurde. Auch weitere konkrete Situationsbeschreibungen würde helfen, das Thema etwas aus dem "nebulösen" herauszulösen.

Irgendwie fehlt auch Kritik, oder?

Ich würde es ja gerne selbst machen, bin aber nicht so vom Fach. --Emes2k 23:56, 8. Feb. 2010 (CET)Beantworten

10 Hilfsregeln?[Quelltext bearbeiten]

Könnte jemand eine Quelle für die Hilfsregeln angeben? Die einzigen Hilfsregeln die ich auf die schnelle gefunden habe, sind wohl von Ruth Cohen selbst und sind nicht identitisch mit den hier genannten: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/TZIRegeln.shtml


Betr: Enzyklopädische Aufbereitung[Quelltext bearbeiten]

Die derzeitige Fassung des Artikels liest sich, als könne sie auch in einem Werbetext des Ruth-Cohn-Instituts stehen. Enzyklopädischer Mehrwert entstünde, wenn übergreifende Bezüge hergestellt würden: Welche Vorarbeiten hat Frau Cohn aufgegriffen ? Sind andere Didaktiker / Psychologen zu ähnlichen Ergebnissen gekommen ? Oder haben sich alle Späteren bei Frau Cohn bedient ? Wo widerspricht Frau Cohn etablierter Praxis, was ist das eigentlich neue an ihrer Methode, was findet sich auch bei anderen, und bei wem unter welchem Namen ? Und so weiter und so weiter Weialawaga 18:50, 3. Mär 2004 (CET)

Die letzte grössere Überarbeitung berichtigte Informationen unter dem Motto "ad fontes". Die Krux gerade bei der TZI ist, dass sie nicht nur viele andere Pädagogen und TherapeutInnen beinflusste, sondern auch von hunderten und tausenden Autoren und KursleiterInnen staffetengleich weitergegeben worden ist und die Essenz der TZI sich dabei verflüchtigte, das Label aber blieb. Ich teile die Ansicht des Beitrages oben, dass der Artikel enzyklopädischer werden muss. Dkeel 13:450, 16. Mär 2004 (CET)

Nächstes Jahr (2007) wird es ein Lexikon der TZI geben! (1.06.2006)

Ich finde es erstaunlich, dass Ruth Cohn hier als Pädagogin bezeichnet wird. --> Naja, so verkehrt ist das an sich ja aber nicht. Zumindest hat sie sich (auch und intensiv) mit Lehren und Lernen im Schulkontext beschäftigt.


ad »Enzyklopädische Aufbereitung«[Quelltext bearbeiten]

Ich habe mich bemüht, einige übgergreifende Bezüge zu den Systemen herzustellen, die auf die Entwicklung der TZI Einfluss hatten. Dies ist in Sachen Differenziertheit sicherlich noch ausbaufähig. Aber nach 3 Jahren (2007) ist ein Anfang gemacht. ;-)

Selbst arbeite ich als Pädagoge und kann oben erwähntes Erstaunen darüber, dass Ruth Cohn als Pädagogin bezeichnet wird, gut nachvollziehen. Ursprünglich war ihr Ansatz ein therapeutischer. Erst in der Folgezeit zeigte sich, dass der Ansatz auch in anderen Kontexten ertragreich sein kann. Die Übernahme der TZI war vor allem deshalb möglich, da sie sich nicht zuerst der Frage stellt, wie »kranke« Menschen »geheilt« werden können, sondern wie »gesunde« Menschen »gesund« bleiben können. Aufgrund des großen Einflusses auf die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen im schulischen Kontext, erscheint mir diese Fragestellung aus pädagogischer Perspektive sehr interessant zu sein. --Torsten 02:21, 13. Mär. 2007 (CET)Beantworten


Ich selber habe drei Jahre in der Schule gerabeitet und bin nun seit einigen Jahren in der Lehrer_innenausbildung an der Hochschule tätig. TZI ist mir eine große Hilfe dabei. Meiner Ansicht nach kommt die TZI als allgemeine Didaktik im Wikipedia-Artikel bisher viel zu kurz. Ruth Cohn als Pädagogin zu bezeichnen ist durchaus richtig: Sie arbeitete an der Bank Street School in New York und als Supervisorin der Ècole d'Humanité in der Schweiz. Ihr erster Sammelband "Von der Psychotherapie zur Themenzentrierten Interaktion" sollte nach Ihrem Willen "Die Couch ist zu klein" heißen. Der Verlag wollte das nicht. Als jüdische Deutsche aus Berlin erst nach Zürich und dann nach New York geflohen verfolgte Sie ihr Leben lang die Frage, was ihr "millitrillionster" Anteil daran sein kann, dass Ausschwitz nicht noch einmal sei. Die Möglichkeit, mit Psychoanalyse die Selbstleitungspotenziale der Menschen zu erweitern, begeisterte sie. Bald war ihr dies aber zu wenig (und die Couch also zu klein). Und so entstand aus dem Bedürfis, wertschätzend und entwicklungsfördernd in alltäglichen und also auch nichttherapeutischen Zusammenhängen Zusammenarbeit an Inhalten und Aufgaben unterschiedlichster Art zu ermöglichen und zu fördern nach und nach die TZI. Ihre Anwendung in der Schule und insgesamt in Lehr- und Lernsituationen war von Anfang an ein wichtiger Gesichtspunkt. So erklärt sich auch der ursprüngliche Name des Ausbidlungsinstitutes: Workshop Institut for Living Learning (WILL) / Werkstatt Institut für Lebendiges Lernen. Die Informationen in diesen Zeilen stammen im Wesentlichen aus den beiden Werken: "Gelebte Geschichte der Psychotherapie" und "Es geht ums Anteilnehmen."--Hugo Eigensinn 19:25, 16. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Ergänzung zum Vierfaktorenmodell[Quelltext bearbeiten]

Lobenswert ist die oft nicht verständliche Unterscheidung zwischen dem Faktor "Es" und dem "Thema" der Gruppe. (Aber wo ist das Thema?)

Hierzu möchte ich vorschlagen, die Graphik TCI.svg des Autors Mrmw leicht zu modifizieren: Das englische "It" sollte m. E. nicht mit "Thema", sondern mit "Es" (oder "Inhalt") übersetzt werden. Dasselbe gilt auch für den Fliesstext, ich verstehe Ruth C. Cohn und die Autor/-innen der Sekundärliteratur gleichsam genau andersherum als im Fliesstext dargestellt: In Ruth C. Cohns frühen Veröffentlichungen gehen "theme" und "it" m. W. noch etwas durcheinander, das steht ja auch im Fliesstext. Später haben sie und andere die Begriffe geschärft, seitdem ist mit "it" "subject matter" gemeint, d. h. der Grund, weshalb sich die Gruppe initial zusammengefunden hat, während "theme" der jeweils von den Gruppenleiter/-innen sorgsam konstruierte und zu Beginn einer jeden Zusammenkunft präsentierte Satz ist, über den die Gruppe als nächstes sprechen wird und der alle vier Faktoren berücksichtigt. D. h. das Thema ist nicht einer der vier Faktoren, sondern die Verbindung der vier Faktoren zu einem bestimmten Zeitpunkt, es bezieht den Inhalt auf die Einzelnen, die Gruppe und den Globe. Gewissermassen steht das Thema im Zentrum der vier Faktoren, wobei ich nicht weiss, ob Themenzentrierte Interaktion deshalb so heisst oder ob dies eine Erklärung bzw. Interpretation im Rückblick ist. Diese Herausbildung von TZI-Begriffen erst über einen längeren Zeitraum gilt übrigens auch für die Unterscheidung zwischen Axiomen, Postulaten und Hilfsregeln, die es in Ruth C. Cohns frühen Veröffentlichungen noch nicht gab.

An dieser Stelle fehlt meiner Ansicht nach die sogenannte dynamische Balance (des in der Mitte des Interaktionsdreiecks befindlichen "Thema"), die dem Vierfaktorenmodell erst einen Sinn verleiht. So wird durch gezielte Interventionen und Strukturveränderungen ein ausgewogener Zustand/ein Gleichgewicht angestrebt, dass erst "lebendiges Lernen, Lehren & Leiten" ermöglicht (->Themenzentrierte Interaktion)

"[...]so ist es in der interaktionellen Arbeitsgruppe wesentlich, die dynamischen Balance der drei Beziehungspunkte durch ein Nicht-Zuviel und Nicht-Zuwenig zu erhalten. Es ist diese dynamische Balance, die die interaktionelle Arbeitsgruppe von anderen Kommunikationsmethoden unterscheidet." (Cohn 1975, S. 115)

Axiome und Dialektik[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die dialektische "Analyse" der Axiome mit These-Antithese-Synthese entfernt (4.8.2010). In Cohns Originalliteratur kann ich so etwas nicht finden. Bei Axiom 1 und 3 leuchtet es mir einigermassen ein, aber bei Axiom 2 bin ich mir relativ sicher, dass der Zusatz "die Ehrfurcht macht aber bewertende Entscheide auch wider Lebendiges notwendig (Synthese)" dem Geist des Axioms selber fremd ist. Mag sein, dass man eine solche Sichtweise in der Sekundaerliteratur findet. Wenn es jemandem wichtig ist, koennte man das Ganze in einem Extra-Absatz wieder hereinbringen unter klarem Vermerk, dass das nicht zu Cohns originalen Axiomen gehoert, sondern eher eine nachtraegliche dialektische Deutung derselben ist (die ich persoenlich nicht brauche, und die meiner Meinung nach im Fall von Axiom 2 auch nicht passt). --Lewian 4.8.2010 (20:41, 4. Aug. 2010 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)Beantworten


In Cohns Texten (der Begriff "Orginaltext passt eher für kanonische Schriften als für ein System wie die TZI) sind die Axiome nicht als dialektisch getaged - aber durchaus so zu lesen. Wie Lewian schreibt, ist dies bei 1 und 3 deutlich, bei 2 weniger augenfällig. In der Literatur wird die explizite Ausdeutschung der TZI-Axiome von Helmut Reiser/Walter Lotz in «Themenzentrierte Interaktion als Pädagogik», Mainz, 1995, eingeführt. Dieses Verständnis ist in Fachkreisen breit rezipiert worden – selbst in der Broschüre «Was ist Themenzentrierte Interaktion?» die 2010 vom Ruth Cohn Institut international publiziert worden ist.

Nicht desto trotz glauben wohl viele immer noch, TZI würde in Axiom 2 Werte vermitteln. Und das stimmt ja auch, aber nur zur Hälfte. Wenn man diese Werte mal als "Humanismus" zusammenfasst – was ist dem entgegenzuhalten? Wo kommt der Humanismus in einen Clinch? Na, beim eigenen Leben - denn das Fressen kommt vor der Moral. Sobald ich eine Wurst verzehre, stelle ich mein Lebensrecht über das Lebensrecht des verspeisten Tiers - und beim Salat ist es genauso. Und wenn die TZI die Chairperson predigt, also die Entscheiderin, dann kann sie nicht gleichzeitig sagen, wie man zu entscheiden hätte. Und so muss ich entscheiden mit dem Humanismus und dem Hunger im Bauch: Schaue nach Innen, schaue nach aussen und entscheide dich dann, sagt Cohn. --Wikiagogiki 19:09, 14. Mär. 2011 (CET)Beantworten