Diskussion:Therese Bartolozzi

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Felbick in Abschnitt Herkunft der Familie aus Aachen
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Herkunft der Familie aus Aachen[Quelltext bearbeiten]

Die Existenz des Tanzmeisters Jansen aus Aachen wird von dem Zeitgenossen Sir William Jones für den Sommer des Jahres 1767 mehrfach bezeugt. (Sir William Jones kam als Hauslehrer von Lord Spencer im Sommer 1767 nach Spa: Annual Register 1804, S. 728 und anderswo). Die Auffassung der Herkunft der Familie Jansen aus Aachen wird in der Sekundärliteratur vielfach vertreten (z.B. bei Daniel Heartz Mozart, Haydn and Early Beethoven: 1781-1802, S. 515). Die Tatsache, dass die zuletzt genannten Quellen ganz unabhängig von der oben genannten Quelle des Jahres 1767 ist, spricht für einen hohen Wahrheitsgehalt der Behauptung, der Tanzmeister stamme aus Aachen oder habe dort gewirkt. Es ist aber nicht auszuschließen, dass Vater Jansen diese These in Spa und dann später in London zwar verbreitet hat, aber diese Behauptung bezüglich der tatsächlichen Faktenlage entweder eine Falschaussage ist oder in irgend einer Form relativiert werden muss. Ein genealogischer Nachweis in Form eines Kirchenbucheintrages oder einer sonstige Quelle aus Aachen liegt jedenfalls bisher noch nicht vor.

Diese Fragestellung betrifft zunächst Therese, die um 1770 in Aachen geboren sein soll. Von Charlotte Papendiek (S. 294) wird im Zusammenhang mit einem Konzert von Haydn in London 1791 die Existenz eines Jansen-Sohnes und dessen zwei Schwestern bezeugt. Weiterhin werden hier Dr. Jackson als Ehemann der älteren Schwester und Bartolozzi als Ehemann der jüngern Schwester Therese und weitere Details erwähnt (Diese beiden Eheschließungen sind im Artikel und hier weiter unten nachgewiesen):

"Salomon gave my aunt and family a free admittance to the series of concerts; the same to the Janssen family, the son and daughters being good musicians. The eldest some few years after married Dr. Jackson, of Hanover Square, widower of our Mr. Ernst's sister. She was an excellent woman, and very kind to the two daughters of the doctor by his first marriage. The youngest Miss Janssen, one of Clementi's favourite scholars, afterwards married Bartolozzi, the great engraver, and is mother of Madame Vestris, who certainly inherits the talents of both parents, and as far as acquired knowledge goes, particularly the ornamental branches, does honour to her mother's instruction.“

Glaubhaft ist die Existenz des Bruders Louis Jansen(Janson), dessen Eintrag zum Tod am 7.1.1840 vorliegt. Aufgrund dieser handschriftlichen Quelle (Superintendent Registrar'S Disstrict Marylebone) vom 10.1.1840 wirkt sein wiederholt behauptetes Geburtsjahr 1774 nicht glaubhaft, denn die genannte Quelle gibt sein Alter am Tage seines Todes mit "54 years" an. Auf dem Titelblatt der Edition der Three Sonatas for the Piano Forte_Op.1 des Clemtenti-Schülers L(ouis) Jansen findet sich ganz unten der Hinweis auf eine Ausgabe von 18 Menuetten eines C. Jansen. (Quelle https://imslp.org/) Das könnte eventuell der Vater sein? Er wird im Inhaltsverzeichnis als Charles J geführt, auf S. 212 ist die Ausgabe angegeben (Michael Kassler online; "London : Printed for, and to be had of L. Jansen ... : Sold also by Longman and Broderip ..., [1793]", vgl. Strunk, S. 195) Allerdings wird Louis J auch immer wieder mit L Charles J angegeben. Dennoch könnte es ein Hinweis auf den Namen des Vaters sein. Clark weist nach, dass Louis Jansen erstmals 1787 in London spielte:

"Theresa’s younger brother (four years her junior, born in 1774), the opportunity to perform at the Anacreontic Society, as documented in a complimentary concert review:

A very young pupil of Clementi’s made his first essay in a sonata of Haydn’s, which he executed with firmness and with a degree of expression and taste, that does equal honour to his own and to the abilities of his master – His name is Jansen, the son of a dancing master of that name, who may now bring his crotchets to as good a market as he has done his capers. (Gazetteer and New Daily Advertiser, 5 January 1787)25 There are two documented performances of Haydn sonatas at the Anacreontic society: by Clementi and by Louis Jansen.26 In light of her personal connections, Theresa Jansen’s own participation at the Anacreontic Society is a strong possibility; this likely would first have occurred in duet with her teacher, Clementi, in February and December of 1789.27 "

In dem Nachruf auf Louis J wird seine Geburt in Aachen um 1774 behauptet.

Im unmittelbaren Umfeld der Familie Jansen erscheint noch der Name Charlotte (Janette) Jansen. Diese unterschreibt als Zeugin den Eintrag zur Hochzeit von G. Bartolozzi und Th. Jansen am 16.5.1795 mit dem ersten Vornamen (Kopie des handschriftlichen Eintrags bei Strunck, S. 196f.). Die in der Sekundärliteratur behauptete Ehe von Charlotte Janette Jansen mit Seguin Henry Jackson ist ebenfalls in le Bone dokumentiert. Hier werden die zwei Vornamen Charlotte Janette Jansen genannt.

Inwiefern die von Clark (S. 35, 40) nicht belegte Behauptung richtig ist, Charlotte sei die Mutter von Therese gewesen, ließ sich bislang nicht eindeutig feststellen. Angesichts der nachgewiesen Hochzeiten der Jahre 1795 und 1796 ist die Hypothese glaubhafter, Charlotte sei die ältere Schwester von Therese gewesen. Ob die Mutter dieser beiden Töchter in dieser Zeit noch lebte und ob sie überhaupt nach England kam, ist ungewiss und bislang nicht nachweisweisbar. Der Name des Vaters der drei Kinder Charlotte, Therese und Louis Jansen ist bislang nicht bekannt.

Man sollte vermuten, dass die angeblich aus Aachen stammende Familie in den im Stadtarchiv Aachens befindlichen Kirchenbüchern oder den dortigen Namenslisten in der fraglichen Zeit auffindbar ist. Das ist aber bisher nicht nachzuweisen. Folgende relevanten Quellen des Stadtarchivs wurden gesichtet: KBE1-1,KBE1-2, KBE1-6 und KBE1-40 bis KBE1-48. Dazu die entsprechenden Namenslisten (KBR etc.) Weiterhin die Namenslisten aus St. Michael, St. Katharina und St. Laurentius. Einige Kirchenbücher sind verschollen oder unvollständig erhalten. Der Name Jansen ist in Aachen mit einer extrem großer Häufigkeit in katholischen Familien zu finden. Ein flüchtiger Blick in die Namenslisten der Evangelischen Gemeinden bestätigt diese Zuordnung zu den katholischen Familien ebenfalls. --Felbick (Diskussion) 14:23, 13. Jan. 2022 (CET)Beantworten