Dossierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dossierung bezeichnet in der Architektur und im Festungsbau die Neigung, Schrägstellung oder Anböschung einer Mauer oder eines Mauersockels.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dossierung wurde vom Burgenbau des (vorderen) Orients übernommen (Krak des Chevaliers, Syrien), ursprünglich zur Verbesserung der Standfestigkeit, später wohl auch als bloßes Gestaltungsmotiv gedacht[1], das ‚Festigkeit‘ ausdrücken soll.

Moderne Stützmauern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stützmauern aus Natursteinmauerwerke, die der Abstützung von Erdreich im Gelände dienen, können eine Dossierung aufweisen, die den Grad der Schrägstellung bezeichnet. Solche Mauern werden im Querschnitt aus statischen Gründen bis 1,00 m Höhe mit ca. 10 % und über eine Höhe von 1,00 m bis zu ca. 20 % Neigung, gemauert.

Befindet sich hinter den Natursteinmauern eine Betonwand, die das Erdreich abfängt, entfällt die statische Funktion bei der Ausführung der Dossierung. Die Natursteinmauer erzeugt so die Illusion, dass sie das Gelände abstützt. Mauerwerke, die zum Wasserschutz errichtet werden, haben eine Dossierung bis zu 45 %.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Michael Losse: Dossierung. In: Horst Wolfgang Böhme et al. (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. arthistoricum.net-ART-Books, Heidelberg 2020. (Online auf books.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 13. Mai 2024)