Edmund Brandt

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Edmund Brandt (* 22. September 1947 in Riede bei Bremen) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler, Politologe und Verwaltungswissenschaftler. Er ist Inhaber des Lehrstuhls Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungswissenschaften und zugleich Geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften an der Technischen Universität Braunschweig. Er leitet die Forschungsstelle Mobilitätsrecht und die Koordinationsstelle Windenergierecht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edmund Brandt studierte von 1966 bis 1971 Rechts- und Politikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und an der Freien Universität Berlin. Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen war er bis 1974 Rechtsreferendar im Kammergerichtsbezirk Berlin.

Nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen war er bis 1979 Wissenschaftlicher Assistent an der Professur Staatsrecht und Politik der Freien Universität Berlin. Im selben Jahr wurde er mit seiner Dissertation zum Thema „Vertrauenserfordernis, Misstrauensvotum und parlamentarisches Regierungssystem“ zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) promoviert. Im gleichen Jahr legte er die Diplomprüfung im Fach Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin ab.

Bis 1981 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin, war anschließend bis 1986 Hochschulassistent an der Universität Hamburg. Dort übernahm er die Projektleitung im Forschungsbereich Umweltschutz und Umweltgestaltung. Zwei Jahre später wurde ihm die Professur für Staats- und Verwaltungsrecht übertragen.

Von 1991 bis 1992 war Brandt Mitglied des Ökologischen Rates beim Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg. Im Anschluss folgte die Habilitation für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungswissenschaften. Im selben Jahr nahm er den Ruf an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus an und war dort bis 1996 Inhaber des Lehrstuhls Umweltrecht.

Nach Ablehnung eines Rufs an die Universität Leipzig folgte er 1996 einem Ruf an die Universität Lüneburg, wo er bis zum Jahr 2004 Inhaber der Professur Öffentliches Recht, insbesondere Energie- und Umweltrecht, sowie bis 1999 zugleich Dekan des Fachbereichs Umweltwissenschaften war.

Von 2004 bis 2008 bekleidete Brandt das Amt des Präsidenten der Technischen Universität Clausthal. Er war in dieser Zeit Mitglied der Interdisziplinären Arbeitsgruppe „Zukunftsorientierte Nutzung ländlicher Räume“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Darüber hinaus hatte er in der Zeit von 2006 bis 2008 die Funktion des Co-Direktor des Chinesisch-Deutschen Energieforschungszentrums mit Sitz in Chengdu/Volksrepublik China inne.

Anschließend war er zunächst Inhaber der Professur Öffentliches Recht an der TU Clausthal. Im Juli 2009 wechselte er an die Technische Universität Braunschweig.[1] Dort ist er seither Inhaber des Lehrstuhls Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungswissenschaften. Seit dem 1. Juni 2010 ist er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Rechtswissenschaften. Seit 2012 leitet er die Koordinierungsstelle Windenergierecht und seit 2016 die Forschungsstelle Mobilitätsrecht.

Wissenschaftliche Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeit von Edmund Brandt ist explizit interdisziplinär angelegt. Seines Erachtens können Probleme heutzutage kaum mehr angemessen von einer Disziplin allein angegangen werden. Sie sind nur im Miteinander von verschiedenen Fachdisziplinen zu lösen. Davon ausgehend liegt der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit in zentralen Bereichen des Umweltrechts, des Energierechts, des Mobilitätsrechts sowie des Staatsorganisations- und Finanzverfassungsrechts.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bedeutung parlamentarischer Vertrauensregelungen. Dargestellt am Beispiel von Art. 54 WRV und Art. 67, 68 GG, Berlin: Duncker & Humblot, 1981 (Schriften zum Öffentlichen Recht, Band 396)
  • Altlastenrecht. Ein Handbuch, Heidelberg: C.F. Müller Verlag, 1993 (Recht in der Praxis)
  • Perspektiven der Umweltwissenschaften, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2000 (Umweltrecht und Umweltpolitik 2).
  • Konzeption für ein Stoffstromrecht (zusammen mit Susana Röckseisen), Berlin/Bielefeld/München: Erich Schmidt Verlag, 2000
  • Erneuerbare-Energien-Gesetz. Handkommentar (zusammen mit Jan Reshöft und Sascha Steiner), Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2001
  • Staats- und Verwaltungsrecht für Niedersachsen (zusammen mit Manfred-Carl Schinkel), Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2002
  • Seeanlagenverordnung: Kommentar (zusammen mit Hartmut Gaßner), Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag, 2002
  • Verfassungsrechtliche Zulässigkeit neuer übergreifender Rechtsinstrumente zur Begrenzung des Flächenverbrauchs (zusammen mit Joachim Sanden), Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2003 (Berichte 4/03)
  • Das Helgoländer Papier - Grundsätzliche wissenschaftliche Anforderungen, Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag, 2016
  • Dr. jur. - Wege zu einer erfolgreichen Promotion, Baden-Baden, Nomos Verlagsgesellschaft, 2017

Herausgeberschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Braunschweigische rechtswissenschaftliche Studien. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin; seit 2010 Mitherausgeber.
  • Rechtswissenschaftliche Arbeitspapiere der TU Braunschweig. (RATUBS).
  • Handbuch Energiemanagement (HbE). VWEW Energieverlag, Frankfurt am Main 1999–2009 Mitherausgeber.

Funktionen außerhalb der Technischen Universität Braunschweig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stellvertretender Vorsitzender des EnergieVereins, 2002–2004 und seit 2009.
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Energie und Ökologie (GEO), seit 2001.
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU), seit 2002.
  • Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT), seit 2007.
  • Stellvertretender Sprecher der Forschungsplattform „Entsorgungsoptionen für radioaktive Reststoffe“, seit Oktober 2011.
  • Leiter der Koordinierungsstelle Windenergierecht, seit Januar 2012.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2005 wurde Brandt die Ehrenprofessur der Sichuan-Universität Chengdu (Volksrepublik China) verliehen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. TU Clausthal - Professor Edmund Brandt wechselt zur TU Braunschweig. Abgerufen am 9. April 2018.