Eduard Römer

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Eduard Römer (* 23. Februar 1814 in Elberfeld; † 15. Januar 1895 in Dresden) war ein deutscher Architekt und Eisenbahnbaumeister.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eduard Römer, Sohn eines Werkmeisters in Elberfeld, machte nach dem Besuch einer Realschule eine Ausbildung zum Feldmesser. Nach der Feldmesserprüfung im Jahr 1835 leistete er bis 1836 Militärdienst in Düsseldorf. Es schloss sich von 1836 bis 1839 ein Architekturstudium in München an, da er in Preußen mit einem Realschulabschluss keine Zulassung zum Studium erhalten konnte. Gleichzeitig war er bei Georg Friedrich Ziebland praktisch tätig und unternahm 1839 eine Italienreise. Um 1840 begann er bei der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn und ging 1842 als Privatbaumeister nach Berlin. Dort arbeitete er, aus Mangel an eigenen Aufträgen, bei August Stüler und August Soller. 1843 trat er in den Architektenverein zu Berlin ein. 1844 bis 1847 war er Mitarbeiter bei Theodor Stein. Nach einem 1848 nachgeholten Latinum machte er die Bauführerprüfung. 1849 reichte er die ersten Entwürfe zur Baumeisterprüfung ein, wurde aber zum Militärdienst einberufen, aus dem er 1854 als Hauptmann entlassen wurde. Im August 1856 holte er dann die Baumeisterprüfung nach. Es folgten Tätigkeiten 1856/57 bei der Kreutz-Küstriner Eisenbahn, 1857 bis 1864 als Eisenbahnbaumeister bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn und ab 1864 als Bauinspektor bei der Regierung in Danzig mit Dauerbeurlaubung zum Eisenbahnbau. 1869 wurde er zum Baurat befördert und 1872 auf eigenen Wunsch entlassen. Nach kurzzeitiger Funktion im Vorstand einer Berliner Baugesellschaft wurde er Direktor der Muldental-Eisenbahngesellschaft mit Wohnsitz in Dresden. 1877 trat er in den Ruhestand.

Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1844–1847: Assistent von Theodor Stein beim Bau des Krankenhauses Bethanien in Berlin
  • 1849–1854: Provinzial-Irrenanstalt in Schwetz/Westpreußen, nach Vorentwurf von Ernst Steudener, sowie Schlösser und Gutshäuser in der Umgebung
  • 1864–1869: Umbau und Erweiterung des Schlesischen Bahnhofs in Berlin, mit der Hallenkonstruktion von Ernst Grüttefien
  • 1865: Wohnhaus Regentenstraße 10 in Berlin; Neubau des Seitenflügels des Kultusministeriums

Sowie Erweiterungen bzw. Neubauten der Bahnhöfe in Frankfurt/O (Gubener Vorstadt), Guben, Breslau, Görlitz, Küstrin, Briesen, und Tamsel, einschließlich der Wohnhäuser für Bahnbeamte, Kirchen in Frankfurt/O (Gubener Vorstadt) und Zantoch, die Villa Klentze in Potsdam, Umbau des Schlosses Burgkemnitz/Thüringen und ein Dampfmaschinenhaus in Neiße.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Kieling: Berliner Privatarchitekten und Eisenbahnbaumeister im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1988, S. 57, 58.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]