Faustkeil von Wörleschwang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der 2008 entdeckte Faustkeil von Wörleschwang geht wohl auf Neandertaler zurück

Der Faustkeil von Wörleschwang, auch Quarzit-Faustkeil von Wörleschwang genannt, ist das einzige Werkzeug dieser Art in Bayern, „das relativ sicher dem Riss-Komplex zugeordnet werden kann“. Es wurde 2008 etwa 500 m östlich von Wörleschwang im Landkreis Augsburg von Franz Herzig, einem Mitarbeiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, auf einer Hochfläche mit der Flurbezeichnung Mittelfeld entdeckt. Die Fundstelle liegt etwa 60 m über der Talsohle des Zusamtals. Mit dem Artefakt war die Gegenwart des Neandertalers im Raum Augsburg zum ersten Mal nachweisbar, wie der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde.[1]

Das 11,9 cm lange, 8,3 cm breite und 4,0 cm dicke, gelbliche Gerät weist eine fettig glänzende Oberfläche auf, die mit eingewitterten Mangankrümeln übersät ist. Der Faustkeil besitzt eine umlaufend scharfe Kante. Dabei wird die asymmetrische basale Verdickung als Schlagunfall gedeutet. Dadurch bedingt ist der Faustkeil 0,5 cm dicker. Ein wichtiges Argument für den Artefaktcharakter sind, trotz der leichten Abweichung vom Idealquerschnitt, die alternierend ventral und dorsal ausgeführten Abschlagnegative, die eine zickzackförmige Kante verursachen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leif Steguweit: Neue paläolithische Funde aus Bayern, Fines Transire 20 (2011) 43–52, hier: S. 44–46 (mit Abbildung). (academia.edu)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerald Lindner: Ein Faustkeil ist die erste Spur des Neandertalers, in: Schwabmünchner Allgemeine, 17. Oktober 2008.