Friedrich Ottiker

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Friedrich Ottiker, auch Fritz Ottiker (* 11. Februar 1865 in Bauma; † 26. August 1929 in Zürich) war ein Schweizer Unternehmer und liberaler Gesundheitspolitiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Ottiker war der Sohn des Metzgermeisters und Kantonsrats Johann Ulrich Ottiker und dessen Ehefrau Emma (geb. Fischer).

Ida Fanny, die Tochter des Textilfabrikanten und Friedensrichters Johannes Wirth, war seit 1889 seine Ehefrau; gemeinsam hatten sie mehrere Kinder.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Sekundarschule in Bauma und der Industrieschule (siehe Kantonsschule Rychenberg)[2] in Winterthur, kam Friedrich Ottiker an die Handelsschule in Neuenburg und besuchte später noch die 1881 gegründete Seidenwebschule Zürich.

Nach seiner Ausbildung war er in verschiedenen Industriebetrieben sowie in der Versicherungsbranche tätig.

1885 übernahm er das Geschäft seines erkrankten Vaters und verkaufte dieses 1896.

Von 1897 bis 1908 war er als Bezirksrichter tätig.

In der Schweizer Armee hatte er den Dienstgrad Oberstleutnant der Artillerie.[3]

Politisches und gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Ottiker war von 1895 bis 1908 Gemeindepräsident von Bauma und von 1897, als Nachfolger von Heinrich Bosshard, bis 1917 freisinnig-demokratischer Zürcher Kantonsrat, dessen Vizepräsident er 1913[4] wurde und dem er 1914[5] als Präsident vorsass.

Vom 4. Dezember 1905 bis zu seinem Rücktritt[6] am 2. Dezember 1917 war er Nationalrat und in dieser Zeit von 1908 bis 1917 Bezirksstatthalter des Bezirks Pfäffikon.

Als Nachfolger von Johannes Stössel war er von 1917 bis zu seinem Tod Regierungsrat (Präsident von 1927 bis 1928)[7] und leitete als Direktor die Departments Gesundheits- und Armenwesen; ihm folgte Johannes Sigg als Regierungsrat.[8]

Friedrich Ottiker galt als Schöpfer des Zürcher Armengesetzes.[9][10]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1927 wurde Friedrich Ottiker durch die medizinische Fakultät der Universität Zürich zum Dr. med. h. c. ernannt.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Ottiker. In: Chronik der Stadt Zürich vom 3. Oktober 1914. S. 464 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Neue Zürcher Zeitung vom 26. August 1929. S. 1 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Der Bund vom 26. August 1929. S. 2 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Neue Zürcher Zeitung vom 27. August 1929. S. 5 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Neue Zürcher Nachrichten vom 27. August 1929. S. 1–2 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Neue Zürcher Zeitung vom 29. August 1929. S. 5 (Digitalisat).
  • Friedrich Ottiker. In: Neue Zürcher Zeitung vom 1. September 1929. S. 13 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Todesanzeige. In: Neue Zürcher Zeitung 27. August 1929. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  2. Kantonschule Winterthur. Stadt St. Gallen, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  3. Militärische Beförderungen und Neueinteilungen. In: Der Bund 5. Januar 1910. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  4. Chronik der Stadt Zürich 24. Mai 1913 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  5. Der Bund 14. September 1914 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  6. Beamtenstand. 22. September 1917, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  7. Kantone: Zürich. In: Neue Zürcher Nachrichten 29. April 1927. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  8. Abstimmungen und Wahlen im Kanton Zürich. In: Neue Zürcher Nachrichten 30. September 1929. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  9. Zürcher Kantonsrat. In: Neue Zürcher Zeitung 14. März 1927 Ausgabe 03. Abgerufen am 17. Oktober 2023.
  10. Zur zürcherischen Volksabstimmung vom 23. Oktober. In: Neue Zürcher Zeitung 21. Oktober 1927 Ausgabe 03. Abgerufen am 17. Oktober 2023.
  11. Aus den Kantonen. In: Der Bund 29. Juni 1927 Ausgabe 02. Abgerufen am 17. Oktober 2023.