Gartenstraße (Bützow)

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Gartenstraße
Wappen
Wappen
Straße in Bützow
Gartenstraße
Gartenstraße
Gartenstraße um 1900
Basisdaten
Stadt Bützow
Hist. Namen Wilhelmstraße, Stalinstraße
Querstraßen Wilhelmsteig
Bauwerke Fachwerk, Backstein, Klassizismus, Jugendstil – Architektur
Nutzung
Straßen­gestaltung zweispurige Straße

Die Gartenstraße (auch: Wilhelmstraße) ist eine Anliegerstraße und liegt außerhalb der einstigen Wallanlage der ehemaligen Bischofsresidenz und Universitätsstadt Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gartenstraße ist in beide Richtungen befahrbar, der Fahrbahnbelag variiert aus Kopfsteinpflaster und Asphalt. Sie verbindet als Anliegerstraße, die Straßen Am Ausfall mit der Kreuzung Am Forsthof, Rühnerlandweg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fiel der Mauerring um Bützow und die Stadt gewann diesseits des Stadtgrabens und der Warnow neuen Baugrund. Um 1870 wurde das Gebiet südlich der Altstadt für die Bebauung erschlossen. Von der Straße Am Ausfall führten zwei Brücken über den Nebenarm der Warnow. Die befahrbare Brücke wurde ursprünglich aus schweren Bohlen gefertigt. Sie erhielt daher im Volksmund die Bezeichnung Elefantenbrücke. Parallel zu dieser, führte der Verlobungssteg über die Warnow und große Wiesen dehnten sich danach aus. So prägte sich der Begriff Neue Welt zu diesem Gebiet ein. Schmucklose, zweigeschossige Häuser auf der Nordseite, Häuser im Villenstil auf der Südseite. Man spricht im Volksmund von Dei Hieringssiet (Heringsseite) und Dei Bradensiet (Bratenseite). Die Heringsseite sparte sich das Haus vom Munde ab, während die anderen großzügig ihr Geld investierten. Andere Quellen weisen darauf hin, dass eine Reihe der Häuser der Heringsseite durch den damaligen Bauunternehmer Julius Hering errichtet wurden.[1][2]

Straßenname im Wandel der Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straße wurde als Wilhelmstraße zu Ehren Kaiser Wilhelm begründet und trug diesen Namen bis nach 1945. Als die Rote Armee, die diese Straße von Kriegsende bis Anfang 1947 belegt hatte, hier abzog, erhielt die Straße einen neuen Namen Stalinstraße. Als ab 1955 der Stalinismus und der damit verbundene Personenkult in Kritik gerieten, wurde auch der Straßenname geändert. Seither heißt die einzige Villenstraße der Stadt Bützow Gartenstraße.[2]

Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gartenstraße 25–27
Gartenstrasse 29
Gartenstrasse 33 in Buetzow
Gartenstrasse 37

An der Straße stehen zumeist zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser. Bis 1908 waren folgende Häuser gebaut und Hausnummernvergeben.

Die Denkmalplakette kennzeichnet Baudenkmale der Gartenstraße.

Haus-
nummer
Historische
Haus-
nummer
bis 1908[3]
Bemerkungen Geschichte[4]
1 480A
2 537A
2A
2B
3 480
4 537A
5 481
6 537
7 481A
8 536
9 482
10 535
11 482A
12 534
13 483
14 533
15 484
16 532
17 485 Von 1948 bis 1966 befand sich auf den Hinterhof
(ehemalige Fabrik) das Heimatmuseum Bützow
ehemals: Barometer- und Messinstrumentenfabrik von Heinrich Carl Kröplin
18 531
19 486
20 530
21 487 ehemals: Wohnhaus Kaufmann L. Klemm, Vater der Lotte Klemm
22 529
23 488
24
25 489
26 Neubau 2020,
ursprüngliches Haus existiert nicht mehr
27 489A
28
29 490
30
31
33
35
37
39

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. 1 und 2. Bützow 1995.
  • Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Band 2. Bützow 1995.
  2. a b Heimatverein Bützow: Die Bützower Straßennamen im Wandel der Zeit. In: Unsere regionale Heimatgeschichte. Band 9. Bützow 2002.
  3. Magistrat der Stadt Bützow: Feld Register von der Stadt Bützow. Bützow 1835.
  4. Carl Buhr: Adressbuch für Bützow. Bützow 1908.

Koordinaten: 53° 50′ 43″ N, 11° 58′ 59″ O