Gasparo Ferri

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Gasparo Ferri[1] (* vor 1664;[2]1717[3] in Celle[4] oder Venedig)[5] war ein italienischer Gartenbaumeister und Landschaftsarchitekt.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus italienischer Familie stammende Gasparo Ferri gestaltete ab 1664[2] beziehungsweise ab 1673[3] oder ab dem 15. Februar 1674[6] in Celle im Dienst von Herzog Georg Wilhelm im Zeitraum von mehr als einem Viertel Jahrhundert bis hinein in sein Todesjahr 1717 den Italienischen Garten um.[2] Ihm zur Seite stand zeitweilig der Gartengehilfe Lorenzo Ferri,[5] Bruder von Gasparo. Während Gasparo Ferri Anfangs 200, später 293 Thaler Gehalt bezog, erhielt Lorenzo 130 Thaler Besoldung. Allerdings ging Lorenzo Ferri etwa gegen Ende des 17. Jahrhunderts wieder nach Italien zurück.[7]

Parallel zu seinen Arbeiten am Italienischen Garten legte Gasparo Ferri auch den herzoglichen Weingarten in Celle an.[2]

Ferris bevorzugte Tätigkeit war jedoch die Zucht von aus Venedig bezogenen Melonen, Spargel und Blumen, ab 1693 auch die Kultivierung von Obstbäumen im Italienischen Garten, laut RWLE Möller in einem „zum Garten hinzugenommenen Sumpf, der zugeschüttet wurde“.[5]

Nachdem Ferri auch den Französischen Garten mitverwaltet hatte, trat nach Ferris Tod 1717 Johann Buchten dessen Nachfolge an.[8]

Laut einer Notiz im katholischen Kirchenbuch wurde der 1717 verstorbene Gasparo Ferri in Celle beerdigt.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. o. V.: Ferri, Gasparo in der Datenbank Niedersächsische Personen der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (Neueingabe erforderlich, ohne Datum, zuletzt abgerufen am 4. April 2023).
  2. a b c d e RWLE Möller: Ferri, Gasparo, sowie Weinbau. In: Ders.: Celle Lexikon. Von Abbensen bis Zwische. Verlag August Lax, Hildesheim 1987, ISBN 3-7848-4039-6, S. 63, 236.
  3. a b Wilhelm Rothert: Ferri, Gasparo. In: Ders.: Allgemeine Hannoversche Biographie. Band 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815. Sponholtz, Hannover 1916, S. 490.
  4. Markus A. Denzel, M. Stickler (Hrsg.), Matthias Asche (Mitarb.): Religiöse und konfessionelle Minderheiten als wirtschaftliche und geistige Eliten (16. bis frühes 20. Jahrhundert) (= Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte. 2006/2007; Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Band 28). Scripta-Mercaturae-Verlag, St. Katharinen 2009, ISBN 978-3-89590-177-5, S. 93.
  5. a b c Andreas Flick: Italiener in Celle zur Zeit des Barock. Von Stukkatoren bis zu Schornsteinfegern im 17. und 18. Jahrhundert. In: Celleschen Zeitung. 19. März 2016, zuletzt abgerufen am 4. April 2023 (zugangsbeschränkt).
  6. Eduard Schuster: Kunst und Künstler in den Fürstenthümern Calenberg und Lüneburg in der Zeit von 1636 bis 1727. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1905, S. 118, 189, 219 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. a b Eduard Schuster: Kunst und Künstler im Fürstenthum Lüneburg zur Zeit des Herzogs Georg Wilhelm. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Doppelband 7–8, 1904, S. 349.
  8. Eduard Schuster: Kunst und Künstler im Fürstenthum Lüneburg zur Zeit des Herzogs Georg Wilhelm. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Band 7, Heft 4–6, 1904, S. 198 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).