Hermann Molter

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Hermann Molter (* 14. Februar 1914 in Gießen; † 22. Oktober 1978) war ein deutscher Ingenieur, Unternehmer und Politiker (LDP, FDP).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur in Darmstadt studierte Molter zunächst Maschinenbau an der Technischen Hochschule Darmstadt.

Als Fliegerhauptingenieur war Molter ab 11. Oktober 1939 „Referent für die Entwicklung von Fertigungsmaschinen“ im Reichsluftfahrtministerium, damit zugleich beim „Generalluftzeugmeister“.[1]

Nach seiner Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft nahm Molter ein Studium der Volkswirtschaft auf, welches er mit der Prüfung zum Diplom-Ingenieur beendete. Er arbeitete als Angestellter in der Industrie und wurde später Geschäftsführer einer Import- und Exportgesellschaft. Schließlich war er als selbständiger Kaufmann Inhaber einer Import- und Vertretungsfirma für Werkzeugmaschinen.

Hermann Molter trat am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 5.693.966).[2] Zudem war er SA-Mitglied.[3]

Molter war seit 1946 Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei (LDP), aus der später der hessische Landesverband der FDP hervorging. Von 1948 bis 1952 war er Ratsmitglied der Gemeinde Reinheim. Dem hessischen Landtag gehörte er vom 14. Oktober 1951, als er für den ausgeschiedenen Abgeordneten Karl Theodor Bleek nachrückte, bis 1954 sowie erneut von 1962 bis 1974 an. Von 1970 bis 1974 war er stellvertretender Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion. 1973/74 amtierte er als Vizepräsident des Landtags.

1974 erhielt er die Freiherr-vom-Stein-Plakette der Stadt Darmstadt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Dotzert: Molter, Hans Hermann Ludwig. In: Roland Dotzert et al.: Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8062-1930-2, S. 640 (Digitalisat).
  • Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011, S. 12, 21 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 337–338 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 268.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hessischer Landtag, Wiesbaden 2013, S. 40. (Online)
  2. Hans-Peter Klausch: Braunes Erbe. NS-Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1.–11. Wahlperiode (1946–1987). Die-Linke-Fraktion im Hessischen Landtag, Wiesbaden 2011 (Download [PDF; 4,2 MB]).
  3. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hessischer Landtag, Wiesbaden 2013, S. 34. (Online)