Jan Swart van Groningen

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Jan Swart van Groningen (* 1500 in Groningen; † nach 1562 in Antwerpen) war ein niederländischer Maler und Holzschneider.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Swart van Groningen soll auch unter dem Namen Jan Vredemann gearbeitet haben.[1] 1522 arbeitete ein Jan Swart aus Groningen in Gouda, dies war aber vermutlich der Maler Jan Swart (1469–1535), der 1522 nach einem Aufenthalt in Italien zurückgekehrt war und in Gouda starb.[2] Es könnte hier eine Vermischung beider Künstler vorzuliegen,[3] da beide als Jan Swart van Groningen bezeichnet wurden.

Swart van Groningen ging später nach Antwerpen, wo er auch starb. Sein Werk zeigt einige Vertrautheit mit dem Stil der italienischen Hochrenaissance. Die meisten Holzschnitte in der holländischen Bibelausgabe von 1528, die in Antwerpen veröffentlicht wurde, stammen von ihm.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Arenberg-Archiv, Enghien, Belgien gibt es einen kleinen Reisealtar von Jan Swart van Groningen, das einzige Bild des Künstlers, das signiert und datiert ist: Jan de Svaert alias van Groeningen mefecit A 1562, das die bisherige Forschung über den Haufen wirft.[4] Das Triptychon zeigt in frühbarocker Manier auf der Mitteltafel eine Kreuzigung (Kruzifix nach einem Stich von Giulio Bonasone) mit Maria und Johannes. Auf den Seitentafeln sind links der Stifter Francisco de Verdugo mit einer nach einer von Federico Barocci nachempfundenen Figurenkomposition des hl. Franziskus und auf dem rechten Flügel die Gemahlin des Francisco Dorothe von Mansfeld mit einer hl. Dorothea dargestellt. Auf der Rückseite der Mitteltafel findet sich die Signatur und auf den rückseitigen Seitentafeln die Familienwappen der Stifter.

Weitere Werke

Swart van Groningen werden etwa 20 Gemälde und über 100 Holzschnitte zugeordnet, darunter

  • Kassandra beklagt den Untergang von Troja, um 1550[5]
  • Garten der Freiheit,[6]
  • Der Triumph des Todes,[7]
  • Ausschüttung des Heiligen Geistes , 1533
  • Gefangennahme Jesu, Feder und Pinsel

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Het leven van Swart Jan, oft Jan Swart van Groeninghe. In: Karel van Mander: Het schilder-boeck. Davaco, Utrecht 1969 (dbnl.org) oder mit deutscher Übersetzung: Das Leben des kunstreichen Malers Swart Jan oder Jan Swart von Groningen. In: Hanns Floerke: Das Leben der niederländischen und deutschen Maler. Band 1, München 1906, S. 214–219 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  • Gerd Unverfehrt, Nils Büttner: Zeichnungen von Meisterhand: die Sammlung Uffenbach aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-47000-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Swart, Jan (1500). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 32: Stephens–Theodotos. E. A. Seemann, Leipzig 1938, S. 341–343 (biblos.pk.edu.pl).
  2. Joseph Eduard Wessely: Swart, Jan. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 37: Sturm (Sturmi) – Thiemo. 1894, S. 257 (deutsche-biographie.de).
  3. Georg Kaspar Nagler: Swart, Jan, auch Swarte Jan und J. Schwarz. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, … Band 18: Surugue, P. L.–Torre, G. Fleischmann, München 1848, S. 54–55 (books.google.de).
  4. Wolfgang Savelsberg: Ein Reisealtar von Jan Swart van Groningen aus dem Jahr 1562. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 28, 1989, S. 77–89.
  5. Thomas Epple: Der Aufstieg der Untergangsseherin Kassandra: zum Wandel ihrer Interpretation vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Königshausen & Neumann, Würzburg 1993, ISBN 3-88479-760-3, S. 38 (books.google.de).
  6. Jan Swart van Groningen Garten der Freiheit. transversale.org (PDF, S. 8/13).
  7. Der Triumph des Todes – Jan Swart van Groningen. kunstkopie.ch