Karsten Schmidt (Rechtswissenschaftler)

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Karsten Schmidt (* 24. Januar 1939 in Oschersleben) ist ein deutscher Jurist, der sich insbesondere mit dem Wirtschaftsrecht der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Abitur und Wehrdienst studierte Schmidt Rechtswissenschaft und mehrere Semester weitere geisteswissenschaftliche Fächer an den Universitäten Kiel und München. Die erste juristische Staatsprüfung legte er 1965 beim Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht, die zweite juristische Staatsprüfung 1969 am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg ab. Ab 1969 war Schmidt wissenschaftlicher Assistent am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität bei Peter Raisch.

Der Promotion im Jahre 1972 in Bonn mit der Dissertation Zur Stellung der OHG im System der Handelsgesellschaften[1] und der Habilitation im Wintersemester 1975/76 (Titel der Habilitationsschrift: Kartellverfahrensrecht – Kartellverwaltungsrecht – Bürgerliches Recht) folgten Rufe nach Göttingen und Trier. Schmidt wurde zunächst Professor in Göttingen. Von 1977 bis 1997 war Schmidt ordentlicher Professor am Fachbereich I der Universität Hamburg und Direktor des Seminars für Handels-, Schifffahrts- und Wirtschaftsrecht. 1997 nahm Schmidt einen Ruf an die Universität Bonn an, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 Direktor des Instituts für Handels- und Wirtschaftsrecht war. Schmidt war acht Jahre Präsident der Bucerius Law School, einer privaten Hochschule für Rechtswissenschaft in Hamburg; er hat dort noch einen Lehrstuhl für Unternehmensrecht inne. Karsten Schmidt ist Seniormitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.

Schmidt hat bislang über 500[2] wissenschaftliche Schriften veröffentlicht, davon über 400 Aufsätze zum Bürgerlichen Recht, Handels-, Gesellschafts-, Insolvenz- und Wettbewerbsrecht. Schmidt ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Wirtschaftsrecht, Mitherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht und Wirtschaftsrecht, Mitglied des Vorstandes und des Kuratoriums der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Hamburg, Vizepräsident des Hamburger Übersee-Clubs und Mitglied des Kuratoriums der Esche Schümann Commichau Stiftung.

Schmidt hat mehrere Bücher verfasst. Hervorzuheben sind hier insbesondere die sich ergänzenden Werke zum Handels- und Gesellschaftsrecht. Darüber hinaus wirkt er auch an Kommentaren mit, unter anderem ist er Herausgeber des Münchener Kommentars zum Handelsgesetzbuch.

Der Bonner Zivilrechtsprofessor Moritz Brinkmann ist sein Neffe.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karsten Schmidt ist Ehrendoktor der Universitäten Athen, Wien und Lüneburg[3] und Ehrenmitglied der Honor Society Phi Delta Phi. Im Jahre 2005 erhielt er gemeinsam mit seiner Frau Inga Schmidt-Syaßen, Vorsitzende Richterin am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg a. D., den vom Hamburgischen Anwaltverein e. V. verliehenen Emil-von-Sauer-Preis. Im November 2015 wurde Karsten Schmidt mit dem Carl-Heymann-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Rechts- und Staatswissenschaften ausgezeichnet.

Im Jahre 2006 erhielt Karsten Schmidt das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Bitter: Karsten Schmidt – Landschaftsbildner des Rechts. In: Grundmann/Riesenhuber: Deutschsprachige Zivilrechtslehrer des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler. Eine Ideengeschichte in Einzeldarstellungen, Band 2, Berlin, 2010, S. 160–183.
  • Tim Florstedt: Karsten Schmidt zum achtzigsten Geburtstag. In: JuristenZeitung (JZ). Band 74, Nr. 3, 2019, ISSN 0022-6882, S. 136–137, doi:10.1628/jz-2019-0053 (mohrsiebeck.com [abgerufen am 19. Februar 2019]).
  • Mathias Habersack, Wolfgang Schön und Peter Ulmer: Vorwort Bonner Symposion aus Anlass des 65. Geburtstags von Prof. Dr. Dres. h.c. Karsten Schmidt. In: ZHR 2004, 247.
  • Marcus Lutter: Karsten Schmidt zum Siebzigsten. In: GmbH-Rundschau 2009, S. 113.
  • Hans-Joachim Priester: Karsten Schmidt zum 70. Geburtstag. In: JuristenZeitung. 2009, S. 95.
  • Wilhelm Uhlenbruck: Karsten Schmidt zum 70. Geburtstag. In: NZI aktuell Heft 2, 2009, S. V f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Datensatz der Dissertation auf d-nb.info (zuletzt abgerufen am 23. November 2020).
  2. Georg Bitter (Hrsg.): Festschrift für Karsten Schmidt zum 70. Geburtstag. Schmidt, Köln 2009, ISBN 978-3-504-06039-8, S. 6.
  3. Dies Academicus 2012. Website der Leuphana Universität Lüneburg. Abgerufen am 18. Juli 2012.