Konda-Schwert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Konda-Schwert
Angaben
Ursprungsregion/
Urheber:
Afrika, Ethnie der Konda
Verbreitung: Afrika
Listen zum Thema
Konda-Schwert (unten) im Higgins Armory Museum

Das Konda-Schwert ist ein afrikanisches Schwert bzw. Messer oder Kurz-Schwert der Konda (auch Ekonda), einem Mongo-Volk, welches zu der Bantu-Volksgruppe in der Provinz Équateur in der Demokratischen Republik Kongo gehört. Die Eigenbezeichnung wird mit Efamba[1] oder Ikakalaka[2] angegeben.

Das Schwert ist symmetrisch und hat eine zweischneidige Klinge. Das Klingenmaterial ist in der Regel Eisen oder Messing. Der Ort ist halbmondförmig und hat an jeder Schneide eine abgebogene Außenseite, was in zwei Spitzen resultiert. Durch diesen charakteristischen Ort kann die Waffe nur als Hiebwaffe verwendet werden; eine Verwendung als Stichwaffe ist nicht möglich. Das Heft besteht in der Regel aus Holz und weist einen großen Knauf auf.

Obwohl der Schwerttyp im Antiquitätenhandel und in Museen[1][2][3] bekannt ist, erfolgte bisher keine umfassende wissenschaftliche Untersuchung. Der Antiquitätenhandel beschreibt den Zweck des Schwertes oft als Richtschwert der Sklavenhalter für Enthauptungen sowie vorausgegangenen Verstümmelungen wie Abtrennen der Gliedmaßen. Die beiden Spitzen sollten die Drohwirkung steigern und auch zum Aufspießen von Gliedmaßen verwendet worden sein.[4] Wissenschaftlichere Quellen vermuten eher eine Verwendung als Prunk- bzw. Zeremonialwaffe[1][5], ebenso als Tauschobjekte.

Es gibt auch viele Waffen die dem beschriebenen Typ ähneln. Dazu gehört die Variante mit einer geteilten Klinge.[6][7][8][9] Eine weitere Variante ist ein Statusmesser der Nkundu, welche nördlich der Konda beheimatet sind. Dieser Typ hat eine rechtwinklig „abgeschnittene“ Klinge, also keinen halbmondförmigen Ort[5][10].

Es gibt weiterhin klar als Zeremonialwaffe erkannte Ausführungen, die mehr oder weniger dem beschriebenen Typ ähneln.[11][12]

  • Christopher Spring: African arms and armor. Verlag Smithsonian Institution Press, 1993, ISBN 978-1-56098-317-0.
  • Werner Fischer, Manfred A. Zirngibl: Afrikanische Waffen: Messer, Dolche, Schwerter, Beile, Wurfwaffen. Prinz-Verlag, Passau 1978.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Art of Metalworking in Africa. Canadian Museum of Making, archiviert vom Original; abgerufen am 24. Mai 2013 (englisch).
  2. a b Higgins Armory Museum users.wpi.edu@1@2Vorlage:Toter Link/users.wpi.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven) HAM 1605 (Memento vom 3. Mai 2016 im Internet Archive)
  3. Short Sword; African, Congo (Zaire), Ekonda – Accession Number: 1998/1.67. University of Michigan Museum of Art, abgerufen am 24. Mai 2013., Short Sword; African, Congo (Zaire), Ekonda – Accession Number: 1998/1.68. University of Michigan Museum of Art, abgerufen am 24. Mai 2013.
  4. Mongo/Konda Executioners Sword. monstermarketplace.com, archiviert vom Original am 31. Oktober 2014; abgerufen am 24. Mai 2013.
  5. a b Manfred A. Zirngibl: Seltene afrikanische Wurfwaffen. Mosaik-Verlag, Grafenau 1983, S. 102, ISBN 3-87553-198-1
  6. Johanna Agthe, Karin Strauss (Texte): Waffen aus Zentral-Afrika. Museum für Völkerkunde, Frankfurt am Main 1985, S. 114, ISBN 3-88270-354-7.
  7. Konda Knife and Sheath, D.R. Congo
  8. vub.ac.be: Knives, daggers, axes, scepters and iron / metal currencies, in the collection of antique, classical, ethnic, ethnographic, ethno-tribal, native, ritual, traditional, tribal, so-called "primitive" art from Sub-Saharan black Africa
  9. Konda Executioners Sword. monstermarketplace.com, archiviert vom Original am 3. September 2014; abgerufen am 24. Mai 2013.
  10. Collections: Arts of Africa: Sword. Brooklyn Museum, S. Brooklyn Museum, archiviert vom Original am 3. September 2014; abgerufen am 24. Mai 2013.
  11. Kuba Knives 7-8, Dem. Rep. Congo. hamillgallery.com, abgerufen am 24. Mai 2013.
  12. African Weapons. ezakwantu.com, archiviert vom Original am 1. Januar 2016; abgerufen am 24. Mai 2013.