Lichtengraben 15 (Halberstadt)

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Lichtengraben 15 im Jahr 2020
Fassadendetail in der Zeit um 1900

Das Gebäude Lichtengraben 15 ist ein denkmalgeschütztes Kaufmannshaus in Halberstadt in Sachsen-Anhalt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es liegt auf der Nordseite der Straße Lichtengraben, an deren westlichem Ende in einer Ecklage an der Einmündung auf die Straße Düsterngraben. Östlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschützte Haus Lichtengraben 14 an.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dreigeschossige Fachwerkhaus entstand im Jahr 1556. Es ist prächtig gestaltet. Bemerkenswert sind insbesondere die mit üppigen Schnitzereien versehenen Brüstungsfelder. Kerbschnittsterne und unterschiedlich große Fächer mit Blattranken bilden Schmuckfriese. Es finden sich auch profilierte Knaggen, Taustäbe und Schiffskehlungen. Am obersten Stockwerk befindet sich nach Süden hin eine Ladeluke.

Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte auf Anregung und unter Leitung des Provinzialkonservators Oskar Doering eine Instandsetzung des Gebäudes. Eigentümer des Hauses war Kaufmann Nauendorf. Die Ausführung der Arbeiten erfolgte durch den Maler Ebruy. Dabei wurden die unter dicken Kalkanstrichen verborgenen Verzierungen wieder freigelegt. Da keine Hinweise auf eine frühere Farbgebung gefunden wurden, blieben die Hölzer unbemalt. Das Eichenholz erhielt jedoch einen dreifachen Anstrich mit heißem Leinöl. Die Gefache wurden mit Kaseinfarbe in einem sandfarbigen Ton gestrichen. Risse waren zuvor mit Mörtel geschlossen worden.[1]

Im Denkmalverzeichnis für die Stadt Halberstadt ist das Wohn- und Geschäftshaus unter der Erfassungsnummer 094 02915 als Baudenkmal eingetragen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 347.
  • Falko Grubitzsch, Harald Kleunschmidt, Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 2, Landkreis Halberstadt, Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege, fliegenkopf verlag Halle 1994, ISBN 3-910147-61-5, Seite 101.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oskar Doering, Eins der ausgezeichnetsten Beispiele älterer Baukunst in 7. Jahresbericht des Vereins zur Erhaltung der Denkmaeler der Provinz Sachsen fuer 1899-1900, Magdeburg 1900, Seite 87
  2. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 1795 f.

Koordinaten: 51° 53′ 50,7″ N, 11° 2′ 52,4″ O