Marine-Flakschulen (Kriegsmarine)

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Für die Ausbildung von Marinepersonal der Kriegsmarine bzgl. Marine-Flak wurde 1941 erst zwei, dann 1943 weitere sechs Marine-Flakschulen eingerichtet.

Marine-Flugabwehr- und Küstenartillerieschule/Marine-Flugabwehrschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marine-Flugabwehr- und Küstenartillerieschule (Fla.K.S.) wurde noch zu Friedenszeiten in Wilhelmshaven eingerichtet. Später kam die Schule nach Wilhelmshaven. Im Januar 1941 wurde die Küstenartillerie-Schule ausgegliedert und die Marine-Flugabwehrschule entstand. 1942 erfolgte die Umbenennung in Marine-Flugabwehrschule I. Im September 1943 wurde die Marine-Flugabwehrschule I in die Marine-Flakschule I überführt.

Gliederung (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Artillerieschulschiff Brummer: ab Frühjahr 1937
  • Artillerieschulschiff Mars: ab der Indienststellung am 20. Januar 1941, nach der Auflösung zum Höheren Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen

Kommandeure (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marine-Flakschule I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1943 wurde durch die Umbenennung der Marine-Flugabwehrschule I in Swinemünde die Marine-Flakschule I das erste Mal eingerichtet. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion. Die Marine-Flakschule I hatte eine Wettkampfgemeinschaft und trat als WKG Marine-Flakschule Swinemünde im Fußball in der Gauliga Pommern an.

Im Oktober 1943 wurde die Schule in sieben selbstständige Marine-Flakschulen geteilt und zugleich der Kommandeur zum Höheren Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen ernannt.

Im Oktober 1943 wurde eine Marine-Flakschule I in Usedom aufgestellt. Hierfür wurde die ehemalige 1. Abteilung (schwere Bordflak) der aufgelösten Marine-Flakschule I in Swinemünde herangezogen. Ab diesem Zeitpunkt war bis Kriegsende die Warendorp als E-Meß-Schulboot der Marine-Flakschule I zugeordnet.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abteilung 1 (schwere Bordflak)
  • Abteilung 2 (schwere Landflak)
  • Abteilung 3 (leichte Flak)
  • Abteilung 4 (Flakscheinwerfer und Horchausbildung)
  • Abteilung 5 (Funkmeß)
  • Abteilung 6 (Artillerietechnik)
  • Abteilung 7 (Unterseebootflak)

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Albrecht Schnarke: von Oktober 1943 bis Mai 1944, vormals Kommandeur der 1. Abteilung der Marine-Flugabwehr- und Küstenartillerieschule
    • Korvettenkapitän Klaus Bahr: Februar 1943 als Stabsoffizier im Stabe in Vertretung[1]
  • Korvettenkapitän Friedrich Spies: von Juli 1944 bis April 1945

Marine-Flakschule II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Marine-Flakschule I wurde im September 1941 in Dax in Südfrankreich die Marine-Flakschule II eingerichtet. Die Unterstellung erfolgte anfangs fachlich unter den Inspekteur des Bildungswesens bzw. Kommandant der Seeverteidigung Gascogne.

Als im August 1944 Südfrankreich geräumt werden musste, bildete die ehemalige Marine-Flakschule II unter deren ehemaligen Kommandeur das Marine-Regiment Gebauer der Marinebrigade Weber.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Scheinwerfer-Lehr-Batterie
  • schwere Flak-Lehr-Batterie
  • 1. bis 4. leichte Flak-Lehr-Batterie

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Korvettenkapitän Klaus Bahr: von September 1941 bis Dezember 1941 in Vertretung, anschließend als Stabsoffizier zur Marine-Flakschule I, in Vertretung Höherer Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen und Kommandeur des Festungs-Alarm-Regiment 5 der Festungs-Division Swinemünde[1]
  • Kapitän zur See Max Gebauer: von Dezember 1941 bis zur Auflösung im August 1944, anschließend bis zu seiner Kriegsgefangenschaft im September 1944 Kommandeur des Marine-Regiments Gebauer der Marinebrigade Weber

Marine-Flakschule III[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marine-Flakschule III wurde erst im Oktober 1943 in Misdroy aufgestellt. Dabei wurde die 3. Abteilung (leichte Flak an Bord und Land) der Marine-Flakschule I für die Aufstellung herangezogen. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule III aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 2, herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän Willi Jahn.

Marine-Flakschule IV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 auf Usedom in Neuendorf aus der 4. Abteilung (Flakscheinwerfer- und Horchausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule IV aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule IV aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 4, herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän (MA) Otto Koertge, vorher Lehrgangsleiter an der Marine-Flakschule I.

Marine-Flakschule V[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Swinemünde aus der 5. Abteilung (Funkmeßausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule V aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule V aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde, u. a. für das Festungs-Alarm-Regiment 5, herangezogen.

Kommandeur war der Fregattenkapitän/Kapitän zur See Adolf Freiherr von Wieser. Von Wieser war zugleich Bataillonskommandeur bzw. Kommandeur des Marine-Regiments von Wieser.

Marine-Flakschule VI[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Wesel aus der 6. Abteilung (Artillerietechnische Ausbildung) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VI aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Oktober 1944 wurde die Marine-Flakschule VI im Raum Swinemünde nach Ückeritz verlegt.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VI aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Korvettenkapitän (MA)/Fregattenkapitän (MA) Max Krämer[2]: von 1943 bis Mai 1944, später Kommandeur von Marine-Artillerie-Abteilungen
  • Korvettenkapitän (W) Hermann Stetter: von Juni 1944 bis zur Auflösung im Januar 1945

Marine-Flakschule VII[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 in Swinemünde aus der 7. Abteilung (Unterseebootflak) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VII aufgestellt.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VII aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeur war der Korvettenkapitän Heinrich Kamper.

Marine-Flakschule VIII[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgleich mit der Einrichtung von weiteren Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 im Raum Swinemünde in Zempin aus der 2. Abteilung (schwere Landflak) der Marine-Flakschule I die Marine-Flakschule VIII aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Artillerie-Inspektion.

Im Januar 1945 wurde die Marine-Flakschule VIII aufgelöst und das Personal für die Aufstellung der Festungs-Division Swinemünde herangezogen.

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fregattenkapitän Wolff Freiherr von Lupin: von Oktober 1943 bis November 1943, vorher Lehrgruppenleiter schwere Landflak an der Marine-Flakschule I
  • Korvettenkapitän (MA) d. R. Ernst-August Hartmann[3]: von November 1943 bis Mai 1945

Höherer Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Umgliederung der Marine-Flakschulen wurde im Oktober 1943 der Höhere Kommandeur der Marineflak- und Küstenartillerieschulen (HK Flak) aus dem Stab der Marine-Flakschule I eingerichtet. Mit der Einrichtung kam das Artillerieschulschiff Mars von der aufgelösten Marine-Flugabwehrschule I.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marine-Flakschulen I. bis VIII.
  • Küstenartillerie-Schule (Swinemünde, Althagen)
  • Marine-Luftsperrschule (Brunsbüttelkoog, ab Oktober 1944 Duhnen)
  • Marine-Artillerie-Fernsprechschule (Stohl)

Ebenso waren die Schulverband dem Kommando unterstellt.

Höhere Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapitän zur See Friedrich Böhme: von der Einrichtung bis Mai 1944, ehemaliger Kommandeur der Marine-Flugabwehrschule
  • Kapitän zur See Karl-Conrad Mecke: von Mai 1944 bis September 1944
  • Fregattenkapitän Klaus Bahr: von September 1944 bis Kriegsende als Stabsoffizier im Stabe in Vertretung[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Band 2, 1956, diverse Seiten.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Zweiter Band, 1965, Biblio-Verlag, Mittler & Sohn, S. 62, 133, 201, 266, 313.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Dritter Band, 1965, Biblio-Verlag, Mittler & Sohn, S. 37, 75, 115.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, 1965, Biblio-Verlag, Mittler & Sohn, S. 282.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 11.
  2. Dr. med. dent.
  3. Dr. med.