Matech Concepts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Matech Competition)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Matech Concepts
Rechtsform Société Anonyme
Gründung 2006[1]
Sitz Genf[2]
Leitung Martin Bartek[1]
Branche Motorsport
Der Ford GT der Gruppe GT1 auf dem Hungaroring 2009
Ein Ford GT von Matech Competition bei Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard 2010
Ford GT von Romain Grosjean und Thomas Mutsch in Silverstone 2010
Der Ford GT von Matech Competition in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft 2010

Matech Concepts war ein 2006 gegründetes Schweizer Automobilsport-Unternehmen, das ausschließlich Rennfahrzeuge der Marke Ford entwickelte. Unter verschiedenen Namen setzte Matech auch selbst Gran-Turismo-Fahrzeuge in unterschiedlichen Meisterschaften ein.

Matech Concepts wurde im Jahr 2006 von Martin Bartek gegründet. Der Sitz der Firma war Genf, während die Fahrzeuge in einer Werkstatt in Mayen aufgebaut wurden.[3] Ab dem Jahr 2007 wurde die GT3-Version des Supersportwagens Ford GT gebaut und eingesetzt.[4] Nach dem Reglement der Gruppe GT1 entwickelte Matech ab 2009 ebenfalls eine Rennversion des Ford GT.[5] Bei der Entwicklung der Rennversionen des Ford GT wurde Matech von Ford unterstützt und stattete die Wagen mit Motoren aus, die von Ford-Partner Roush Yates geliefert wurden.[6]

Zusätzlich war Matech der offizielle Händler für den von Multimatic Motorsports produzierten Ford Mustang FR500 der Gruppe GT3. Eine geplante Rennversion des Ford GT nach technischem Reglement der Kategorie LM GTE wurde zwar angekündigt, aber nicht umgesetzt.[3] Nach dem Tod von Bartek beendete Matech seine Aktivitäten.[7] Durch die unklare Lage des Unternehmens kam es zu Lieferschwierigkeiten von Ersatzteilen.[8] Die deutsche Firma Lambda Performance übernahm die Weiterentwicklung und Ersatzteilversorgung der GT3-Version des Ford GT.[6]

Motorsporthistorie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2007 bis einschließlich 2009 setzte Matech die selbst entwickelten Ford GT in der FIA-GT3-Europameisterschaft an.[2] Nach dem Debütjahr als Matech Racing mit bis zu drei Fahrzeugen[9], gewann das Team 2008 als Matech GT Racing den Mannschaftstitel der Europameisterschaft und wurde mit Thomas Mutsch und Ian Khan Dritter der Fahrerwertung.[10] 2009 wurde der neu entwickelte Ford GT in der FIA-GT-Meisterschaft verwendet, um das Fahrzeug für das kommende Jahr im Renneinsatz zu erproben.[11]

Mit der Einführung des modifizierten Reglements der Gruppe GT1 im Jahr 2010 nahm Matech Competition mit zwei Ford GT an der neu ausgeschriebenen FIA-GT1-Weltmeisterschaft teil.[12] Der ehemalige Formel-1-Pilot Enrique Bernoldi wurde zunächst als Fahrer vorgestellt, wechselte aber noch vor dem ersten Rennen zu Vitaphone Racing.[13] Matech startete daraufhin mit den Fahrerpaarungen Thomas Mutsch und Romain Grosjean sowie Natacha Gachnang und Cyndie Allemann in die Saison.[14] Nach einem schweren Unfall von Gachnang bei der Qualifikation für das Rennen in Abu Dhabi wurde der zweite Wagen erst wieder bei der übernächsten Veranstaltung eingesetzt.[15] In den folgenden Rennen teilten sich unterschiedliche Piloten das Cockpit dieses Ford GT.[16] Mutsch wurde Vizeweltmeister, nachdem Grosjean zur Saisonmitte das Team verlassen hatte und seiner statt Richard Westbrook verpflichtet wurde.[17] Matech Competition erreichte den fünften Platz der Teamwertung.

Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im gleichen Jahr konnte Matech Competition mit zwei Ford GT antreten – darunter ein reines Damenteam mit Natacha Gachnang, Cyndie Allemann und Rahel Frey.[18] Beide Ford GT beendeten das Rennen nicht.

Im Jahr 2011 unternahm Matech Competition keine Rennaktivitäten und verkaufte die GT1-Versionen des Ford GT an Belgian Racing bzw. Marc van der Straten, dessen Marc VDS Racing Team bereits 2010 zwei Ford GT in der FIA-GT1-Weltmeisterschaft eingesetzt hatte.[19]

FIA-GT1-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Teamname Fabrikat Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Total Pos.
2010 Schweiz Matech Competition Ford 5 2 1 21 Ret 6 1 7 7 6 3 6 13 5 2 10 Ret Ret 14 2 2 135 5
6 DNS DNS 22 18 18 Ret 20 14 8 16 20 12 4 7 7 8 17 8
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b The Cars. A brief history of the Matech Ford GT. In: matech-competition.ch. Matech Concepts, archiviert vom Original am 30. August 2011; abgerufen am 9. Februar 2013 (englisch).
  2. a b Team Biography: Matech GT Racing. In: gt3europe.com. Stéphane Ratel Organisation, abgerufen am 9. Februar 2013.
  3. a b Roman Wittemeier: Matech bereitet GTE-Fahrzeug vor In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 15. März 2011. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  4. Matech Ford GT: 'Schweizer Kracher' In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 29. April 2007. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  5. David Pergler: Matech: Der GT1 kommt In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 17. Dezember 2008. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  6. a b Harald Gallinnis: Ford-Teams in Nöten: Es fehlen Ersatzteile In: gt-eins.at, gt-eins.at, 27. November 2011. Abgerufen am 7. Februar 2013 
  7. Roman Wittemeier: GT-Szene trauert um Martin Bartek In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 7. April 2011. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  8. Roman Wittemeier: Ford-Teams in Nöten: Es fehlen Ersatzteile In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 10. Mai 2011. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  9. Results: 2007 Round 5 – Dubai. In: gt3europe.com. Stéphane Ratel Organisation, abgerufen am 9. Februar 2013 (englisch).
  10. Matech GT Racing. In: gt3europe.com. Stéphane Ratel Organisation, abgerufen am 6. Februar 2013 (englisch).
  11. Team Biography : Matech GT Racing. In: fiagt.com. Stéphane Ratel Organisation, abgerufen am 9. Februar 2013 (englisch).
  12. Matech Competition. In: media.gt1world.com. Stéphane Ratel Organisation, archiviert vom Original am 25. Januar 2012; abgerufen am 6. Februar 2013 (englisch).
  13. FIA GT World Series – Matech verpflichtet Enrique Bernoldi In: motorsport-magazin.com, adrivo Sportpresse GmbH, 2. März 2010. Abgerufen am 9. Februar 2013 
  14. Britta Weddige: Der Kampf um die neue WM-Krone beginnt In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 16. April 2010. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  15. Stefan Ziegler: Schwerer Unfall überschattet GT1-WM-Qualifikation In: Motorsport-Total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 16. April 2010. Abgerufen am 6. Februar 2013 
  16. About Matech. A story of young independents conquering giants. In: matech-competition.ch. Matech Concepts, archiviert vom Original am 30. August 2011; abgerufen am 9. Februar 2013 (englisch).
  17. Eduard Einberger: Michael Bartels holt die zweite Weltmeisterschaft nach Deutschland In: motorsport-magazin.com, adrivo Sportpresse GmbH, 26. Dezember 2010. Abgerufen am 9. Februar 2013 
  18. Matech Competition. In: gt-eins.at. gt-eins.at, 6. Juni 2010, abgerufen am 7. Februar 2013.
  19. Ralf Kieven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.sportscar-info.deNeues Einsatzteam: Belgian Racing übernimmt Matech-Boliden (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) In: sportscar-info.de, sportscar-info.de, 1. März 2011. Abgerufen am 9. Februar 2013