Michail Israilewitsch Waiman

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Michail Israilewitsch Waiman (russisch Михаил Израилевич Вайман, englisch Mikhail Vaiman; * 3. Dezember 1926 in Nowyj Buh; † 28. November 1977 in Leningrad) war ein sowjetischer Geiger, Dirigent und Hochschullehrer.

Michail Waiman wurde in der Stadt Nowyj Buh, Ukraine, geboren. Sein Vater, der Geiger und Dirigent Israel Waiman, unterrichtete an der Musikschule von Odessa.[1] Er starb 1942 während des Zweiten Weltkrieges als Soldat an der Front.[2] Michail Waiman erhielt ersten Musikunterricht bei seinem Vater.[2] Von 1935 bis 1941 wurde er in Odessa an der Musikschule von Pjotr Stoljarski von Leonid Lembergsky unterrichtet.[3] Während des Krieges lebte die Familie Waiman in Taschkent. Waiman studierte am dorthin evakuierten Leningrader Konservatorium[1] in der Klasse von Julius Eidlin.[2] Nach der Rückkehr des Konservatorium nach Leningrad setzte er seine Studien dort fort[2] und legte 1949 sein Examen mit Auszeichnung ab.

Waiman unternahm Konzertreisen in der damaligen Sowjetunion sowie unter anderem nach Ungarn, Polen, Rumänien, Bulgarien, die damalige Tschechoslowakei, die DDR und die Bundesrepublik Deutschland, nach Österreich, Belgien, England, USA, Kanada, Spanien, Portugal, Dänemark, Finnland, Norwegen, Dänemark, Israel und Japan, darunter Tourneen mit den Leningrader Philharmonikern.[2][3] Sein Debüt in der Carnegie Hall gab er 1967 mit einem Solo-Recital.[4][5] Mit den Solisten des Sjællands symfoniorkester (englisch: Copenhagen Philharmonic Orchestra) spielte er in Kammerorchester-Besetzung und konzertierte in Kopenhagen in den Jahren von 1966 bis 1977.[6]

Zu seinem Repertoire zählten Werke des musikalischen Barock, der Klassik, der Romantik bis hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten wie Prokofjek, Chatschaturjan, Orest Jewlachow, Viktor Voloshinow, A. Lobovsky, Galina Ustwolskaja, Wadim Salmanow und Boris Arapow.[6][7][8]

Neben seiner Konzerttätigkeit lehrte Waiman zunächst als Assistent von Julius Eidlin (1949–1951) danach als außerordentlicher Professor und ab 1966 als Professor für Violine und Bratsche am Leningrader Konservatorium.[3] Außerdem unterrichtete er von 1960 bis 1977 eine Violinklasse beim Internationalen Musikseminar der DDR (IMS) in Weimar.[3] Zu seinen Schülern zählten viele bekannte Solisten und Preisträger internationaler Wettbewerbe, unter anderem Sergei Stadler,[9] Michail Gantwarg, Philippe Hirschhorn, László Koté, Zinovy Vinnikov, Matsuko Usioda, Lev Oskotsky, P. Heikelman[2] und Eberhard Feltz.[10]

Waiman war eng mit dem Geiger Dawid Oistrach befreundet.[1] Waiman starb 1977 überraschend im Alter von 52 Jahren.

Ehrungen (Auswahl)

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Diskografie (Auswahl)

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  • Mikhail Vaiman, Violin: Volume 1: Werke von J.S. Bach und V. Voloshinov (MEL CD 10 00948); Volume 2: Werke von J.S. Bach, G. Ph. Telemann, A. Vivaldi, J. Haydn (MEL CD 10 00949, 2 CDs); Volume 3: Werke von L. van Beethoven (MEL CD 10 00950); Volume 4: W. A. Mozart, J. Sibelius (MEL CD 10 00951); Volume 5: B. Bartok, P. Sarasate, O. Yevlakhov (MEL CD 10 00952); als komplette Ausgabe MEL CD 10 00947, 6 CDs, alle Cds: Melodya, Moskau, 2005
  • Tchaikovsky: Violin Concerto, Symphony No. 4. Mikhail Waiman, Leningrader Philharmoniker, Dirigent: Gennadi Rozhdestvensky (Carlton Classics; 1995)
  • Mikhail Waiman plays: Werke von Haydn, Telemann, Vivaldi. Mikhail Waiman, Kammerorchester der Leningrader Philharmonie, Dirigent: Lev Shinder (Мелодия; 1973)
  • Mikhail Waimann: Concerts in East Germany 1950-1963. Werke von u. a. J. S. Bach, Mozart, Tschaikowsky, Matschawariani, Bartók, Prokofjew, Vivaldi. 2 CDs (Meloclassic MC2051)[14]

Einzelnachweise

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  1. a b c Margaret Campbell: The Great Violinists. Faber & Faber, 2011, ISBN 978-0-571-27745-2 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e f Михаил Израилевич Вайман (Mikhail Vaiman). In: Belcanto.ru. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (russisch).
  3. a b c d e f g Sankt Petersburger Konservatorium: ВАЙМАН, Михаил Израилевич (1926–1977). In: www.conservatory.ru. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (russisch).
  4. About: Mikhail Vaiman, Violin. In: data.carnegiehall.org. Abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  5. Allen Hughes: Music: Mikhail Vaiman in Local Debut; Soviet Violinist Joined by Wife at Carnegie. In: The New York Times. 4. Februar 1967, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 1. November 2022]).
  6. a b Inna Astachova, Fedor Sofronov, übersetzt von T. Komarda, Seite 13–16 des englischen Textes in der Beilage zu der CD Melodiya MEL CD 10 00948, Moskau 2005
  7. Komponisten der CD-Box Melodiya MEL CD 10 00948 - 10 00952, Melodya, Moskau 2005
  8. Eberhard Rudolf, Text auf der Rückseite der LP ETERNA 8 26 364, Berlin, 1973
  9. Biography of Sergei Stadler. Abgerufen am 28. Oktober 2022.
  10. Oliver Pfau: Feltz, Prof. Eberhard. In: Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb. 5. Dezember 2019, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  11. Bach-Preisträger seit 1950. In: Internationaler Bach-Wettbewerb Leipzig. Bach-Archiv Leipzig, 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  12. Mikhael Vayman. In: Concours Elisabeth Reine. Councours Elisabeth Reine, 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022 (französisch).
  13. Stadtarchiv Weimar: Akte Stadtarchiv Weimar, 13/ 1720, unpag. (Anmerkung: diese Plakette wurde seit 1965 aus Anlass des „20. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus“ jährlich vergeben).
  14. Mikhail Waiman Concerts in E Germany - Meloclassic MC2051, Classical Music Reviews: May 2022l. In: MusicWeb-Internationa. Abgerufen am 29. Oktober 2022 (englisch).